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Satellitengestützte Schneedaten optimieren Schweizer Wasserkraftproduktion

Satellitengestützte Schneedaten
Satellitengestützte Schneedaten können einzugsgebietsscharf für jeden See erstellt werden. Oben der Genfer See, unten der Stausee Lac de l'Hongrin. (Bilder: Wegaw)

Satellitengestützte Schneedaten steigern Klimaresilienz der Energieversorgung

Wissenschaftler und Industriepioniere des DeFROST4Hydropower-Projekts haben erfolgreich demonstriert, dass satellitengestützte Schneedaten nahezu in Echtzeit die saisonalen Vorhersagen die Schweizer Wasserkraftproduktion erheblich verbessern können, was wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringt.

Mit 1.500 Seen und hohen jährlichen Niederschlagsmengen verfügt die Schweiz über ideale Voraussetzungen für die Wasserkraft. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese erneuerbare Energiequelle den größten Teil der inländischen Stromproduktion der Schweiz ausmacht und ein Schlüsselfaktor für die Energiesicherheit der Schweiz ist. Die Energiestrategie 2050 zielt darauf ab, den Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung zu erhöhen und gleichzeitig die Schweizer Gewässerschutzgesetzgebung einzuhalten und sich an die veränderten hydrologischen Bedingungen und andere Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.

Wieviel Wasser enthält eine Schneemenge?

Die Verschmelzung von Geodaten und künstlicher Intelligenz steigert die Möglichkeiten des Energiehandels und die Effizienz der Anlagenverwaltung erheblich, wobei das Schneewasseräquivalent (SWE) als entscheidender Faktor für die langfristigen saisonalen Zuflussprognosen der Energieunternehmen bestätigt wird. Der Grund, warum das SWE eine wichtige Variable ist, liegt darin, dass es uns sagt, wieviel Wasser eine Schneemenge enthält. Wenn man also im Voraus Zugang zu hochpräzisen SWE-Daten hat, können die Verantwortlichen für Wasserressourcen die künftige Wassernutzung besser planen. Die Betreiber von Wasserkraftwerken könnten beispielsweise besser einschätzen, wann sie Wasser ablassen oder speichern sollten, und Energiehändler könnten ihre finanziellen Belastungen verringern, indem sie die volatilen Tagesmärkte meiden.

Mit Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) arbeiteten im Rahmen des 18-monatigen Projekts neun innovative Energieunternehmen, darunter Alpiq, groupe-e, FMV, EnAlpin und SIG, zusammen, um die Voraussetzungen und Vorteile der Nutzung von Satellitendaten für Schneedeckeninformationen zu verstehen.

Langfristige Vorhersagen werden erheblich genauer

Durch die Integration in Niederschlags-Abfluss-Modelle für die langfristige Vorhersage konnten die Fehler um bis zu 50 % und die Anzahl der Handelsanpassungen um bis zu 20 % reduziert werden, wobei einige Projektteilnehmer sogar mit einer durchschnittlichen Ertragssteigerung von bis zu 1,2 % pro Jahr rechneten.

Ion Padilla (Bild), CEO & Co-Founder von Wegaw: „Das DeFROST4Hydropower-Projekt ist zum Fundament einer auf Klimaresilienz ausgerichteten Zusammenarbeit im schweizerisch-französischen Wasserkraft-Ökosystem geworden. Ich bin sehr stolz auf diese Ergebnisse und fest davon überzeugt, dass das, was wir heute tun, der Schlüssel zur Entschärfung der Energiekrise ist und gleichzeitig den globalen Wandel hin zu einer nachhaltigeren erneuerbaren Energiezukunft für alle ermöglicht.”

Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind nicht nur ein praktikabler Schritt in Richtung Digitalisierung, sondern untermauern auch die Nachhaltigkeitsaspekte der Wasserkraft, ermöglichen den Unternehmen für erneuerbare Energien greifbare Handelseffizienzen und Risikominderungen und tragen letztlich dazu bei, dass erneuerbare Energien in den nächsten drei Jahren weltweit zur primären Energiequelle für die Stromerzeugung werden.

Weitere Informationen zu diesem Projekt erhalten Sie, wenn Sie sich für die zweite Folge der Energy Transition Webinar Series mit dem Titel „Optimizing long-term trading by integrating observed snow data into hydropower models” anmelden. Sie können auch gerne mit dem SWE-Produkt interagieren und den Schneehöhendatensatz testen.

Über Wegaw
Wegaw hat seinen Hauptsitz in der Schweiz und verbindet Geodaten mit künstlicher Intelligenz, um die zugrunde liegende Climate-Tech-Lösung zu entwickeln, die den Übergang des Energiesektors zu einer klimaresistenten Zukunft unterstützt. Das multinationale Team von Wegaw kommt vom CERN, den Vereinten Nationen und HP, und seine Entwicklungen werden von der Europäischen Weltraumorganisation und dem Schweizer Bundesamt für Energie unterstützt. In den letzten drei Jahren hat Wegaw ein Portfolio von Kunden aus der Industrie und dem öffentlichen Sektor aufgebaut, das sich über sechs Länder und mehr als 30 Wasserkraftwerke erstreckt und von verbesserten saisonalen Durchflussprognosen profitiert, um die Handelspreise zu erhöhen und die Produktion zu steigern. Dieses bahnbrechende Klimaforschungsunternehmen entwickelt derzeit auch umsetzbare Umweltinformationen für alpine Solar- und Offshore-Windprojekte, um optimale Installationsstandorte zu ermitteln, ohne dass dafür Infrastrukturinvestitionen erforderlich sind.
www.wegaw.com

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