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„Der Rollout intelligenter Messsysteme ist kein Marathon, sondern ein Steigerungslauf“

Rollout intelligenter Messsysteme
Arne Rajchowski, Leiter Geschäftsstelle DigiWoh Kompetenzzentrum Digitalisierung, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, gab in einer von mehreren Diskussionsrunden der Meterung Days 2021 Einblick in die Erwartungen und Strategien, die seine Branche mit dem Rollout intelligenter Messsysteme verknüpft. (Bild: ZVEI-Services GmbH)

Stimmen und Statements zum Rollout intelligenter Messsysteme auf den Metering Days 2021

Gesagt ist gesagt! energie.blog versucht, aus den Vorträgen diverser Referentinnen und Referenten auf den Metering Days 2021 Kernaussagen zu extrahieren, um ein möglichst umfassendes Bild der aktuellen Lage beim Rollout intelligenter Messsysteme zu zeichnen.

Hier geht es zum > Übersichtsbericht.

Andrees Gentzsch, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

  • Die Energiewende und die ehrgeizigen Klimaziele werden weiter Bestand haben, in welcher Konstellation auch immer. Und das sind auch Ziele, die die Branche ausdrücklich unterstützt.
  • Es gibt viel Unternehmertum innerhalb der Branche, aber es gibt auch kaum einen Wirtschaftszweig, der so stark reguliert ist wie der Energiebereich.
  • Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen, und es muss schnell gehen – Tempo, Tempo, Tempo, es muss der Turbo eingeschaltet werden bei vielen Dingen. Deswegen ist unsere Erwartung, dass die neue Regierung schnell ins Handeln kommt.
  • Wir sind nicht der Meinung, dass All-Electric die Antwort ist, sondern wir müssen auch den Wärmewende-Turboanschalten. Das wird nicht alles mit Strom gehen.
  • Wir sollten uns den hochkomplexen Themen technologieoffen nähern und nicht von vornherein bestimmte Technologien, die vielleicht auch noch in der Entwicklungsphase sind, ausschließen.
  • Die EEG-Umlage ist überholt.
  • Wir müssen die Verteilernetze ertüchtigen, erneuern, digitalisieren, ausbauen und umbauen – auch das braucht einen Rechtsrahmen.
  • Der Rechtsrahmen muss Investitionsbereich sein. Die angekündigte Entscheidung der BNetzA zum EK1 wird nicht förderlich sein. Die Festlegungen werden den Herausforderungen, die wir in den zwanziger Jahren bekommen werden, nicht gerecht.
  • Wir müssen den Turbo einstellen, und zwar bei den Rahmenbedingungen, bei den technischen Richtlinien, bei den Anforderungen an die Zertifizierung, dass wir dort pragmatischer und schneller werden.
  • Wir tendieren dazu, viele Dinge sehr ingenieursmäßig durchzudenken und zu tun. Wir müssen da eine andere Form und Dynamik reinbringen, auch in die Regelungen, damit es am Ende wirklich schneller geht.

Beatrix Brodkorb, Leiterin der Unterabteilung Netze, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

