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Spatenstich für das Wasserstoff-Startnetz in Ostdeutschland

Wasserstoff-Startnetz
Das Wasserstoff-Startnetz kann realisiert werden! Das Konsortium des Energiepark Bad Lauchstädt mit der finalen Investitionsentscheidung (von links): Cornelia Müller-Pagel (Projektleiterin), Prof. Dr. Hartmut Krause (stellv. Projektleiter), Hans-Joachim Polk (VNG AG), Bernd Protze (VNG Gasspeicher), Stephan Haupt (VNG Handel & Vertrieb), Dr. Axel Wietfeld (Uniper), Falk Zeuner (Terrawatt Planungsgesellschaft), Uwe Ringel (ONTRAS Gastransport) und Dr. Jörg Nietzsche (DBI). (Bilder: ONTRAS)

Wasserstoff-Startnetz: 25 km lange Gasleitung zwischen Bad Lauchstädt und Leuna wird umgerüstet

Das Wasserstoff-Startnetz nimmt Gestalt an: Nach dem offiziellen Spatenstich im Energiepark Bad Lauchstädt laufen bei der ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) die Arbeiten an der von Erdgas auf Wasserstoff (H2) umzustellenden Ferngasleitung zwischen Bad Lauchstädt und Leuna auf Hochtouren.

Mit dieser Umstellung legt ONTRAS den Grundstein für das Wasserstoffnetz in Ostdeutschland. Das Konsortium Energiepark Bad Lauchstädt hatte das Reallabor-Projekt am 21. Juni 2023 anlässlich der finalen Investitionsentscheidung (>siehe Presseinformation) im Beisein der Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) und Michael Kretschmer (Sachsen) eingeweiht.

80 % Kostenersparnis gegenüber Neubau

„Wir freuen uns, dass wir endlich voll loslegen können“, sagt ONTRAS-Geschäftsführer Uwe Ringel und betont: „Mit Umstellen der 25 Kilometer langen Leitung sparen wir erhebliche Zeit und etwa 80 % der Kosten gegenüber einem Neubau.“ Deshalb setze der Fernleitungsnetzbetreiber auch beim künftigen >ONTRAS Wasserstoff-Startnetz für Ostdeutschland wo immer möglich auf bestehende Gasleitungen.

Wasserstoff-Startnetz

Ran an die Schaufeln beim Spatenstich für den Energiepark Bad Lauchstädt (von links): Dr. Jörg Nietzsche (DBI), Hans-Joachim Polk (VNG AG), Michael Kretschmer (MP Sachsen), Cornelia Müller-Pagel (Projektleiterin), Dr. Reiner Haseloff (MP Sachsen-Anhalt), Dr. Axel Wietfeld (Uniper), Stephan Haupt (VNG Handel & Vertrieb), Bernd Protze (VNG Gasspeicher), Falk Zeuner (Terrawatt Planungsgesellschaft), Uwe Ringel (Ontras), Prof. Dr. Hartmut Krause (stellv. Projektleiter).

„Mit entscheidend für den gelungenen Start war und ist auch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden in Sachsen-Anhalt“, erläutert Ringel. So habe man das „Neuland H2-Umstellung“ gemeinsam „beackert“ und nach pragmatischen Lösungen gesucht, die sich später auch bei vergleichbaren Verfahren anwenden lassen. „Damit haben wir eine Blaupause, mit der sich Behörden wie auch ONTRAS für die kommenden Umstellaufgaben gut vorbereitet sehen können“, freut sich Ringel.

Vorarbeiten für das Wasserstoff-Startnetz

Der eigentlichen Umstellung vorausgegangen waren mehrmonatige, umfangreiche Vorarbeiten, vor allem eine detaillierte technische Zustandsanalyse mit Materialprüfungen und speziellen Untersuchungsverfahren. Die Arbeiten und Ergebnisse wurden akribisch geprüft, durch ONTRAS-Ingenieure ebenso wie durch den TÜV Süd, der am Ende seiner Untersuchungen die Wasserstofftauglichkeit der Bestandsleitung feststellte.

Von Erdgas zu Wasserstoff: Notwendige Arbeiten

Für Deutschlands erste umzustellende Leitung von Erdgas auf Wasserstoff errichten Bauleute und Ingenieure von ONTRAS derzeit eine neue Molchschleuse. Durch diese kann später – ähnlich wie bei der Rohrpost – eine Messsonde (Molch) in die H2-Leitung eingeschleust werden, um diese bei laufendem Betrieb untersuchen zu können. Zudem werden an einigen Stellen einzelne Rohrstücke der Bestandsleitung ausgetauscht, entweder um punktuell gealterte Leitungsteile durch neue zu ersetzen oder die äußere Isolierschicht zu erneuern. Anschließend beginnen wir mit dem Abtrennen der H2-Leitung vom Erdgas-System. Dazu bauen wir verschiedene Verbindungsstücke der einzelnen Leitungsabschnitte neu, damit später auch die Wasserstoffversorgung unabhängig vom Erdgas-System funktioniert. 2024 entsteht der erste Wasserstoff-Anschluss für den Ankerkunden des Energieparks TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland. Und ab dem 3. Quartal 2025 soll die Leitung dann Grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt zur Raffinerie transportieren.

Reallabor Energiepark

Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisch angelegtes Reallabor zur intelligenten Erzeugung von Grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Als Reallabor der Energiewende wird dabei erstmalig die gesamte Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Mittels einer 30 MW starken Großelektrolyse-Anlage von Sunfire wird unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus dem nahe gelegenen Windpark Grüner Wasserstoff produziert. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, kann der Grüne Wasserstoff über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist und perspektivisch für urbane Mobilitätslösungen eingesetzt werden. Das Reallabor trägt so dazu bei, diese Zukunftstechnologien rund um Grünen Wasserstoff zu erforschen und zur Marktreife zu bringen – für eine technologisch starke und zukunftsorientierte Wasserstoffregion in Mitteldeutschland und eine erfolgreiche Sektorenkopplung in der gesamten Bundesrepublik.

Konsortialpartner sind Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, Uniper, VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V), VNG Gasspeicher GmbH (VGS), ONTRAS Gastransport GmbH, DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg und VNG.

Mehr unter www.energiepark-bad-lauchstaedt.de

ONTRAS…
… betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie – heute und in Zukunft. Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team! Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte.
www.ontras.com

ONTRAS Gastransport GmbH
Dr. Ralf Borschinsky
Pressesprecher
Maximilianallee 4
04129 Leipzig
ralf.borschinsky@ontras.com

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