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THG-Quote: Was ist das eigentlich und wie funktioniert sie?

THG-Quote
Die THG-Quote soll helfen, die CO2-Emissionen im Mobilitätssektor zu reduzieren. (Bild: animafora / iStock)

THG-Quote: Wissenswertes zur Treibhausgasminderungsquote

Die THG-Quote ist in aller Munde, soll sie doch dafür sorgen, dass die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor in den kommenden Jahren rapide sinken. Doch was ist eigentlich eine THG-Quote? Und welchen Einfluss hat sie auf den Klimaschutz? Die Berliner eQuota GmbH hat alle wichtigen Informationen zusammengetragen und hilft Unternehmen, aus der THG-Quote ein Geschäftsmodell zu machen.

Will Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen, müssen die CO2-Emissionen sinken – auch im Verkehrssektor. Das Problem: Während die Bundesrepublik die Energiewende in anderen Bereichen erfolgreich vorantreibt und den CO2-Ausstoß im Strom- oder Wärmesektor um 30-40 % im Vergleich zum Basisjahr 1990 senken konnte, sind die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor in den vergangenen 20 Jahren nahezu konstant geblieben. So gilt der Verkehrssektor derzeit als Sorgenkind der Energiewende.

Anreize zur Minderung der CO2-Emissionen im Verkehr

Doch das soll sich ändern: Im Mai 2021 hat der Bundestag das Gesetz zur Weitentwicklung der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote, beschlossen. Im Verkehrssektor wird diese Quote nun von derzeit 6 % auf 25 % im Jahr 2030 ansteigen – ein starkes Signal für mehr Klimaschutz im Verkehr, schafft die THG-Quote doch erheblich Anreize zur Minderung der CO2-Emissionen im Verkehr. Davon profitieren nun erstmals auch private Autofahrer.

Zur Minderung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor werden drei wesentliche Ansätze verfolgt:

  • Reduzierung des Verkehrsaufkommens
  • Verlagerung des Verkehrsaufkommens auf emissionsärmere Verkehrsmittel
  • Umstieg auf alternative klimaschonende Antriebsarten

Vor allem der Umstieg auf alternative klimaschonende Antriebsarten soll durch die THG-Quote angeregt werden. Hintergedanke: Wer CO2-emittierende Kraftstoffe in Verkehr bringt, muss dafür zahlen – und zwar Jahr für Jahr mehr. Diese Kosten schlagern die Mineralölkonzerne auf die Preise auf – Benzin und Diesel werden teurer. So sollen Autofahrer und Fuhrpark- sowie Flottenbetreiber animiert werden, auf sauberere Antriebe umzusteigen.

Und wer umgestiegen ist, soll natürlich profitieren. Deshalb können Unternehmen, aber auch private E-Autofahrer (E-Mobilisten), ihre CO2-Einsparungen in Form der THG-Quote ab 2022 an die Mineralölkonzerne abtreten. Dafür bekommen sie bares Geld.

Zur Erfüllung dieser THG-Quote bieten sich den Unternehmen zwei Möglichkeiten:

  • Sie können ihre CO2-Emissionen eigenständig, zum Beispiel durch den direkten Verkauf emissionsarmer Kraftstoffe wie Biodiesel (B7) und Bioethanol (E10) senken.
  • Oder sie erwerben THG-Quotenmengen von Dritten, die selbst nur emissionsarme oder -freie Kraftstoffe anbieten und somit nicht der Quotenverpflichtung unterliegen oder ihre Verpflichtung übererfüllen. Das sind zum Beispiel Ladesäulen- oder Biomethantankstellenbetreiber.

Allein durch das Beimischen emissionsarmer Kraftstoffe können gerade die großen Mineralölkonzerne die ihnen auferlegten THG-Quoten schon heute nicht erfüllen. Sie sind darauf angewiesen, THG-Quotenmengen zu kaufen, wollen sie die drohenden Strafen umgehen. Wer hingegen schon heute auf emissionsarme Kraftstoffe setzt, profitiert gleich doppelt – er schont Klima und Umwelt und kann seine THG-Quote verkaufen.

THG-Quote

Experten für die THG-Quote: Fatih Gökgöz (links) und Johan Grope, Gründer der eQuota GmbH. (Bild: eQuota)

Die Erlöse aus der THG-Quote hängen grundsätzlich von der spezifischen THG-Minderung des Kraftstoffs und vom THG-Quoten-Preis ab. Letzterer richtet sich nach dem Angebot und der Nachfrage am THG-Quotenmarkt. Darüber hinaus lassen sich höhere Preise mit den potenziellen Käufern aushandeln, wenn man ausreichend Quotenmengen zum Verkauf anbietet. Daher hat es für kleine und mittelgroße Akteure einen großen Mehrwert, die Quoten über einen Dienstleister wie eQuota verkaufen zu lassen. eQuota kann durch Bündelung der THG-Quoten für seine Kunden Großhandelspreise erzielen.