  • Wir hoffen ganz stark auf einen Digitalisierungsminister bzw. eine Digitalisierungsministerin in der nächsten Regierung, damit wir das geforderte Tempo weiter beibehalten und steigern können.
  • Das intelligente Messsystem bildet das Herzstück der Digitalisierung der Energiewende.
  • Einzelne Akteure wie auch das Gesamtsystem finden im intelligenten Messsystem eine Kommunikationsplattform, die zur Versorgungssicherheit, zur Cyber-Sicherheit und zur Systemsicherheit beiträgt. Mit anderen Worten: Das intelligente Messsystem ist der sichere Türöffner für die Digitalisierung des Energiesektors.
  • Die Digitalisierung ist die Voraussetzung für das Gelingen der Klima- und Energiewende insgesamt.
  • Für das Jahr 2030 rechnen wir mit einem Potenzial von 15 Mio. Systemen.
  • Wir wissen nicht, welche Instrumente die zukünftigen Regierungsparteien vereinbaren werden. Wir wissen aber, dass der Ausbau der erneuerbaren im Zentrum stehen wird und dass das neue Energiesystem ohne fossile Energieträger das intelligente Messsystem als Herzstück voraussetzt.
  • Der Komplexität unseres Energiesystems können wir nur über intelligente Messsysteme, über intelligente Steuerung konsequent begegnen.
  • Unsere Stromverbrauchsprognose, die das BMWi in Auftrag gegeben hat, geht davon aus, dass wir bis zum Jahr 2030 14 Mio. Elektro-PKW und 6 Mio. Wärmepumpen in Deutschland haben.
  • Die Transformation des Verkehrssektors und des Wärmesektors wird das Energiesystem noch stärker fordern als schon bisher.
  • Mit modernen Geschäftsmodellen und sinnvollen Anwendungsfällen kann das intelligente Messsystem als Herz kräftig schlagen und die Menschen in unserem Land begeistern, weil sonst ist es für die Energieunternehmen tatsächlich schwierig, wenn die Menschen den Mehrwert nicht erkennen.
  • Für uns hat der Rollout der Smart Meter Gateways aus vielen Gründen Priorität.
  • Wenn das intelligente Messsystem das Herzstück der Digitalisierung ist, sind die 450-MHz-Frequenzen für mich die Lebensadern, die das Herz mit Haupt und Gliedern der verschiedenen Sektoren in der Energiewende verbinden werden. Deswegen glauben wir: Dieses Netz kann eine Hauptschlagader der Infrastruktur werden. Mit dieser Frequenz und dem Rollout haben wir die Grundlage für eine sichere und hochverfügbare Kommunikationsinfrastruktur geschaffen. Sowohl das Herzstück als auch die Adern sind angelegt, jetzt müssen aber in dieser Legislative mit noch mehr Tempo die begonnenen Prozesse zügig vorangetrieben werden, und zwar so, dass das Herz unseres Energiesystems weiterhin zuverlässig schlägt. Am Ende soll es heißen: Operation Klima-und Energiewende gelungen und alle betroffenen Patienten gesund und munter.

Dennis Laupichler, Referat DI 21 – Cyber-Sicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

  • Rückblickend muss ich sagen, war es (das OVG-Urteil) eine große Chance für Veränderungen, was auch den sehr zielgerichteten, fokussierten Prozess des BMWi angeht. Wir haben jetzt Klarheit, was das stufenweise Vorgehen, den iterativen Prozess angeht, wir haben Bestandsschutzregelungen und auch den systemischen Ansatz insgesamt für das Ökosystem.
  • Ich glaube, wir haben in den letzten zwei Jahren den Roadmap-Prozess zielgerichtet aufgesetzt, Stufen einzuführen, die Branche mitzunehmen. Wir werden den Rollout weiter beschleunigen können und mehr Rechtssicherheit insgesamt schaffen.
  • Wir schaffen eine Infrastruktur, um es zu ermöglichen, dass Innovationen darauf entstehen. Die Technik im Keller ist nicht der Mehrwert für den Kunden.
  • Wir haben es geschafft, Unternehmen zu befähigen, IT-Security made in Germany zu designen. Ich glaube, das war auch Aufgabe des BSI, dass wir Unternehmen aus Deutschland haben, die sich dem Thema Digitalisierung mit sicheren Lösungen stellen können. Und auf dieser Kurve gab es sicherlich auch Lessons learned. Ich glaube, wir haben einen Prozess gefunden, wo wir sehr pragmatisch und agil mit den Verbänden agieren, um diese Lessons Learned der letzten Jahre mitzunehmen.

Arne Rajchowski, Leiter Geschäftsstelle DigiWoh Kompetenzzentrum Digitalisierung, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen

  • Wir brauchen coole Produkte. Wenn wir keine schönen Anwendungen schaffen, wenn wir dem Mieter nicht aufzeigen können, das bringt dir was. Wenn wir keine Anwendungen haben und nur gesetzliche Rahmenbedingungen umsetzen, werden wir wenig Akzeptanz schaffen und wenig erfolgreich sein.
  • Es geht nur mit den Mietern. Nur auf die Wohnungsunternehmen zu gucken, wird wenig erfolgreich sein. Sondern wenn wir über Wettbewerb, über Ziele, über Gamefication den Mieter mitnehmen, haben wir eine echte Chance.
  • Das Stufenmodell ist kein Selbstzweck, sondern es will auch Produkte forcieren. Darum müssen wir viel mehr Zielbilder und Produkte bauen.
  • Was mir keinen Spaß macht, was meine Probleme nicht löst, das werde ich nicht nutzen.
  • Vielleicht haben wir das Thema Backend-Technologie nicht vernachlässigt, aber doch stark unterschätzt. Es darf nicht schwieriger sein als das, was wir schon kennen.
  • Für Messstellenbetreiber ist Submetering eine wunderbare Ergänzung. Als Wohnungsunternehmen brauche ich ein Produkt, das mir beim technisch-energetischen Gebäudemanagement hilft.
  • Im Netzbereich in Gebäuden gibt es relativ viele Probleme, die noch nicht gelöst sind. Und da hilft dann aktives Zuhören.
  • Wir sagen immer, wir brauchen Schnittstellen und Standardisierung, es muss einfacher gehen. Dann müssen wir uns, glaube ich, auch trauen, Technologien anzuwenden, die wirklich neu sind.
  • Wir haben mit der Energiewende eine echte Chance, etwas zu finden, auch im Kontext Digitalisierung, wo wir viel, viel weiter sind als ein Silicon Valley. Da haben wir ein Digitalisierungsprodukt gefunden, das man super exportieren kann.

