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Bipolymer, ein neuartiges Material des Energie-Startups poligy, wandelt Industrie- und Sonnenwärme in Strom um

Bipolymere-Erfinder Martin Huber (rechts) und Invester Artur Steffen, beide CEO der poligy GmbH
Mitgründer Artur Steffen (links) und Erfinder Martin Huber, die beiden CEOs bei poligy, wollen Bipolymer für die Umwandlung von Sonnen- und Industriewärme in Strom zur Marktreife bringen. (Bild: poligy)

The next big thing? Revolutionäres Verfahren zur Stromerzeugung in Entwicklung

Um den Klimawandel schneller bekämpfen zu können, muss grüne Energie für Verbraucher und Industrie deutlich günstiger werden. Eine Lösung liefert nun der Wirtschaftschemiker Martin Huber mit einem neu entwickelten Kunststoff namens Bipolymer. Laut Experten kann das neuartige Material die Umwandlung von Sonnen- und Industriewärme in Strom revolutionieren. Um seine Technologie zur Marktreife zu bringen, hat sich Huber mit dem Unternehmer Artur Steffen zusammengetan und das Startup poligy gegründet.

Bipolymere wandeln Wärme preisgünstig in Strom um, sowohl Sonnenwärme auf Hausdächern als auch Abwärme von Kraftwerken, Fabrikanlagen oder Rechenzentren. Laut Bundesumweltamt bleiben ca. 45 % der industriellen Abwärme, die bei Produktionsprozessen anfällt, bisher ungenutzt (Quelle: Pressemeldung Bundesumweltamt). Hubers Ziel ist es, dass die Industrie ihre Abwärme dank den Bipolymeren profitabel in Strom umwandeln kann.

Funktionsweise der Bipolymere

Bipolymere sind zweilagige Kunststoffstreifen, die der Wirtschaftschemiker Martin Huber erfunden hat. Sie bilden bei Wärmekraftmaschinen und Solarmodulen ein Rad oder Band. Durch Temperatureinflüsse verformen sich die Kunststoffstreifen, das Rad bzw. Band kommt in Schwung und erzeugt mittels eines Generators Strom.

„Bisher gibt es keine so preisgünstige Technologie, die bei Temperaturen von 50 °Celsius bis 200 °Celsius aus Abwärme grünen Strom produzieren kann. Zudem lassen sich die Wärme-Kraft-Maschinen und die Bipolymere in großen Mengen und preiswert herstellen“, erklärt Huber. Beispielsweise entstehen kaum Kosten bei der Produktion der Bipolymere, da die Produktionsanlagen zum einen bereits bestehen und zum anderen kaum Energie zur Produktion aufgewandt werden muss.

Forschungsziel: Günstige Anschaffungskosten für die Verbraucher

So sollen außerdem die Anschaffungskosten einer Bipolymer-Wärmekraftmaschine niedriger als die von Photovoltaik-Anlagen werden. Dazu forschen Huber und sein Team daran, dass die Bipolymer-Module in einem Strom, Warmwasser sowie Wärme produzieren und die produzierte Energie speichern können. Bei Photovoltaikanlagen hingegen müssen Verbraucher hierzu oft teure Zusatzsysteme wie spezielle Energiespeicher und Solarthermen zur Trinkwassererwärmung kaufen.

Huber erklärt weiter: „Zum anderen kann man die Bipolymere günstiger recyceln als Solarzellen, da Bipolymer-Systeme im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen beispielsweise keine Spuren giftiger Schwermetalle enthalten. Auch das schont die Umwelt.“

Milliardenschwere Schlüsseltechnologie für industrielle Abwärme

Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur könnte die Industrie alleine in Deutschland durch die Vermeidung und Nutzung industrieller Abwärme jährlich rund 37 Mio.Tonnen klimaschädliches CO2 sowie 5 Mrd. Euro einsparen und ein Potenzial von 125 Terawattstunden Wärme erschließen.

Laut einer Studie von Global Market Insights Inc. von Anfang 2019 wird der weltweite Abwärmmarkt von 40 Mrd. Dollar Umsatz im Jahr 2018 auf mehr als 80 Mrd. Dollar Umsatz in 2025 wachsen. Für Deutschland rechnen die Marktforscher im Jahr 2025 mit einem Marktumsatz von 5 Mrd. Dollar (Link zur Studie).

Bedeutung für Pariser Klimaziele

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 sieht vor, die globale Erderwärmung bis zum Jahr 2100 im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu reduzieren. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen nach Berechnungen der angesehen amerikanischen Fachzeitschrift Science die weltweiten Emissionen bis zum Jahr 2050 schrittweise auf 5 Mrd. Tonnen fallen (Quelle: Wikipedia).

Zum Vergleich: Nach Angaben des Umweltbundesamtes betrug der CO2-Ausstoß in Deutschland im Jahr 2018 insgesamt 865,6 Millionen Tonnen. Weltweit beliefen sich die CO2-Emissionen im Jahr 2018 auf 33,1 Mrd. Tonnen (Quelle: Internationalen Energieagentur IEA).

Mehrfach ausgezeichnet: Bipolymere können Energieerzeugung revolutionieren

Poligy gewann mit seiner Erfindung unter anderem den „Future Materials“-Award vom Handelsblatt. Im Rahmen der StartupCon 2018, Deutschlands größter Gründermesse, erhielt poligy den international ausgerichteten Chem Startup Award in der Kategorie „New Materials“. Darüber hinaus wurde poligy als eines der weltweit wichtigsten Energie-Startups in die Top 100 Liste von „Start Up Energy Transition (SET)“ aufgenommen.

Finanzierung von Forschung und Entwicklung: Digitale Wertpapieremission seit 1. Juli 2019

Seit dem 1. Juli 2019 gibt poligy digitale Wertpapiere auf Basis der Blockchain-Technologie aus, um die Weiterentwicklung der Bipolymer-Systeme zur Marktreife finanzieren zu können. In die digitalen Wertpapiere, auch Security Tokens genannt, können qualifizierte Investoren und insbesondere Partner aus der Industrie – wie Energieerzeuger und Tech-Konzerne – investieren.

„Die Investments sind wichtig. Doch mindestens genauso wichtig sind das Knowhow und Engagement unserer Investoren, um unsere Produkte schnell zur Marktreife bringen zu können. Daher haben wir uns zur Entwicklung des Produktes unter anderem mit internationalen Energie- und Chemiekonzernen zusammengetan“, so Steffen, Mitgründer und CEO von poligy.

Die technische und rechtliche Infrastruktur für die Ausgabe der digitalen Wertpapiere liefert das FinTech-Startup Cashlink. Die Ausgabe der digitalen Wertpapiere ist ein Pilotprojekt mit STARTPLATZ, dem größten Startup Accelerator in NRW, zu dessen Alumni auch poligy gehört.

Chris Fischer
Presse- und Öffentichkeitsarbeit
poligy GmbH
Kaistraße 11
40221 Düsseldorf
presse@poligy.com
www.poligy.com

 

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