Die Preise am THG-Quotenmarkt lagen vor 2019 relativ stetig zwischen 150 und 200 €/t CO2. Mit Anhebung der THG-Quote von 4 auf 6 % ist die Nachfrage deutlich gestiegen und die Quotenpreise lagen zwischenzeitlich bei bis zu 400 €/t CO2. Aufgrund eines geringeren Kraftstoffverbrauchs durch Corona in 2020 sind die Preise auf ein Niveau von ca. 250 €/t CO2 zurückgefallen. Es gibt einige Gründe anzunehmen, dass zukünftig die THG-Quotenpreise insbesondere für die durch Dritte in Verkehr gebrachten alternativen Kraftstoffe, wie Ladestrom, Biomethan und grüner Wasserstoff, wieder steigen und auf einem stabil hohen Niveau bleiben:

  • Stetig steigende THG-Quote und damit steigende Nachfrage.
  • Begrenzung der aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen erzeugten konventionellen Biokraftstoffe auf die heute bereits in Verkehr gebrachten Mengen.
  • Anhebung der Pönale von 470 auf 600 €/t CO2 – diese Strafzahlung wird bei der Nicht-Erfüllung der THG-Quote für die quotenverpflichteten Unternehmen fällig.
  • Gesetzlich festgeschriebene Anhebung der THG-Quote für den Fall eines sehr dynamischen Ausbaus der Elektromobilität.
  • für Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen: Erfüllung der stetig steigenden Unterquote (zusätzliche Nachfrage).
Wie sich die Treibhausgasminderungsquote errechnet

Die Brutto-THG-Minderung, die aus der Inverkehrbringung des alternativen Kraftstoffs bzw. Ladestrom resultiert, errechnet sich aus dem fossilen Referenzwert (94,1 g CO2/MJ) abzüglich der spezifischen THG-Emissionen, die aus der Nutzung des alternativen Kraftstoffs bzw. Ladestroms resultieren.

Die spezifische THG-Minderung multipliziert mit dem THG-Quotenpreis führt zu den Erlösen aus der Inverkehrbringung des alternativen Kraftstoffs bzw. Ladestroms. Davon können Stadtwerke und EVU, Ladepunktbetreiber, Flottenbetreiber und E-Mobilisten gleichermaßen profitieren.

Voraussetzung für den Handel der THG-Quote ist eine den regulatorischen Vorgaben genügende, effiziente und sichere Abwicklung der Prozesse. eQuota unterstützt seine Kunden dabei, durch:

  • Abnahme aller Abwicklungsschritte, die nicht zwingend selbst von den Kunden durchzuführen sind.
  • Komplett digitale, transparente und effiziente Quotenabwicklung, inkl. Übersicht aller kundenspezifischen Daten im Kundenportal.
  • Kostenlos integrierbare Abwicklungstools für Stromlieferanten-Kunden im eigenen Corporate Design (White-Label-Lösung) zur Abwicklung mit seinen Stromkunden.
  • Einhaltung höchster Sicherheitsstandards, insbesondere in Bezug auf die Speicherung und Übermittlung von Kundendaten.
  • Berücksichtigung und ständige Anpassung der Prozesse auf die relevanten regulatorischen Anforderungen.
  • Von renommierten fachlich versierten Juristen ausgearbeitete Vertragswerke.
Digitalisierung der bislang weitgehend analogen Prozesse

eQuota hat sich das Ziel gesetzt, die zum Großteil analog laufenden Prozesse komplett digitalisiert anzubieten. Die von eQuota entwickelten digitalen Lösungen ermöglichen einen reibungsfreien Ablauf der Prozesse für die Vermarktung und Abwicklung der THG-Quote.

Dazu bietet eQuota beispielsweise Stadtwerken und anderen Stromversorgern kostenlose digitale Tools an, die ihnen die Abwicklung mit ihren Stromkunden einfach und kundenfreundlich ermöglichen. Diese Tools lassen sich ohne großen Aufwand als White-Label-Lösung individuell anpassen und einbinden. Über API-Schnittstellen ist ein Austausch der Daten mit jedem vorhandenen System bei den Kunden problemlos möglich. So können große Datenmengen, wie zukünftig im Falle von E-Mobilisten, effizient und sicher verarbeitet werden. Nur so können Stromversorger im sich dynamisch entwickelnden Wettbewerb um die Ladestrom-Kunden mit den agil agierenden Akteuren am Markt auf Dauer mithalten.

Weitere Infos > hier.

Über eQuota
Als Unternehmensberater im Bereich Energie und Verkehr, haben wir frühzeitig erkannt, dass die Abläufe beim THG-Quotenhandel weitestgehend analog und intransparent ablaufen. Im Zuge der Umsetzung der EU-Vorgaben wurde uns Anfang 2020 bewusst, dass ein großer Systemwandel bevorsteht: Viele neue kleine Akteure, mehr Quotenerfüllung über Dritte, Bedarf an digitalen Lösungen. Aus dieser Motivation heraus haben wir eQuota gegründet, um allen Akteuren dabei zu helfen, mit minimalem Aufwand, unabhängig von der Unternehmensgröße, Großhandelspreise für die THG-Quote zu erzielen. Heute ermöglicht eQuota allen Akteuren rund um die Gas- und E-Mobilität, sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und Ihnen bei der Etablierung Ihrer nachhaltigen Produkte mithilfe der Zusatzerlöse zu unterstützen, so dass die Verkehrswende beschleunigt wird.
www.equota.de

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