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Rolls-Royce und Lab1886 starten Pilotprojekt zu stationären Brennstoffzellen-Systemen für die Dauer- und Notstromversorgung

Pilotprojekt zu stationären Brennstoffzellen-Systemen

Lab1886, die Innovationseinheit für neue Geschäftsmodelle innerhalb der Mercedes-Benz AG, unterstützt Rolls-Royce Power Systems bei einem Pilotprojekt zu stationären Brennstoffzellen-Systemen. Auf dem Bild: Susanne Hahn, Leiterin Lab1886 Global, und Dr. Martin Teigeler, Entwicklungsleiter des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems. (Bild: Rolls-Royce)

Pilotanlage auf Basis automobiler Brennstoffzellen von Mercedes-Benz in Friedrichshafen

Der Technologiekonzern Rolls-Royce und Lab1886 gehen den ersten Schritt einer Zusammenarbeit beim Einsatz von automobilen Brennstoffzellen für die stationäre Stromversorgung. Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems sowie Lab1886, Innovationslabor innerhalb der Mercedes-Benz AG, vereinbarten ein entsprechendes Pilotprojekt. Rolls-Royce entwickelt auf Basis automobiler Brennstoffzellen in den kommenden Monaten ein ganzheitliches Konzept für eine künftige nachhaltige und unabhängige Dauer- und Notstromversorgung unter seiner Produkt- und Lösungsmarke MTU. Vorgesehen ist sie vor allem für sicherheitskritische Anwendungsgebiete wie zum Beispiel Rechenzentren.

Bislang sichern dieselmotorbasierte MTU-Notstromaggregate von Rolls-Royce weltweit die Stromversorgung zahlreicher Rechenzentren und gewährleisten somit auch den globalen Internetverkehr. Notstromanlagen auf Brennstoffzellenbasis können eine Alternative dazu sein. Der Pilot startet Anfang des nächsten Jahres und umfasst den Bau einer Notstromversorgung für das Rechenzentrum von Rolls-Royce in Friedrichshafen. Grundlage sind Brennstoffzellenmodule aus der Produktion der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH. Mercedes-Benz hat über Fahrzeuggenerationen hinweg Erfahrungen mit wasserstoffbetriebenen Elektrofahrzeugen gesammelt, Rolls-Royce lange Zeit mit Brennstoffzellenanlagen anderer Technologie.

Brennstoffzellen werden Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung 

„Als Anbieter integrierter Lösungen ist die Dekarbonisierung von Antrieb und Energieversorgung eines unserer strategischen Ziele, die wir technologieoffen verfolgen. Die Brennstoffzellentechnologie wird dazu eine Schlüsseltechnologie für uns“, sagt Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems. „Das Prinzip der Brennstoffzelle ist so genial wie einfach, die Technik ist bekannt, aber trotzdem anspruchsvoll in ihrer Anwendung. Jetzt ist sie serienreif und damit bereit für den kommerziellen Markt“, führt Dr. Martin Teigeler, Leiter der Entwicklung beim Geschäftsbereich Power Systems, aus.

Rolls-Royce befasst sich neben der Brennstoffzellentechnologie gleichzeitig mit der Herstellung von Wasserstoff und anderen synthetischen Treibstoffen mit Energie aus erneuerbaren Quellen – auch zur Verwendung in Brennstoffzellen. „In dieser Kombination ist die Brennstoffzelle ein noch wichtigerer Beitrag zur Energiewende“, so Teigeler. „Wir freuen uns, dass wir mit Lab1886 einen Partner haben, dessen technologischer Anspruch hervorragend zu uns passt. Wir sind überzeugt, dass die Brennstoffzellenmodule von Mercedes-Benz auch im stationären Betrieb, also in unseren Märkten, neue Möglichkeiten des Einsatzes eröffnen.“

„Innovation war und ist einer der Haupttreiber für unseren nachhaltigen Erfolg. Der branchenübergreifende Austausch und Kooperationen sind dabei absolut entscheidend. Wir freuen uns sehr, dass wir Rolls-Royce im Rahmen des Pilotprojekts bei einem weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer erfolgreichen Energiewende auch außerhalb des Automobils unterstützen können“, sagt Susanne Hahn, Leiterin des Lab1886 Global.

Brennstoffzellen für Rechenzentren

Rechenzentren sind für die moderne Gesellschaft quasi überlebensnotwendig geworden, gehören aber zu den großen Energieverbrauchern. Brennstoffzellen können CO2-neutral künftig sowohl für den Dauerbetrieb- als auch für die Notromversorgung von Rechenzentren eingesetzt werden. Wenige Energietechniken bieten eine so hohe Zuverlässigkeit, modulare Skalierbarkeit und all die Vorteile erneuerbarer Energien ohne die Abhängigkeit vom konventionellen Energiemarkt. Bei einer konstanten Versorgung mit Wasserstoff produzieren Brennstoffzellensysteme kontinuierlich Strom. Ferner lassen sich Synergien bei der Kühlung nutzen: Die Ausgangstemperatur des Computerkühlmittels entspricht der Eingangstemperatur des Brennstoffzellenkühlmittels.

Über Rolls-Royce Holdings plc

  1. Rolls-Royce geht mit modernsten Technologien voran, um umweltfreundliche, sichere und wettbewerbsfähige Lösungen für den weltweiten Antriebs- und Energiebedarf anzubieten.
  2. Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Unter der Marke MTU Onsite Energy bietet das Unternehmen Diesel- und Gassysteme sowie Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mittelschnelllaufende Motoren aus Bergen treiben Schiffe und Energieanlagen an.
  3. Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte, 70 Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
  4. Der Jahresumsatz 2018 betrug 15 Milliarden britische Pfund, davon stammt etwa die Hälfte aus dem Servicegeschäft.
  5. 2018 investierte Rolls-Royce 1,4 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 29 Universitären Technologie-Centern (UTCs), durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
  6. Rolls-Royce engagiert sich stark für die Nachwuchsgewinnung und investiert in die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter.

www.rolls-royce.com

 

 

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