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Batteriespeicher-Hersteller CMBlue positioniert sich auf US-Markt

Batteriespeicher
Künftig will der deutsche Batteriespeicher-Hersteller CMBlu seine Organic-SolidFlow-Batterien auch in den USA produzieren. (Bilder: CMBlue)

Organic-SolidFlow-Batterien kommen ohne Lithium aus

Mit der Gründung der CMBlu Energy Inc. im kalifornischen Petaluma investiert der deutsche Batteriespeicher-Hersteller CMBlu in den Ausbau von Geschäft und Produktion in den USA. Dort sollen Organic-SolidFlow-Batterien produziert werden, die ohne Lithium auskommt und bis zu 24 Stunden große Energiemengen speichern.

Um das neu aufgebaute US-Geschäft zu leiten, hat das Unternehmen den Energiespeicher-Pionier Ben Kaun als Geschäftsführer an Bord geholt. Ben Kaun hat die Entwicklung des US-Energiespeichermarktes mehr als ein Jahrzehnt lang in seiner Funktion als Programmmanager für das Themenfeld Energiespeicherung beim EPRI, dem Forschungsinstitut der Stromversorgungsbranche, geprägt. Zudem war er Vorstandsmitglied der Energy Storage Association (jetzt American Clean Power Association).

„Die Organic Solid-Flow-Technologie von CMBlu kombiniert auf einzigartige Weise Sicherheit, Nachhaltigkeit und Energiedichte für große und langfristige Energiespeicherlösungen. Auf diese Weise ermöglicht sie neue und kosteneffiziente Anwendungen, die Amerikas Dekarbonisierungs- und Resilienzziele unterstützen“, erklärt Kaun. „Schon in den ersten Monaten nach Betriebsaufnahme in den USA hat CMBlu eine große Nachfrage für mehrere US-Pilotprojekte im Jahr 2023 festgestellt.“

US-Markt birgt große Potenziale für Batteriespeicher-Hersteller

„Im Vergleich zu Deutschland und Europa marschieren die USA bei der Entwicklung und Anwendung von Großspeicherlösungen klar voran. In der Region um Los Angeles gibt es bereits mehr Batteriespeicherkapazitäten als in ganz Europa“, erklärt CMBlu-Gründer und CEO Dr. Peter Geigle. „Wir investieren daher in eine Full-Service-Organisation in den USA für die Herstellung, den Verkauf und die Wartung von Energiespeicherlösungen. Diese baut auf einer soliden F&E- und Produktionskapazität von mehr als 160 Mitarbeitern in Deutschland auf.“

Besonderer Wachstumstreiber für die Energiespeicherbranche in den USA ist der Inflation Reduction Act (IRA). Mit dem Gesetz fördert der Staat den Übergang zu einer grünen Energiewirtschaft in den nächsten Jahren mit über 350 Mrd. US-Dollar. Der IRA bietet unter anderem starke Anreize für den Aufbau einer heimischen Produktion von Batteriespeichern in den Vereinigten Staaten und für die Realisierung sauberer Energieprojekte wie Energiespeicher.

USA benötigen sichere, nachhaltige und langlebige Großspeicherlösungen

Die USA treiben die Verbreitung von Großspeicherlösungen derzeit massiv voran, indem sie Steuererleichterungen für Hersteller und Projektierer versprechen. Hiermit schaffen sie verstärkte Sicherheit für Unternehmen wie CMBlu Energy, um langfristige Investitionen in den Aufbau heimischer Kapazitäten zu ermöglichen.

Der Energiebedarf steigt immer weiter und die fossile Energieerzeugung wird zurückgefahren. Daher steigt die Bedeutung großer Batteriespeicher, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu sichern und die Zuverlässigkeit und Resilienz bei der Stromerzeugung zu gewährleisten. Aufgrund der steigenden Gefahr durch Hitzewellen, Wirbelstürme, Waldbrände, Polarwirbel oder anderer Katastrophen nutzt das Land die Speicher, um sein Netz widerstandsfähiger und stabiler zu machen.

