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Wie das Internet of Things eine bessere Steuerung des Energieverbrauchs ermöglicht

Raumgold Heizungssteuerung
Raumgold ist eine Lösung für selbstlernende Wärmesteuerung, optimales Raumklima und effektives digitales Gebäudemanagement (Bild: Raumgold).

»Wir alle verändern die Energiewirtschaft. Wir als Endverbraucher, unsere Energieanbieter und die Stadtwerke«

Von Til Landwehrmann

Unsere Stadtwerke arbeiten mittlerweile mehr und mehr mit smarten Technologien, wie zum Beispiel intelligenten Zählern, die dem Endverbraucher das Ablesen erleichtern und auch dem Energieanbieter einige Arbeitsschritte abnehmen sollen. Dass also der Fokus auf beiden Parteien liegt, zeichnet sich immer mehr ab. Doch trotz zunehemenden Einsatzes von smarten Technologien werden bei weitem noch nicht alle Kundenbedürfnisse abgedeckt. Das liegt teilweise auch an der Skepsis, mit der die Branche ihnen gegenübersteht. Vielen fehlt der Mut, technischen Innovationen eine Chance zu geben.

Der digitale Verbraucher

Der Kunde ist jedoch aus vielen Lebensbereichen schon einen anderen Standard gewohnt. Sein Konsumverhalten spielt sich heute in vielerlei Hinsicht digital ab. Für viele Kunden ist ebenfalls Alltag, zum Beispiel die Beleuchtung seiner Wohnung mobil steuern zu können. Auch vom Energieanbieter wünschen sich Kunden zunehmend, verschiedene Prozessen selbst kontrollieren und automatisieren zu können.

Für den Endverbraucher ist folgendes besonders wichtig:

  • Überblick über Energieverbrauch
  • Überblick über Einsparpotenziale
  • Automatisierung der Temperaturregulierung
  • Fernsteuerung / Fernwartung
  • Personalisierter Service
  • Individuell auf die Bedürfnisse angepasste Angebote

Skepsis bremst technologischen Fortschritt

Fast nirgendwo sonst findet man jedoch so viele alte Denkmuster wie in der Energiebranche. Die Digitalisierung schreitet hier nur sehr langsam voran. Nehmen wir als Beispiel die Optimierung der Heizsysteme in älteren Gebäuden: Viele Verantwortliche gehen davon aus, dass dort nur durch Dämmung oder Umbauten an der Heizung Verbesserungen erzielt werden können – und schließt Potenziale durch die Digitalisierung dieser Systeme von vornherein aus. Doch gerade bestehende Gebäude sind oftmals geradezu prädestiniert für intelligente Technologie-Lösungen, da in vielen Fällen eine umfassende Dämmung nicht der wirtschaftlichste Weg ist, um Energie und Kosten zu sparen. Wer beispielsweise gerade dort die Energiekosten senken will, kann dies durch intelligente Systeme mit minimalem Aufwand und weitaus geringeren Ausgaben erreichen. Denn diese passen sich den Anforderungen immer wieder aufs Neue an. Bei einer Dämmung, die man beispielsweise für 30 Jahre hat, ist eine flexible Adjustierung nicht möglich. Ein intelligentes Raumklimasystem kann sich dagegen beispielsweise auch an die Außenverhältnisse anpassen. Stürmt und schneit es draußen, weiß das System, dass die Räume stärker beheizt werden sollten, als im Frühling, wenn es draußen 18 °C hat. Auch die Sonneneinstrahlung spielt eine große Rolle. Messungen zeigten, dass bestimmte Räume 2 °C der Raumtemperatur von der Sonne geschenkt bekommen. Ein intelligentes Raumklimasystem misst daher auch diesen kostenlosen Energieeintrag und passt seine Steuerung an.

Kostenlose Energiequellen intelligent einbeziehen

Eine andere »kostenlose« Energiequelle: Nehmen wir als Beispiel ein Klassenzimmer, in dem sich jeden Montag von 08:00 Uhr bis 10:00 Uhr 32 Schüler befinden. Jeder Schüler trägt zu einer Temperaturerhöhung bei, der Raum heizt sich automatisch auf. Um also die Wunsch-Raumtemperatur zu erreichen, reicht ein reduzierter Energieeintrag. Ein smartes System berechnet anhand der prognostizierten Energiemenge, wie hoch die Temperatur sein sollte – und checkt im Idealfall noch den Kohlendioxid-Gehalt im Raum, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. Dadurch lernt es, jeden Montag von 08:00Uhr bis 10:00 Uhr eine spezifische Zieltemperatur einzustellen, um eine Energieverschwendung durch falsch eingestellte Zieltemperaturen zu vermeiden. Und der Endverbraucher, in diesem Beispiel die Schule, hat dadurch eine bessere Kontrolle über den Energieverbrauch sowie die damit verbundenen Kosten. Und die Schüler haben bessere Noten…

Der Energieanbieter auf der anderen Seite, beispielsweise die Stadtwerke, haben dadurch einen besseren Überblick, wie viel Energie sie dieser Schule zum Beispiel liefern müssen – und eine Antwort auf effizientes Energiehaushalten. Dadurch entsteht in vielen Fällen auch bei ihnen eine Reduktion des Aufwands.

Lässt die Energiebranche also ihre Skepsis gegenüber der Digitalisierung fallen, ergeben sich für alle Seiten, Stadtwerke, Energieanbieter und Kunden, erhebliche Vorteile. Es ist daher wichtig, sich dafür zu öffnen und zu erkennen, wie jeder von uns davon profitieren kann.

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Til Landwehrmann, Gründer der LIV-T GmbH

Til Landwehrmann, Gründer der LIV-T GmbH

LIV-T GmbH
Ganghoferstraße 66e
80339 München
https://www.liv-t.com

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