Preisträger zeigen Lösungen, die Energiewende und Digitalisierung vorantreiben
Die Digitalisierung der Energiewende schreitet voran und im Smart Grid werden immer mehr Anlagen und Akteure miteinander vernetzt. Das erfordert von allen Marktpartnern Innovationen in der Breite umzusetzen. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) hat deshalb den Start-up-Wettbewerb FNN-InnovationHub, unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), ins Leben gerufen. Gestern hat VDE|FNN auf der ZMP in Leipzig erstmals fünf Start-ups mit herausragenden Ideen zu Digitalisierung, Stromnetz und intelligentem Messsystem mit Geldpreisen in Höhe von insgesamt 12.000 Euro ausgezeichnet. Die Jury mit Vertretern von VDE|FNN, BMWi, Sponsoren und anderen Unternehmen aus dem Energiesektor wählte dabei unter 25 Bewerbungen die fünf Preisträger aus, deren Geschäftsmodelle die Ziele der Energiewende besonders gut unterstützen und mit der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung verknüpfen lassen.
Die Gewinner und ihre Lösungen:
Patz 1: gridX GmbH, München
Plattform für dezentrales Energiemanagement, mit der Energieflüsse in Gebäuden, Ladeeinrichtungen und ganzen Stadtteilen kontrolliert und gesteuert werden können; Energie-IoT-Lösungen für Independent Homes, Smart Charging und Microgrids
https://gridx.ai/
Platz 2: DCbrain, Paris
Big-Data-Lösung für Netzbetrieb, womit sich in Echtzeit Lastflüsse optimieren, Netz-Anomalien vorbeugen und Netzbetrieb simulieren lassen; Wartung von physischen Netzwerken
https://dcbrain.com/homepage/
Platz 3: envelio GmbH, Köln
Software-Assistenzsystem für Verteilnetzbetreiber, um Netzplanung und Betriebsführung zu digitalisieren und automatisieren
https://envelio.de/
Platz 4: enisyst GmbH, Pliezhausen
Lösungen zur intelligenten Steuerung von Wärme-, Kälte- und Stromerzeuger; Prognosetools für Wetter und Lasten erlauben intelligentes Last- und Speichermanagement
https://enisyst.de/
Platz 5: Enit Energy IT Systems GmbH, Freiburg
Energiemanagement-System für die mittelständische Industrie, mit dem Verbräuche erfasst, analysiert und visualisiert werden und die betriebswirtschaftlich relevante Größe Energie optimiert werden kann
https://www.enit-systems.com/
Beim ersten FNN-InnovationHub hat sich der Großteil aller europäischen Start-ups beworben, die im Smart Grid tätig sind. »Von diesem regelrechten Bewerberansturm sind wir überwältigt«, freut sich Heike Kerber, Geschäftsführerin VDE|FNN. »Genau diese Ideen der Start-ups machen Potenzial und Nutzen der Kommunikationsplattform sichtbar. Mit den Innovationen der Jungunternehmer kommen wir ein großes Stück voran.« Gerlind Heckmann, Leiterin der Unterabteilung III C Netze in der Abteilung III Energiepolitik – Strom und Netze beim BMWi, unterstreicht: »Der Wettbewerb wird dazu beitragen, die angedachten Unternehmenslösungen noch stärker am Smart-Meter-Gateway auszurichten und Entwicklungspartnerschaften zu gründen. Darin liegen große Chancen.«
Die erste Wettbewerbsrunde unterstützen die Unternehmen Stromnetz Berlin und PPC Power Plus Communications. Die zweite Runde des FNN-InnovationHub wird im Rahmen des FNN-Kongress Netze 2019, vom 4. bis 5. Dezember in Nürnberg, stattfinden.
Mit der Kommunikationsplattform für die Energiewende im Smart Grid steuern
Die Unternehemen auf den Plätzen eins bis drei durften sich nicht nur über einen Geldpreis freuen, sondern ihre Geschäftsmodelle auf der ZMP auch vor den rund 800 Kongressteilnehmern auf der Bühne und in der Fachausstellung präsentieren. Im Mittelpunkt des zweitätigen ZMP-Kongresses, der vom 15. bis 16. Mai 2019 unter dem Motto »Tschüss Labor, hallo Welt!« stattfindet, steht die Markteinführung der Kommunikationsplattform für die Energiewende. Damit soll im Smart Grid kommuniziert und gesteuert werden, um etwa den Bedarf an Flexibilisierung in der künftigen Energiewelt zu decken und zusätzlichen Netzausbau im Mittel- und Niederspannungsnetz zu reduzieren. In Vorträgen, Diskussionen und in der Ausstellung wird insbesondere erörtert, wie die Steuerbarkeit technisch sicher umgesetzt werden kann. Dazu sind Spielregeln für alle Akteure unabdingbar, ebenso wie Standardisierung und Regelsetzung, um wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Die Kongressteilnehmer betonen, dass jetzt Anwendungen, Produkte und Geschäftsmodelle rund um die Plattform zügig für Kunden realisiert werden müssen. Des Weiteren sei es wichtig, die zahlreichen Aktivitäten von Behörden, Industrie und Verbänden auf gemeinsame Prioritäten auszurichten und so die gesteckten Ziele zu erreichen.
Die ZMP ist der größte bundesweite Fachkongress zu allen Fragen rund um die Kommunikationsplattform für die Energiewende und die Themen Zählen, Messen und Prüfen. Der Kongress findet alle zwei Jahre statt – der nächste vom 28. bis 29. April 2021 in Leipzig.
Über VDE|FNN
Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) entwickelt die Stromnetze vorausschauend weiter. Ziel ist der jederzeit sichere Systembetrieb bei steigender Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energien. VDE|FNN macht innovative Technologien schnell alltagstauglich und systemkompatibel. Zu den über 450 Mitgliedern gehören unter anderem Hersteller, Netzbetreiber, Energieversorger, Anlagenbetreiber und wissenschaftliche Einrichtungen.
Über den VDE
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern
(davon 1.300 Unternehmen) und 2.000 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs- und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am Main.
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