»Immer sind es Menschen, die für die Veränderung gewonnen und ihren Beitrag zum Gelingen leisten müssen«
Von Dr. Ralf Berker
Im November vergangenen Jahres habe ich mit Vergnügen die Energy-Session des VDE TEC Summit 2018 moderiert. Zum 150sten Geburtstag des VDE stand dieser Kongress unter dem Zeichen der Veränderung. Es gab neue, innovative Formate, bei denen die Redner mal vorne, mal zwischen zwei Sitzblöcken und mal von Zuhörern umrundet, ihren Vortrag hielten und diskutierten. Veränderungen und neue Inhalte, das war nicht nur der äußerliche Rahmen, das stand auch repräsentativ für die Inhalte der Vorträge und Impulse. Noch nie zuvor haben sich in so kurzen Zeiträumen so viele Veränderungen und Neuerungen im Bereich der Digitalisierung, der Energieerzeugung und Verteilung und im Zusammenspiel der elektrischen Energieversorgung und der Mobilität ergeben, wie in den letzten zehn Jahren.
So war ein viel diskutierter Aspekt die Frage nach dem Henne-Ei-Prinzip für den Ausbau der elektrisch betriebenen Automobilität und der ausreichenden Ladeinfrastruktur. Insbesondere seitens der Netzbetreiber wurde in allen Vorträgen betont, dass sie sich nicht als Flaschenhals der breiten E-Mobilisierung sehen. »Es geht nicht ohne die Verteilnetze, und diese werden kein Hindernis für den Einstieg in die Elektromobilität sein«, verkündete z.B. Dr. Stefan Küppers, Geschäftsführer Spezialtechnik/Digitalisierung bei der Westnetz GmbH. In der Mobility-Session waren es die Automobilhersteller und Zulieferer, die deutlich machten, dass Sie entsprechende Fahrzeuge liefern könnten, wenn denn die Nachfrage dazu vorhanden wäre.
Schnittstellen zwischen Abteilungen bieten Reibungspunkte
Wie zuvor in vielen meiner Strategie-Workshops und Gesprächen mit Führungskräften der Unternehmen zu erkennen war, liegen die Herausforderungen heute selten ausschließlich nur in dem einen oder dem anderen Bereich. Das, was vielen Entscheidern Sorgen bereitet, sind die Schnittstellen zwischen den am Prozess Beteiligten. Und dafür ist es nicht notwendig, gleich auf Kunden, Partner oder Lieferanten zu schauen. Oft sind es schon die Abteilungen des eigenen Unternehmens, bei denen zwischen Vertrieb und Produktion, zwischen Produktion und Entwicklung oder zwischen Energieerzeugung und Energieverteilung die Kommunikation nicht so reibungslos verläuft, wie es für den Erfolg des Unternehmens wichtig wäre. Gerade die Energieversorger haben hierzu nach den Unbundling-Prozessen der letzten 20 Jahre einige Erfahrungen sammeln müssen.
Kleine Korrekturen können schon zum Ziel führen
Im Rahmen meiner systemischen Ausbildung mit den Schwerpunkten Organisationsentwicklung und Changemanagement habe ich viel über die theoretischen Hintergründe gelernt, auf welche Arten Veränderungsprozesse initiiert und wie sie erfolgreich begleitet werden können. Meine Praxiserfahrung als angestellte Führungskraft und die vielen Strategie-Workshops der letzten Jahre zeigen deutlich, dass gerade an den Schnittstellen von Abteilungen eine Menge falsch gemacht wird und oftmals kleine Korrekturen genügen, um Dinge besser zu gestalten.
Darüber, was hier passiert, und welche Lösungsansätze für die unterschiedlichen Anforderungen gefahren werden können, darüber möchte ich in diesem Blog Impulse setzen und monatlich am konkreten Beispiel von meinen Tätigkeiten berichten und Ihnen die Möglichkeit geben, davon zu profitieren. Sollten Sie konkrete Fragen zu bestimmten Situationen haben, so schreiben Sie mich gerne an: info@berker-impuls.de. Ich werde dann, natürlich anonymisiert, den Blog nutzen, um die Situation zu beschreiben und Lösungsansätze zu formulieren.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Eines sei aber bereits vorab verraten: Egal, in welcher Branche und auf welchem Hierarchie-Level ich mich bewege, egal wie die Prozesse aussehen und welches Produkt im Fokus des Unternehmens steht: Immer sind es Menschen, die für die Veränderung gewonnen und ihren Beitrag zum Gelingen leisten müssen.
Siehe auch die anderen Teile dieser Serie:
Teil 3: Wie sieht Führung in Veränderungsprozessen aus? Auf die richtige Balance kommt es an!
Teil 4: Wie führe ich ein Unternehmen ohne Führungskräfte?
Teil 5: Probleme lösen mit dem Double Diamond-Modell
Teil 6: Wie Führungskräfte die richtige Balance im Umgang mit Expertenwissen finden
Ralf Berker ist Trainer, Coach, Berater und Moderator für Großveranstaltungen. Darüber hinaus organisiert und managt er Strategieworkshops seiner zum großen Teil mittelständischen Kunden. Bevor er diese Aktivitäten unter dem Label „Berker IMPULS“ vor sechs Jahren startete, war der ausgebildete Elektrotechnikingenieur als Geschäftsführer, als Bereichs- und Vertriebsleiter in der Informations- und Kommunikationstechnik sowie in der Energie- und Automatisierungstechnik tätig.
Dr. Ralf Berker
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