Thomas Rütting, Abteilungsleiter Metering, Stromnetz Berlin

  • Wir sind dabei, die Stückzahlen Schritt für Schritt zu erhöhen.
  • Wir haben gelernt, es ist sinnvoll, das Ganze gut zu monitoren, um die nächsten Schritte sauber vorbereiten zu können.
  • Aus den Erfahrungen des Teststufenkonzepts haben wir gelernt, dass wir uns peu à peu entwickeln müssen und dass nicht alles auf einmal in jeder Komplexität und Ausprägung sicher funktionieren wird.
  • Grundsätzlich kann ich feststellen, dass wir technisch für alle Pflichteinbaufälle gerüstet sind, aber die Prozesskette noch weiter entwickeln müssen.
  • Wir sehen aktuell relativ lange Lieferzeiten.
  • Wo drückt noch der Schuh? Wir wünschen uns im Prinzip drei Dinge. Wir wünschen uns massenprozesstaugliche Firmware-Updates, eine drahtlose Kommunikation für ein 1:n-Verhältnis und eine Standardisierung der Schnittstelle zwischen GWA- und ERP-Systemen.

Dorian Seiberth, Projektingenieur Messwesen, Mainova ServiceDienste

  • Der MME-Rollout läuft planmäßig und stabil. Da sehe ich keine Probleme auf uns zukommen.
  • Beim Rollout intelligenter Messsysteme sieht die Sache leider noch ein bisschen anders aus. Wir haben festgestellt, dass unsere Prozesse noch nicht ganz so stabil sind, wie wir es uns erhofft haben.
  • Im gMSB-Bereich wird aktuell nur TAF 1 in Betrieb genommen. Im wMSB-Bereich sind wir schon einen Schritt weiter. Da bedienen wir TAF 1, 2 und 7 und können auch Wandler-SLP umbauen und haben da auch schon eine zweistellige Zahl von Geräten bundesweit im Fremdnetz montiert.
  • Zusammenfassend kann man sagen, der Rollout nimmt Fahrt auf, es ist aber noch viel zu tun, vor allem prozessseitig ist noch an vielen Ecken zu feilen. Wir gehen aber in die richtige Richtung und werden mit jedem intelligenten System besser.
  • Die zweite Herausforderung, die ich sehe, ist die WAN-Anbindung. Bisher haben wir bei 15 % der Montagen einen nicht ausreichenden Mobilfunkempfang festgestellt. Bei weiteren 5 % reicht der Empfang nicht für einen dauerhaft stabilen Betrieb aus. Perspektivisch wird ein Technologiemix notwendig sein. Eine aus unserer Sicht sehr interessante Technologie ist Breitband-Powerline. Davon versprechen wir uns nicht nur höhere Erreichbarkeit als beim Mobilfunk, sondern auch einen Kostenvorteil.
  • Bei Breitband-Powerline hat man einmal einen großen Invest in die Infrastruktur und ab dann nur laufende Kosten, die weitgehend unabhängig von der Gesamtzahl der intelligenten Messsysteme sind. D.h., man entkoppelt die Telekommunikationskosten weitgehend von der Anzahl der Messsysteme.

