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Der iMSys-Pflicht-Rollout kann starten – Pro und Contra zur positiven Marktanalyse durch BMWi und BSI

Seit über einem Jahr wird das Smart Meter Gateway von PPC bei freiwilligen Anwendern ausgerollt. Nachdem drei SMGW-Hersteller zertifiziert sind und die positive Marktanalyse durch BMWi und BSI vorliegt, kann der Pflicht-Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) starten. Im Bild das erste verbaute SMGW von Sagemcom Dr. Neuhaus (links oben) bei Netze BW. (Bild: Netze BW)

Reaktionen zur Marktanalyse: „Zentrale Säule der Energiewende“ oder „Enttäuschung für den Markt“?

Dr. Stefan Küppers, Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN), Vorstandsvorsitzender 
„Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer umfassenden und sicheren Kommunikationsplattform für die Energiewende. Doch wir stehen erst am Anfang auf dem Weg zu einer interoperablen Plattform, die die markt- und netzorientierte Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen, Speichern und steuerbaren Lasten ermöglicht. Wir müssen die Steuerfunktion und andere Anwendungen über die Plattform schnell für Kunden und Anwender attraktiv und effizient nutzbar machen. Hier sind Politik und Behörden gefragt, über den Mehrwert der Kommunikationsplattform aufzuklären und konkrete Maßnahmen für den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgelegten „Fahrplan zur weiteren Digitalisierung der Energiewende“ zu planen. Dann können sich immer mehr Verbraucher aktiv an der Energiewende beteiligen und Netzbetreiber bei Bedarf Anlagen gezielt steuern, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“

Sascha Schlosser, ZENNER International GmbH & Co. KG, Geschäftsführer
„Für ZENNER ist der Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) ein Meilenstein im positivsten Sinne. Für Stadtwerke und Energieversorger ist er definitiv Herausforderung und Chance zugleich, denn jetzt wird der Weg endgültig frei für digitale Geschäftsmodelle und Mehrwertdienste. Das Smart Meter Gateway wird bald zur zentralen Kommunikationsschnittstelle im Gebäude, und in Kombination mit Internet of Things (IoT) und CLS-Technologien lassen sich nun zahlreiche Anwendungen digital abbilden, wie Submetering,  E-Mobilität, Smart City Services und viele mehr. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen iMSys-Betriebs ist der parallele Rollout von IoT- und CLS-Anwendungen der richtige strategische Schritt. Bei Zenner sind wir darauf bestens vorbereitet. In den vergangenen Jahren haben wir bereits innovative und zukunftsfähige Lösungen für diese Bereiche entwickelt und im Rahmen von über 100 IoT-Projekten in der Praxis umgesetzt. Stadtwerke und Energieversorger können nun von unserer Erfahrung profitieren. 2020 ist für die gesamte Energie- und Versorgungswirtschaft ein Schlüsseljahr. Entschlossenes Handeln ist nun gefragt. Wer jetzt die Basis für eine nachhaltige Digitalisierung legt, investiert in die eigene Zukunftsfähigkeit.“

Paul-Vincent Abs, e.kundenservice Netz GmbH und E.ON Metering GmbH, Geschäftsführer
„Endlich ist er da, der Smart-Meter-Rollout – und mit ihm alle Chancen für neue datenbasierte Geschäftsmodelle und für die Digitalisierung der Energiewende.“

Lutz Berger, TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH, Geschäftsführer
„Endlich liegt die langersehnte Markterklärung des BSI für den Rollout von intelligenten Messsystemen und damit rechtliche Klarheit vor. Nun ist der Startschuss für den verpflichtenden Smart-Meter-Einbau gefallen und wir können loslegen. Die TMZ ist als Smart-Meter-Gateway-Administrator auf den Rollout vorbereitet und bietet ganzheitliche Lösungen für Messstellenbetreiber, die Wohnungswirtschaft sowie für Gewerbe und Industrie an.“

