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Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal: Strom- und Fernwärmeversorgung wieder intakt und resilienter als zuvor

Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal:
Nachdem der Ahrpegel wieder gesunken war, wurden Schäden unvorstellbaren Ausmaßes sichtbar: Freigespülte und beschädigte Versorgungsleitungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler. (Bilder: Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH)

Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal: Erfolgreicher Wiederaufbau und Lernen aus den fatalen Ereignissen

Rund zwölf Monate liegt die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nun zurück. Auch die Ahrtal-Werke, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Schwäbisch Hall mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wurden schwer von der Flut getroffen. Die Versorgungssicherheit im Ahrtal schnellstmöglich wiederherzustellen, stellte die größte je dagewesene Herausforderung der Ahrtal-Werke dar.Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal: Was hat sich beim Wiederaufbau der Versorgungsinfrastruktur getan?

In der Unglücksnacht auf den 15. Juli 2021 wurde die Fernwärme- und Stromversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler lahmgelegt. Innerhalb von zwei Wochen konnte die Fernwärmeversorgung wiederhergestellt werden. Bereits fünf Wochen nach der Flut konnten alle Kunden wieder an das Stromnetz angeschlossen werden.

Die Mitarbeiter der Stadtwerke Schwäbisch Hall leisteten den Ahrtal-Werken sofort Unterstützung: Zusammengerechnet halfen etwa 100 Mitarbeiter bei der Netzführung, Beschaffung von Materialien und Transportdienstleistungen sowie beim Übernehmen des Telefondienstes – direkt vor Ort im Ahrtal oder von Schwäbisch Hall aus.

Die Ahrtal-Werke übernahmen die leitende Rolle. Der Energieversorger traf die Entscheidung über die einzusetzenden Maßnahmen, die den Wiederaufbau der Versorgung garantieren sollte.

Verstärkung des Stromnetzes durch Tausch von Trafostationen
Ein Jahr nach der Flut im Ahrtal

Im provisorisch errichteten Lager in Bad Neuenahr-Ahrweiler stehen neue Trafostationen für den Anschluss ans Netz bereit.

Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war die Wiederherstellung der Strominfrastruktur. In den letzten Monaten haben die Ahrtal-Werke mit Unterstützung aus Schwäbisch Hall einige zerstörte Trafostationen durch neue ersetzt. Auch die beschädigten und verschlammten Trafostationen konnten gereinigt und instandgesetzt werden. Die „provisorisch“ instandgesetzten Trafostationen werden in den nächsten Jahren durch neue ersetzt. Das ist aufgrund von Korrosionen im Inneren der Stationen nötig. In Fällen, in denen die Trafostationen durch neue ersetzt werden müssen, wird direkt an die Zukunft gedacht: Es kommen hauptsächlich Trafostationen zum Einsatz, mit denen das Netz smart betrieben und für die Anforderungen der Zukunft, wie beispielsweise E-Mobilität und elektrobasierte Heizlösungen (Wärmepumpen), vorbereitet werden kann. Die Beschaffung der Trafostationen sowie der Zähler stellte eine große Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Schwäbisch Hall dar.

Auch bei der Instandsetzung sowie beim Tausch der Messgeräte hat sich einiges getan. Der Roll-Out der neuen Zähler kann bald abgeschlossen werden. Momentan müssen noch wenige hundert von rund 10.000 defekten Zählern ausgetauscht werden.

Zusammenführung des geteilten Fernwärmenetzes

Beim Fernwärmenetz haben die Energieversorger aus dem Ahrtal und Schwäbisch Hall schnell Erfolge erzielt und binnen kürzester Zeit die Versorgung wiederhergestellt. Das Netz wurde dafür in mehrere Teilnetze aufgeteilt, da die Fernwärmerohre über die Ahr mitsamt den Brücken weggerissen worden waren. Ende November 2021 war es möglich, durch die Verwendung von Kesseln an den Kraftwerksstandorten die Kunden in Bad Neuenahr mit Wärme über das Fernwärmenetz zu versorgen. Zusätzlich wurden mobile Heizzentralen, die mit Öl oder Strom betrieben werden, dazugeschaltet. Stellenweise sind diese Heizzentralen noch bis heute aktiv.

Eine Spülbohrung (Verlegen von unterirdischen Rohrleitungen ohne das Ausheben eines Grabens), die im ersten Halbjahr 2022 durchgeführt werden konnte, ermöglichte die Zusammenführung der Netze.

Besserer Schutz vor Hochwasserkatastrophen

Sowohl die Ahrtal-Werke als auch die Stadtwerke Schwäbisch Hall haben aus den fatalen Folgen der Hochwasserkatastrophen dazugelernt. Darum planen die Energieversorger Maßnahmen, die eine noch stabilere Versorgungssicherheit gewährleisten sollen. Um zukünftig besser gegen Hochwasserkatastrophen geschützt zu sein, werden in den kommenden Jahren Umbauten in den Blockheizraftwerken im Ahrtal folgen. Doch nicht nur im Ahrtal sollen die Blockheizkraftwerke hochwasser-sicherer werden, sondern auch in der Stadt Schwäbisch Hall. Geplant ist, das Kraftwerk in der Salinenstraße, das nahe am Kocher liegt, hochwasser-sicherer zu gestalten.

Gewaltige Ausmaße nahm das Hochwasser im Juli 2021 im Ahrtal an. Innerhalb von 24 Stunden fielen über 100 Liter Regen pro Quadratmeter in einzelnen Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, wodurch schnell ein Rekordpegel der Ahr von mehr als acht Metern erreicht war.

Auch die Ahrtal-Werke hatten mit den gewaltigen Wassermengen- und strömen zu kämpfen. Annährend alle Kunden mussten in der Unglücksnacht auf Strom und Wärme verzichten. Die Blockheizkraftwerke und das Verwaltungsgebäude der Ahrtal-Werke waren überflutet. Kabelverteilerschränke und Trafostationen wurden von der Ahr aus dem Boden gehoben und weggespült. Trotz der immensen Schäden machen die Ahrtal-Werke große Fortschritte bei der Wiederinstandsetzung der Energieversorgungsnetze. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Netze qualitativ wertvoller und für die Herausforderungen der Zukunft besser gerüstet sein, sowie eine höhere Resilienz gegen ähnliche Katastrophen wie im vergangenen Jahr haben.

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