Sven Class, Bereichsleitung Vertrieb und Marketing, Thüga SmartService

  • Die digitale Stadt der Zukunft erfordert eine Vielzahl an Lösungen.
  • Die Hauptanwendungsfälle der neuen IoT-Plattform liegen noch im alten Geschäft.
  • IoT ist aus unserer Sicht ein ganz, ganz großes Thema in Kombination mit dem GWA, wo man in Richtung Mehrwerte denken kann und denken muss.
  • Es wird immer mehr in diese Lösungen gehen. Es wird kleinteiliger. Es wird in Zukunft auch schneller gehen müssen, solche Lösungen an den Markt zu bringen. Umso wichtiger ist es, mit den verschiedenen Partnern Hand in Hand zu arbeiten.
  • Aus meiner Sicht bietet der Einbau von Smartmeter Gateways viele Chancen, Synergien zu heben, Effizienzen zu heben und in neue Geschäftsmodelle zu gehen.

Eric Kallmeyer, Geschäftsbereichsleiter Metering, Stromnetz Hamburg

  • Der Teufel steckt im Detail.
  • Ich hoffe, wir können im Oktober den Knoten durchschlagen, so dass wir in eine Scale-up-Phase hineinkommen.
  • Wir werden nächstes Jahr pro Monat bis zu 1.000 Smartmeter Gateways ausbringen müssen, das ist eine große Herausforderung.
  • Ich gehe davon aus, dass wir immer mal wieder Störungen und Schwierigkeiten sehen werden, mit denen wir zu kämpfen haben werden und die zwischenzeitlich vielleicht auch eine Pause, wenn nicht sogar einen Stopp erfordern. Das müssen wir einkalkulieren.
  • Es zeigt sich unter dem Strich, dass die permanenten neuen technischen Schwierigkeiten, die wir immer wieder realisieren mussten, den Massenrollout bis dato zumindest bei uns verhindert haben.
  • Ich bin allerdings guter Dinge, dass wir jetzt den Knoten durchschlagen.
  • Ich würde mir behördenseitig wünschen, dass man dieser Situation, in der wir uns befinden, Rechnung trägt und mit Augenmaß vorgeht, wenn es darum geht, zu schauen, ob die 10-Prozent-Quote tatsächlich erreicht worden ist oder nicht.

Ingo Schönberg, Vorstandsvorsitzender, PPC

  • Der Rollout intelligenter Messsysteme ist kein Marathon, sondern ein Steigerungslauf. Wir müssen jetzt in einen Massenprozess hineinkommen. D.h., wir müssen skalieren. Und skalieren heißt für uns ganz konsequent Prozesse, Prozesse, Prozesse und digitalisieren, digitalisieren, digitalisieren. Nichts mehr manuell machen, alles durchstrukturiert machen.
  • Das OVG-Urteil war ein Glücksfall. Es hat uns noch mal aufgezeigt, wo es noch Unschärfen im Messstellenbetriebsgesetz gab, wo auch wir noch Defizite hatten. Jetzt stehen wir, ein halbes Jahr nach dem Urteil, mit den rechtlichen und strukturellen Bedingungen, die wir mit dem Urteil erreichen konnten, viel stabiler, viel rechtssicherer da, als wir jemals vorher standen.
  • Die Pflicht ist das SMGW, die Kür sind die Anwendungen. Das ist das, was Ihnen und uns am Ende Spaß machen wird. Was der nächste Schritt sein wird, sind die durchstandardisierten und zu zertifizierenden Systemeinheiten. Anfang nächsten Jahres wird die 3109-5 vorliegen. Darauf basierend können wir Systemeinheiten im CLS zertifizieren lassen, das wird relativ schnell gehen. D.h., dass wir als Hersteller mit eigenem CLS-Portfolio aber vor allem auch die Anwender, die Partner, zum Beispiel im Ladesäulen-Bereich oder in anderen Anwendungen, dann relativ einfach standardisierte, austauschbare Lösungen generieren können, die dann auch im Masseneinsatz im Markt die Mehrwerte heben können.

