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FIBER4: Open Access 2.0 startet in die Umsetzung

FIBER4

Mikael Häussling Löwgren, Schwedische Glasfaser-Allianz, erläutert die Vorteile des Open-Access-Modells nach schwedischem Vorbild, das im Projekt FIBER4 nun auch in Deutschland Anwendung findet. (Bilder: tktVivax Group)

FIBER4 – die neue Formel für offene Glasfasernetze

Auf der E-world 2023 >stellte tktVivax das Plattformmodell „Open Access 2.0“ vor, nun wird es unter dem Namen FIBER4 in die Praxis umgesetzt. Die konkrete Ausgestaltung des Projekts wird dabei von den deutschen und schwedischen Projektpartnern sowie ersten teilnehmenden Netzbetreibern und Internetdienstanbietern (ISP) erarbeitet. Die tktVivax Group fungiert dabei vorrangig in koordinierender Funktion und übernimmt Aufgaben in der Kommunikation und im Marketing. >Vinnergi aus Schweden mit seiner Software-Tochter Maintrac ist für den Aufbau der notwendigen Systeme und den Know-how-Transfer zuständig. Mit dem von >Maintrac entwickelten Operations & Business Support System (OSS/BSS) ‚FLOW‘ stellt das Unternehmen zudem die Software zur Verfügung, über die sämtliche Prozesse – vom Monitoring über den Service bis zur Abrechnung – zentral für alle Netzbetreiber koordiniert werden können. Rechtliche Fragen zu Verträgen, Satzungen und Co. werden von der Hamburger >Kanzlei Wirtschaftrat Recht geklärt, der Bundesverband Breitbandkommunikation (>BREKO) engagiert sich ebenfalls im Projekt. Bereits sieben Unternehmen, die Telekommunikationsnetze betreiben, haben ihre Projektteilnahme erklärt, weitere haben bereits Interesse angemeldet. Sie arbeiten ab sofort im Rahmen der AG Open Access 2.0 des AK GAD (Arbeitskreis Glasfaserausbau Deutschland) in verschiedenen Teilprojekten zusammen.

FIBER4Im Rahmen der Vorstellung von FIBER4 am 26. September im tktVivax-Hauptsitz in Berlin, wurde deutlich, dass sich ein solches Modell, das echten Open-Access ermöglicht, großer Nachfrage erfreut. Die teilnehmenden Vertreter verschiedener Netzbetreiber und Diensteanbieter betonten insbesondere, wie wichtig ein offener Netzzugang sei, um der marktbeherrschenden Stellung einiger weniger Unternehmen zu begegnen. Dirk Fieml hierzu: „Uns geht es darum, den Markt für alle Teilnehmer zugänglicher zu machen, ob regional, national oder sogar international. Wir verstehen uns dabei aber bewusst als Ergänzung zu anderen Open-Access-Ansätzen.“

Von Schweden lernen

Dass eine Plattform wie FIBER4 hierfür der passende Ansatz ist, verdeutlichte Mikael Häussling Löwgren von der Schwedischen Glasfaser-Allianz. In seinem Vortrag erläuterte er, wie in Schweden durch die Umsetzung eines ähnlichen Open-Access-Modells die Dominanz des größten nationalen Marktakteurs aufgehoben werden konnte. Als ‚Gamechanger‘ für den Glasfaserausbau sieht Häussling Löwgren dabei vor allem die gewachsene Auswahl für Endkunden: „Bei über 75 % der schwedischen Netzbetreiber haben die Kunden die Wahl zwischen mehr als zehn verschiedenen Anbietern. So ist für jeden das passende Produkt zu guten Konditionen dabei. Das steigert selbstverständlich die Attraktivität eines Glasfaseranschlusses – bereits im letzten Jahr hatten so 95 % der schwedischen Haushalte einen FTTB- bzw. FTTH-Anschluss.“

FIBER4

Dirk Fieml (tktVivax) präsentiert FIBER4, das Plattformmodell für echten Open Access auf dem Glasfasermarkt.

FIBER4 sorgt für echten Open Access

Mit FIBER4 hat sich die tktVivax Group gemeinsam mit ihren schwedischen Partnerunternehmen Vinnergi und Maintrac das Ziel gesetzt, eine Plattform zu schaffen, die den Mitgliedern serviceorientiert ermöglicht, auf ihren Netzen diskriminierungsfreien Open-Access zu realisieren und gleichzeitig nachhaltig hohe Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Im Zentrum des Modells steht eine Genossenschaft, deren Mitglieder Telekommunikationsnetzbetreiber wie Stadtwerke, reine TK-Unternehmen oder kommunale Zweckverbände sind. Internetdienstanbieter erhalten über diese den gleichberechtigten Zugang zu den Netzen der involvierten Netzbetreiber und können deren Kunden Angebote unterbreiten und sie mit verschiedenen Diensten versorgen. Hieraus ergeben sich klare Vorteile für alle Beteiligten: Unter anderem steigt durch eine hohe Netzauslastung und selbst festgelegte Netzentgelte die Rentabilität für die Netzbetreiber, ISPs können ihre Produkte wesentlich einfacher überregional vermarkten und Endkunden profitieren von einer großen Auswahl. „Es gibt in Deutschland mehr als 700 Netzbetreiber, wovon die meisten kleinere Kommunalbetriebe sind. Durch FIBER4 bekommen sie die Möglichkeit, ihre Netze einfach und wirtschaftlich für alle Anbieter zu öffnen“, so tktVivax-CEO Dirk Fieml.

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