Dr. Fritz Wengeler, smartOPTIMO GmbH & Co. KG, Geschäftsführer
„Wir freuen uns, dass der Rollout der intelligenten Messsysteme nun starten kann, denn so wird die lange und komplexe Vorbereitung der letzten Monate und Jahre endlich in die Tat umgesetzt! Der offizielle Rollout-Start bedeutet für unsere Kunden jedoch auch eine enorme Umstellung auf neue Prozesse und neue Abläufe im Unternehmen. Daher ist es nun umso wichtiger darauf zu achten, dass nicht nur die Hardware, sondern auch die gesamte Software sowie die neuen Prozesse miteinander im Einklang stehen. Wir raten daher Stadtwerken zu einer Stabilisierungsphase, bevor dann die Stückzahlen kontinuierlich gesteigert werden. Momentan sind alle Player der neuen Energiewelt (Politik und Behörden, Hersteller von Hard- und Software u.a.) selbst noch in der Findungsphase. Diese Phase muss unbedingt gemeinsam optimiert werden, damit die Systemverkettung funktioniert. Nichtsdestotrotz ist nun ein wesentlicher Schritt erfolgt, auf den die gesamte Branche schon lange hingefiebert hat, und wir freuen uns sehr, dass es nun endlich losgehen wird.“

Thomas Hemmer, co.met GmbH, Geschäftsführer
„Die positive Marktanalyse bedeutet für uns, dass es nach Jahren des Abwartens und der massiven Investitionen nun endlich in die reale Umsetzung gehen kann. Der offizielle Startschuss hat aber sicherlich eine vielschichtige Bedeutung. Allem voran steht nunmehr eine Nagelprobe für Hardware, Systeme und Kundensupport an. Dies dürfte allen Dienstleistern und Beteiligten in diesem Segment so gehen, da die nun zum Einsatz kommenden Prozesse noch nicht in einem produktiven Umfeld erprobt wurden und man zudem zum aktuellen Zeitpunkt sicherlich noch nicht von einer erprobten Technologie sprechen kann. Aus diesen Gründen werden viele unserer Kunden eher mit „produktiven Feldtests“ starten, um somit erste Erfahrungen machen zu können und um intern entsprechend die Prozesse zu justieren. Zudem raten wir unseren Kunden auch zu prüfen, wo gegenseitig Synergien wie z.B. eine gemeinsame Beschaffung oder Zusammenlegung diesbezüglicher Montagekapazitäten gehoben werden können.

Ruwen Konzelmann, Theben AG, Leiter Business Unit Smart Energy
„Es war ein schweres Stück Arbeit bis zur Erklärung der technischen Möglichkeit zum Einbau von Smart-Meter-Gateways als Herzstück des intelligenten Messsystems durch das BSI. Deshalb freuen wir uns über das Erreichen dieses großen und wichtigen Meilensteins. Damit sind die Voraussetzungen des Messstellenbetriebsgesetzes erfüllt, und die systematische Einführung intelligenter Messsysteme als eine zentrale Säule der Energiewende kann beginnen. Bei der differenzierten Freigabe nach Anwendungsfällen hätten wir uns durchaus ein innovationsfreundlicheres Vorgehen gewünscht, da heute bereits weitere technische Lösungen erprobt und einsatzbereit sind.“

Dr. Christian Hofmann, Robotron Datenbank-Software GmbH, Leiter Entwicklung Messwesen
„Wir begrüßen diesen Meilenstein zur Schaffung einer zukunftsfähigen Energie-Infrastruktur. Als IT-Spezialist für den Rollout sind wir mit einem starken Partner-Netzwerk und der softwareseitigen Komplettlösung – von der Messdatenerfassung bis hin zum Endkundenportal im Web – schon lange „ready for Rollout“. Seit längerem arbeiten wir daher an Lösungen für erweiterte Anwendungsfälle dieser Infrastruktur, beispielsweise zur Integration von Elektromobilität, der Anlagensteuerung oder dem Submetering.“

Karsten Vortanz, VOLTARIS GmbH, Geschäftsführer
Nun ist es amtlich: Der Pflicht-Rollout intelligenter Messsysteme beginnt. Innerhalb unserer Anwendergemeinschaft starten wir gut vorbereitet ins intelligente Messwesen. Jetzt werden die neuen Prozesse und Vorgaben mit Leben gefüllt. Wer den Rollout als Chance begreift, wird beim Einbau der iMSys nun zügig vorgehen und ihn mit lohnenden Mehrwertdiensten wie z.B. Submetering kombinieren.

