DVGW-Studie zeigt sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff im Verkehr auf
Bislang sind Brennstoffzellenfahrzeuge ein Nischenprodukt, doch die Vorteile dieser Technik sind offensichtlich: Keinerlei Schadstoffemissionen, kein CO2-Ausstoß bei der Fahrt und niedrige Werte bei der Produktion, große Reichweite und kurze Tankzeiten. Darüber hinaus kann der Aufbau der Infrastruktur langfristig betrachtet günstiger als bei anderen alternativen Antrieben sein. Insbesondere bei Strecken, die sich nicht elektrifizieren lassen, ist Wasserstoff eine vorteilhafte Option, so zum Beispiel im Schwerlast- oder Schienenverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) beauftragte Studie des Center of Automotive Management „Wasserstoffmobilität: Stand, Trends und Perspektiven“. Gute Marktchancen für die Wasserstoffmobilität lassen sich aus den Forschungsergebnissen ableiten. Der Untersuchung liegen Daten aus fast 200 Literaturquellen zugrunde. Vorgestellt wurde die Studie am 12. März 2020 auf dem Symposium Zukunft Gas-Mobilität in Berlin. Die Kurzversion steht hier als Download zur Verfügung.
Gerald Linke: „Politik muss umsteuern“
„Dem schnellen Erfolg der Wasserstoffmobilität stehen momentan hohe Investitionskosten gegenüber. Hier muss die Politik umsteuern, damit über Förderung und der dadurch zunehmenden Produktion die Kosten sowohl für die Fahrzeuge als auch für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff schnell sinken können“, sagt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Gerald Linke.
Sowohl in der EU als auch in Deutschland besteht eine zunehmende Dynamik im Bereich der Wasserstoffmobilität. So hat sich in Deutschland die Anzahl der Tankstellen in den vergangenen zwei Jahren um ein Drittel auf aktuell 83 erhöht und soll bis zum Jahr 2021 auf 140 anwachsen. Das Gasnetz kann zukünftig Wasserstoff transportieren und diese Tankstellen beliefern. Für die Herstellung von grünem Wasserstoff als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge müssen jedoch zügig Power-to-Gas-Kapazitäten geschaffen werden. „Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind so zu setzen, dass diese Technologie und damit die Produktion von grünem Wasserstoff wettbewerbsfähig werden, etwa durch ein Marktanreizprogramm und gesetzlich verankerte Zielvorgaben“, so Linke weiter.
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)…
… fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.700 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.
www.dvgw.de