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Fällt auf den Metering Days 2019 der Startschuss für den Rollout intelligenter Messsysteme?

Podiumsdiskussion auf den Metering Days 2018
Podiumsdiskussion auf den Metering Days 2018. (Bild: ZVEI)

Viel darauf hin, dass sich der Rollout-Zug nun tatsächlich in Bewegung setzt. Der Zugchef, das BSI, führt die Pfeife schon zum Mund

Von Gerhard Großjohann

Diese Woche besuche ich die Metering Days als Berichterstatter und gewogener Marktbegleiter schon zum fünften Mal. Beim Lesen alter Veranstaltungsberichte stelle ich fest: Viele alte Textpassagen haben kaum etwas an Aktualität eingebüßt. Nach den Metering Days 2016 beispielsweise schrieb ich im Nachbericht für die Fachzeitschrift BWK einen Satz, den man heute noch genauso formulieren könnte: „Die Digitalisierung der Energiewende ist keine Vision mehr, sondern absehbare Zukunft.“ Für Optimismus sorgte seinerzeit das kurz zuvor verabschiedete Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) mitsamt Messstellenbetriebsgesetz (MsbG). Jetzt kann es nur noch wenige Monate dauern, bis das Ausbringen intelligenter Messsysteme (iMSys) losgeht, dachten damals viele Experten.

Dass der Rollout-Express drei Jahre später noch immer im Bahnhof steht (eigentlich steht er dort schon seit 2007!), ist kein Ruhmesblatt für den Gesetzgeber und die ausführenden Organe. Aber darauf will ich an dieser Stelle nicht weiter herumreiten. Auch das sicherlich diskutable Arbeitsergebnis lassen wir mal so stehen. Ja, wir sollten uns jetzt freuen,denn das Warten hat ein Ende. Aktuell deutet vieles darauf hin, dass sich der Zug nun endlich und tatsächlich in Bewegung setzt! Der Zugchef am Bahnsteig, das BSI, führt die Pfeife schon zum Mund.

Die Asymptote nähert sich einem Schnittpunkt

Wer den 2016 niedergeschriebenen Satz heute liest und ausspricht, hat in der Tat andere Bilder im Kopf als seinerzeit. Denn inhaltlich ist seitdem natürlich viel passiert. Das bislang asymptotisch anmutende Näherrücken des digitalen Messwesens an die Praxis hat ein berechenbares Ende. Die PPC AG hatte das BSI-Zertifikat für ihr Smart Meter Gwateway (SMGW) schon Ende 2018 erhalten, nachdem das Unternehmen dem BSI eine sichere Lieferkette präsentieren konnte. Vor kurzem folgte Sagemcom Dr. Neuhaus als zweites zertifiziertes Unternehmen. Jetzt fehlt noch ein dritter zertifizierter Anbieter, dann kann das BSI die ersehnte Markterklärung veröffentlichen. Heiß gehandelte Kandidaten sind EMH Metering und Theben, die sich im Zertifizierungsprozess nach eigener Aussage auf der Zielgeraden sehen. Vielleicht gibt es schon auf den Metering Days einschlägige Neuigkeiten.

Doch selbst wenn sich diese Hoffnung erfüllen sollte, hieße das nicht, dass der Verwaltungsakt der Markterklärung auf dem Fuße folgt. Dafür böte sich die nächste E-world an, also Februar 2020. Mancher desillusionierte Manager hält dies für wahrscheinlicher. Außerdem: Beim BSI versteht man nicht nur etwas von IT-Sicherheit, sondern bekanntlich auch von Dramaturgie.

Meilenstein für die Digitalisierung der Energiewende?

Weil so viel Spannung in der Luft liegt, freue ich mich diesmal besonders auf die Metering Days! 60 Aussteller haben sich für den 9. und 10. Oktober angekündigt. Ihre Stimmung lässt sich mit „erwartungsfroh“ beschreiben. Die Besucherzahl wird laut Veranstalter ZVEI ein neues Rekordniveau erreichen. Keine Frage: Die Metering Days 2019 werden interessant wie lange nicht mehr – und vielleicht ein ganz besonderer Meilenstein auf dem Weg zur Digitalisierung der Energiewende. Sehen wir uns in Fulda?

Hier geht es direkt zum Vortragsprogramm.

https://metering-days.de

PS: Der Autor repräsentiert übrigens einen iMSys-Pflichteinbaufall und blickt der Selbsterfahrung mit Neugier entgegen.

 

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