Bouke Stoffelsma, Hausheld AG, Geschäftsführer
Mit der Verfügung verbessert das BSI den Stand der Technik für Cybersecurity und Datenschutz in Deutschland. Hacker werden es schwieriger haben, unsere Infrastruktur anzugreifen, Datenschutz wird jetzt von Anfang an in der Technik berücksichtigt und unsichere Systeme werden verschwinden. Was mühsam klingt, und oft kritisiert wurde, ist Deutschlands Chance, bei der Digitalisierung eine führende Rolle in der Welt zu spielen. Vorsprung durch Technik, hieß das mal, und Hausheld glaubt daran. Gut, dass das BSI die jahrelange Vorarbeit nutzt und ein Fundament für wirklich zukunftsfähige Technik geschaffen hat. Hausheld zeigt auf der E-World, dass die hohe Sicherheit in der Praxis für Stadtwerke und Endverbraucher trotzdem wirtschaftlich und kundenfreundlich sein kann.

Arkadius Jarek, Netze BW GmbH, Leiter MSB Management
„ENDLICH!“

Eugen Mayer, PPC AG, Vorstand
„Mit dem Smart Meter Gateway erhält Deutschland eine hochsichere und leistungsfähige Plattform, die für eine erfolgreiche Digitalisierung der Energiewende unabdingbar ist – und das mit einem in Europa richtungsweisenden Sicherheits- und Datenschutzniveau.“

Peter Heuell, EMH metering GmbH & Co. KG, Geschäftsführer
„Endlich fällt der Startschuss, um die Infrastruktur für ein digitales Energiesystem auszurollen. Wir bedauern, dass die Aufgabe des Schaltens von EEG-Anlagen es nicht in die erste Runde des Rollouts geschafft hat. Das EEG muss jetzt schnell angepasst werden, damit Smart Meter diese wichtige Aufgabe erfüllen können. Technisch sind sie dazu längst in der Lage. Entscheidend ist, dass Messstellenbetreiber jetzt leistungsstarke Geräte einbauen, mit denen sie dann langfristig für neue Geschäftsmodelle gerüstet sind. Gleichzeitig müssen die Standards geschaffen werden für weitere Anwendungen, wie die E-Mobility.“

Anke Hüneburg, ZVEI, Bereichsleiterin Energie
„Nach einem jahrelangen Prozess kann nun die systematische Einführung intelligenter Messsysteme beginnen und eine zentrale Säule der Energiewende realisiert werden. Die Marktanalyse des BSI und der Fahrplan für die weitere Digitalisierung der Energiewende aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) belegen, dass die Geräte technisch jetzt schon mehr Anwendungsfälle bedienen können. Wir erwarten demnach insbesondere hinsichtlich des Einsatzes bei Erneuerbare-Energien-Anlagen noch in diesem Jahr Fortschritte und vertrauen hier auf entsprechende Ankündigungen durch BMWi und BSI.“

Robert Busch, Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne), Geschäftsführer
„Intelligente Messsysteme sind unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Energiewende. Doch die jetzt zertifizierten Geräte kommen viel zu spät und bieten kaum mehr Funktionen als bisher genutzte analoge Zähler. Die erste Generation intelligenter Messsysteme ist eine Enttäuschung für den Markt als auch die Verbraucher.“

Udo Sieverding, Verbraucherzentrale NRW (via Twitter)
„Der Smart Meter Rollout kann starten, Marktanalyse des BSI liegt vor. Die gute Nachricht: Photovoltaik-Anlagenbetreiber werden zunächst verschont. Schlechte Nachricht: Geräte sind veraltet, Zeitplan wurde nicht angepasst, Ärger vorprogrammiert.“

BMWi (aus „Fahrplan für die weitere Digitalisierung der Energiewende“)
„Der Beginn des Einbaus von intelligenten Messsystemen steht nun unmittelbar bevor. Dieser wichtige „Rollout“ wird zu mehr Effizienz der energiewirtschaftlichen Prozesse und im Ergebnis zu Kostenersparnissen führen, auch für Letztverbraucher. Letztverbraucher können sich aktiv und flexibel an der Energiewende beteiligen und erhalten Transparenz über ihren Energieverbrauch.“

Zur Pressemitteilung des BMWi:
Startschuss für den Einbau intelligenter Messsysteme – Rollout beginnt

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