Dr. Peter Heuell, Geschäftsführer, EMH metering

  • Ich mache mir als Hersteller keine Sorgen, dass wir das produziert kriegen. Aber das Feedback der Messstellenbetreiber ist doch, dass im Moment der Rollout noch nicht so wirtschaftlich ist, wie er sein sollte. D.h., die Spaßbremse ist noch da. Etwas zu skalieren, das keinen Spaß macht, kann nicht der richtige Weg sein. Deswegen müssen wir jetzt sehr, sehr schnell an die Prozesse ran, so dass das Ganze auch wirtschaftlich ist, weil nur dann fliegt das. Jedes Jahr, das wir jetzt verlieren, wenn das Entvolumen bleibt in 2030 mit 15 Millionen Geräten, erzeugt einen wahnsinnigen Druck auf die Folgejahre. Wir haben zwölf Monate, maximal 24 Monate Zeit, das in einen Prozess hineinzukriegen, so dass es wirtschaftlich Spaß macht.
  • Wenn ein Stolperstein kommt, ist es wichtig, dass er so früh wie möglich kommt, und nicht hinterher, wenn das Volumen noch größer ist. Das OVG-Urteil hat uns besser gemacht. Wir haben jetzt bessere Rahmenbedingungen. Wir freuen uns zwar alle, dass das BMWI schnell reagiert hat und wir nach vier Monaten eine Änderung haben. Aber jetzt kann ich auch fragen: seit wann gibt es das Messstellen Betriebsgesetz? Warum hat es den Gateway-Standardisierungssausschuss nicht gegeben? Warum ist das nicht so umgesetzt worden, wie es im Gesetz war. Warum brauchen wir den Booster eines Gerichtes?
  • Ich sehe es als Glücksfall, weil viele Sachen aus meiner Sicht jetzt besser sind, rechtssicherer sind und uns nach vorne bringen und der Schaden jetzt noch überschaubar ist. Wären wir im Rollout 2025 mit einer Stückzahl von 1,5 Millionen im Jahr, was hätte das für ein Theater gegeben, wenn zu dem Zeitpunkt so etwas passiert wäre?
  • Der Rollout ist nicht wirtschaftlich. Wir sind auf der Suche nach Lösungen, die das Ganze wirtschaftlicher machen. Und wir dürfen uns nicht nur darauf konzentrieren welche zusätzlichen Werte wir machen können, sondern auch auf den Basisrollout. Wenn im Messstellen Betriebsgesetz steht, ich kann die höchste POG erwirtschaften, wenn ich mehrere Anschlussfälle in einer Wohnung habe, dann muss ich mich damit auseinandersetzen. Deswegen haben wir jetzt die 1:n-Lösung vorgestellt. Wir brauchen die Mehrwerte für die Endkunden, wir müssen aber auch einen Mehrwert finden, um den Rollout im Basis-Business Case sinnvoller und besser gestalten zu können.

Raik Handsche, Key Account Manager, Sagemcom Dr. Neuhaus

  • Man hat sehr viele Enttäuschungen erlebt, man ist aber auch immer ein Stück weitergekommen. Und jetzt stehen wir an einem Punkt, wo exponentielles Wachstum wirklich möglich ist. Jetzt haben wir die meisten Hürden ausgeräumt. Und jetzt kann der Rollout wirklich starten.
  • Ich denke, das nächste Jahr wird mehr im Fokus des Steuerns und Schaltens stehen.

Ruwen Konzelmann, Head of Business Unit Smart Energy, Theben

  • Uns ist klar, dass das alles noch nicht 100 %ig optimal läuft, das kann es auch gar nicht. Wir sind noch so unterwegs wie eine Manufaktur. Wir müssen hin zu Dynamik, zu Massentauglichkeit, wir haben immer wieder Stolpersteine. Und da gehört die sichere Lieferkette sicherlich auch dazu. Da hört man viel Kritik aus dem Markt. Es ist ein Punkt, den wir ernst nehmen müssen und wo wir als Firma Theben Verbesserungspotenzial sehen und dies am liebsten in der Gemeinschaft mit allen anderen Herstellern lösen wollen. Weil wir denken, dass es kein gutes Differenzierungsmerkmal ist, eine weitere Lieferkette aufzubauen, sondern einheitlich Richtung Energiemarkt zu liefern, und das professionell und massentauglich.
  • Es war ein bewegliches Ziel, auf das wir zugerannt sind, da kam immer wieder etwas dazu. Wir arbeiten jetzt positiv in die Zukunft. Und skalieren, das sollten wir können. Man hat in der ganzen Branche jetzt das Commitment, dass wir jetzt vorwärts laufen. Man hat die Chancen erkannt, die durch die sichere Kommunikationsinfrastruktur entstehen.
  • Für alle Kritiker war das OVG-Urteil ein gefundenes Fressen. Im Grunde war ich mir aber durch die ganze Entwicklung im Vorfeld sicher, dass es zu einem guten Ende führt. Wir haben viele solcher Hürden erlebt. Wir sind zu Kämpfern geworden und konnten mit der Situation richtig umgehen.
  • Mit dem Nutzen kommt die Sichtbarkeit des gesamten Systems. Dann ist das ein toller neuer Marktplatz für Geschäftsideen und Dienstleistungen.
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