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Geothermie-Konferenz NRW in Bochum: Nordrhein-Westfalen braucht Geothermie für die Nachkohlezeit

Geothermie
So funktioniert Geothermie. (Bild: aurielaki/iStock)

In Nordrhein-Westfalen könnte mehr als die Hälfte der benötigten Raumwärme aus Geothermie gewonnen werden

Wie kann die Wärmeversorgung und die Fernwärmeversorgung in Ballungsräumen in der Nachkohlezeit klimaschonend oder klimaneutral gestaltet werden? Geothermie ist ein Baustein, um die Wärme-Energiewende in Nordrhein-Westfalen erfolgreich zu gestalten. Dezentral, erneuerbar und fast flächendeckend verfügbar. Um diese klimaschonende Technologie, nicht zuletzt auch als Wirtschaftsfaktor für den Standort NRW, weiter voranzubringen, veranstaltete die EnergieAgentur.NRW heute gemeinsam mit dem Internationalen Geothermiezentrum (GZB) und dem Deutschen Bergbau-Museum die 15. NRW- Geothermie-Konferenz im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum.

Wie in den vergangenen Jahren auch, wurden die Teilnehmer in einer einleitenden Präsentation über die Ergebnisse des Zubaus im Erdwärmesektor im Jahr 2018 in Nordrhein-Westfalen informiert. Im Anschluss fand die Prämierung der Kommune und des Landkreises mit dem höchsten Zubau an Erdwärmeheizungen 2018 in NRW statt. Dabei zeichnete NRW-Wirtschaftsstaatsekretär Christoph Dammermann den Landkreis Coesfeld und die Gemeinde Havixbeck aus.

Vorreiter Landkreis Coesfeld und Gemeinde Havixbeck

Staatssekretär Dammermann sagte: „Geothermie ist ein wichtiger Bestandteil einer zukünftigen und verantwortungsvollen Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen. In unserem Bundesland könnte mehr als die Hälfte der benötigten Raumwärme aus Erdwärme gewonnen werden. Der Landkreis Coesfeld und die Gemeinde Havixbeck sind ein gutes Beispiel für die steigende Beliebtheit der Technologie.“

Der Landkreis Coesfeld liegt in der Kategorie „Landkreise“ in NRW in 2018 mit ca. 280 installierten Erdwärmeheizungen auf Platz 1. Das sind sogar noch 30 Anlagen mehr als in 2017. Die Sieger-Urkunde wurde dem Coesfelder Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr übergeben. In der Kategorie „Gemeinden“ siegte die Gemeinde Havixbeck. Hier gab es 2018 über 29 neue Erdwärmeheizungen. Die Urkunde bekam Bürgermeister Klaus Gromöller überreicht.

Frank Schoof aus den Niederlanden stellte den Masterplan Geothermie der Niederlande vor. Leonhard Thien, Geothermie-Experte der EnergieAgentur.NRW, dazu: „Die Niederlande geht einen klaren Weg. Bei der Wärmeversorgung der Gewächshäuser spielt tiefe Geothermie heute bereits eine tragende Rolle und diese soll nach dem Masterplan auch in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Darüber hinaus dürfen schon seit Mitte 2018 in unserem Nachbarland keine Neubauten mehr mit Erdgas beheizt werden. Die Niederlande setzen bei Neubauten auf Erdwärmeheizungen, damit das Ziel der niederländischen Regierung, bis 2030 Treibhausgase um 49 % zu reduzieren, erreicht werden kann.“

NRW verfügt über vielversprechende geothermische Energiereserven

Der Geologische Dienst NRW stellte das Projekt DGE-ROLLOUT vor. In dem grenzüberschreitenden EU-Projekt wird u.a. die Nutzung der tiefen Geothermie für eine klimaschonende Wärmegewinnung an Kraftwerksstandorten in NRW untersucht. Danach verfügt das Land über vielversprechende geothermische Energiereserven. Staatssekretär Dammermann: „Die Nutzung von tiefer Erdwärme verspricht klimafreundliche und nachhaltige Energie mit hoher Versorgungssicherheit. Möglicherweise liegt die Zukunft der nordrhein-westfälischen Wärmeversorgung tief unter uns.“

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, ergänzte: „Der Ausstoß von Kohlendioxid muss auch im Energieland NRW reduziert werden. Die Industrie geht mit gutem Beispiel voran, und ich würde es sehr begrüßen, wenn am Standort Weisweiler ein erstes geothermisches Fernwärmeprojekt oder die Papierindustrie ein Tiefengeothermisches Projekt in NRW zur Umsetzung bringen würde. Uns fehlt in NRW eine Referenzanlage nach Münchner Vorbild.“

www.energieagentur.nrw.de/geothermie

 

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