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Gedankenspiel zur Verkehrswende: Was wäre, wenn es morgen kein Benzin und keinen Diesel mehr gäbe?

Verkehrswende
Gedankenspiele zur Verkehrswende: Elektromobilität wird auf Dauer das Rennen machen, lautet eine Vision für nachhaltige Mobilität. (Bild: Adobe Stock)

Die KEA-BW lädt ein zum visionären Nachdenken über die Verkehrswende

Wie wäre es, wenn die Forderungen von Klimaschützerinnen und Umweltaktivisten von heute auf morgen Wirklichkeit würden? Mit der neuen Beitragsreihe „Was wäre, wenn …“ lädt die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) zu einem optimistischen und visionären Gedankenspiel ein. Was wäre, wenn Kommunen, Hausbesitzer und Unternehmen ab morgen konsequent im Sinne der Energiewende handeln würden? Fachleute und freiwillig Aktive geben in dieser Serie Antwort auf spannende, aktuelle Fragen des Klimaschutzes.

In Folge eins machen sich David Nelles und Jana Höffner über nachhaltige Mobilität Gedanken – einem der wichtigsten Themen unserer Zeit. Wie sähe unsere Welt aus, wenn der Personen- und Frachtverkehr ab morgen ohne fossile Brennstoffe auskommen müsste? Welche Alternativen gibt es jetzt schon, welche entstehen? Wie wird sich der öffentliche Raum entwickeln?

„Die Art der Fortbewegung hat sich verlagert“

VerkehrswendeDavid Nelles, 25 Jahre alt, Student der Wirtschaftswissenschaften und Buchautor („Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“), hat folgende Vision:

„Die Innenstädte stelle ich mir nahezu autofrei vor, ruhiger und leiser. Straßen- und Parkraum wird umgewidmet für Fußgänger und Radfahrer. Die Art der Fortbewegung hat sich verlagert. Radfahren beispielsweise ist angstfreier möglich – und macht Spaß. Autonom fahrende Robotaxis sind im Einsatz und Carsharing boomt. Busse und Bahnen fahren für einen Jahresbeitrag von 365 Euro. Für lange Strecken gibt es das Hochgeschwindigkeitssystem Hyperloop. Auf dem Land kommt man teilweise mit dem ÖPNV zur Arbeit. Der individuelle Autoverkehr schwenkt erst auf Strom, später auf Wasserstoff um. Es gibt ein großes Angebot an elektrischen Carsharing-Fahrzeugen. Nicht zuletzt wird die Homeoffice-Quote steigen.“

„Bei den PKW macht das Elektroauto das Rennen“

VerkehrswendeJana Höffner, 41 Jahre alt, leitet das Referat Online-Kommunikation im Staatsministerium BW und ist 2. Vorsitzende des Vereins Electrify-BW. Sie stellt es sich so vor:

„Der ÖPNV ist flächendeckend über eine einzige App buchbar. Fahrradspuren sind sicher, da baulich vom Autoverkehr getrennt – Beispiel Paris. Bei den PKW macht das Elektroauto das Rennen, da es effizienter und günstiger ist als etwa Wasserstoffautos. Die Menschen haben ihre irrationalen Ängste davor verloren, dass E-Mobilität kompliziert ist und schätzen den neuen Komfort. Auf dem Land haben sich Ruf- und Sammeltaxis etabliert. Der Frachtverkehr läuft europaweit über neue Gütertrassen mit der Bahn. Zu den Knotenpunkten („Hubs“) fahren teilweise E-LKW. Die letzte Strecke legen die Waren in Cargo-Trams, E-Lastenbikes und kleinen Transportfahrzeugen zurück.“

Fazit: Die Verkehrswende findet schon heute statt

Zukunft und Gegenwart sind nicht weit auseinander in diesem Gedankenspiel. Die Verkehrswende ist also keine Zukunftsmusik. Sie findet bereits heute statt und ist an vielen Stellen sehr erfolgreich: Verkehr vermeiden, auf Fuß, Rad, Bus und Bahn verlagern, mehr Raum und Möglichkeiten für diese schaffen – Kommunen und Unternehmen können sofort ins Thema einsteigen. Mit Wettbewerben, Projekten und Förderprogrammen packen Bund und Land die Mobilitätswende an und belohnen die Bestrebungen von Städten, Gemeinden und Landkreisen mit Fördermitteln. Kommunen und andere Akteure finden beim Bereich Nachhaltige Mobilität der KEA-BW umfassende Unterstützung.

Weiterführende Informationen:

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH…
… ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei Energieeinsparung, rationeller Energieverwendung und der Nutzung erneuerbarer Energien. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe.
www.kea-bw.de

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