„Für Notstromanwendungen ist es wichtig, dass die Speicher modular und transportabel und so dimensioniert sind, dass sie Strom dort liefern, wo und wann er benötigt wird. Die für derartige Ereignisse erforderlichen Backup-Speicherdauern betragen 10 bis 24 Stunden oder mehr. Hierfür sind die derzeitigen Lithium-Ionen-Batterielösungen nicht geeignet“, erläutert Ben Kaun. Er ergänzt: „Die nächste Generation der Energiespeicherlösungen muss daher selbst so robust gebaut sein, dass ihr Umwelteinflüsse nichts ausmachen und sie selbst keine Gefahr für die Umgebung darstellt. Daher sind unsere nicht brennbaren Organic Solid-Flow Batteriespeicher mit ihrer unabhängig nach Leistung und Kapazität konfigurierbaren Skalierung für die Anwendung in den USA ideal geeignet.“

Batteriespeicher-Hersteller CMBlu geht auf Bedarf nach lokalen Lieferketten ein

Studien zufolge wird im Jahr 2025 die installierte Speicherkapazität in den USA voraussichtlich bei 136 Gigawattstunden liegen, fast dreimal so hoch wie in Europa.  Der hohe Bedarf an Lithium-Batterien für den Bau von Elektroautos und die instabilen sowie überlasteten Lieferketten für seltene Rohstoffe setzen dem Markt durch hohe Preise allerdings immer mehr und voraussichtlich langfristig zu.

Dementsprechend suchen Kunden verstärkt nach Alternativen, die nicht auf Lithium basieren und dank lokaler Materialbeschaffung und heimischer Produktion auch in den USA gefertigt und gewartet werden können. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern, die weiterhin auf metallische Alternativen zu Lithium setzen, hat CMBlu eine nachhaltige Energiespeicherlösung geschaffen. Diese steht der Leistung von Lithium in nichts nach und ist gleichzeitig kostengünstiger und sicherer, insbesondere bei Langzeitanwendungen.

„Die für die Herstellung unserer Organic Solid-Flow Batteriespeicher benötigten Materialien sind weltweit in praktisch unbegrenztem Umfang verfügbar. Kein verbauter Rohstoff ist selten, konfliktbehaftet, teuer oder von langen wie fragilen Lieferketten abhängig. Zudem sind alle Kernkomponenten sowie nahezu alle Bestandteile der Batterie recycelbar. Daher streben wir innerhalb der nächsten zwei Jahre den Aufbau einer großen Produktionslinie in den Vereinigten Staaten an. So sollen Anforderungen und Bedarfe des Marktes erfüllt werden“, erklärt Dr. Peter Geigle.

CMBlu will die Produktionskapazität in den USA ausbauen

CMBlue Alzenau

Aktuell führt CMBlu zahlreiche Pilotprojekte durch, um seine Batterietechnologie vollständig zu zertifizieren und für die Kernmärkte zu validieren. Der entscheidende Schwerpunkt für 2023 ist jedoch die Ausweitung der Produktion. Allein für die Herstellung der Batteriespeicher strebt CMBlu bis Ende 2023 eine Produktionskapazität von 750 Megawattstunden an. Diese werden die für Pilotprojekte am Uniper-Kraftwerk Staudinger, im Burgenland, und bei einem Offshore-Windpark in der Nordsee benötigt. Zum Vergleich: Das entspricht knapp einem Siebtel der bislang insgesamt in Deutschland installierten stationären Stromspeicherkapazität.

„Da wir durch die bestehenden Pilotprojekte 2023 ausgebucht sind, hat der Ausbau der Produktionskapazität für uns nun absolut Vorrang. Ab 2025 wollen wir zunächst eine Kapazität von 600 Megawatt / 3,6 Gigawattstunden pro Jahr in den USA herstellen und ausliefern“, berichtet Dr. Peter Geigle. Hierbei soll auch eine noch zu errichtende Produktionsstätte in den USA helfen, die nach deutschem Vorbild bis 2024 aufgebaut werden, soll. Diese soll zehnmal so groß werden wie die aktuell in Deutschland zur Produktion der Pilotanlagen genutzte Fertigungsstätte (Bild).

Über CMBlu
Seit der Gründung der CMBlu Energy AG im Jahr 2014 entwickelt das Unternehmen mit Sitz im Rhein-Main-Gebiet Organic Solid-Flow Batterien. Es ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Entwickler von Energiespeichern auf Nicht-Lithium-Basis im Multi-Megawatt-Bereich. CMBlu beschäftigt über 160 Mitarbeiter, davon über 100 in Forschung und Entwicklung.

CMBlu Energy AG
Industriestraße 19
63755 Alzenau
mail@cmblue.com
Tel. +49 (6023) 9670100
www.cmblue.com

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