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Erdgas weiterhin Nr. 1 im Heizmarkt, doch Wärmepumpen holen auf

Verbrauchskennwerte-Studie
Der Techem CO2-Index weist das Verhältnis zwischen tatsächlicher Emission und Zielemission für 2023 aus. (Bilder: Techem)

Verbrauchskennwerte-Studie von Techem untersucht Daten aus 1,4 Mio. Wohnungen in Deutschland und macht Einsparpotenziale sichtbar 

Der Klimawandel, die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels und das Gelingen der Energiewende erfordern weiterhin entschlossenes Handeln. Wie kann es uns gelingen, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Effizienz zu steigern sowie erneuerbare und CO2-neutrale Energiequellen in der Breite zu etablieren? Die aktuelle Verbrauchskennwerte-Studie 2022 von Techem liefert dazu relevante Einblicke. Sie basiert auf der Auswertung und Analyse von Daten aus dem Jahr 2022 zu Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 1,4 Mio. deutschen Wohnungen in rund 120.000 Mehrfamilienhäusern. Die Studie gibt Einblicke in den Ist-Zustand der Energieversorgung und legt Potenziale zur Effizienzsteigerung sowie Emissionsvermeidung in deutschen Wohngebäuden offen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Erdgas bleibt mit einem Anteil von 51 % an der Heizenergie in Mehrfamilienhäusern dominierend. Gleichzeitig hat die Nutzung von Heizöl weiter nachgelassen und stellt jetzt weniger als 10 % der Energieträger dar. Holz und Strom nehmen als Energiequellen für Raumheizung und Trinkwarmwasser stetig zu. Wärmepumpen gewinnen an Boden, obwohl ihre Nutzung im Vergleich zu traditionelleren Wärmeerzeugern noch begrenzt ist.
  • Wärmepumpen kommt bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Die Heizungsanlagen des Gebäudebestandes von Mehrfamilienhäusern in Deutschland, der derzeit mit Heizkörpern beheizt wird, sind bereits zur Hälfte oder sogar zu 90 % (nach Heizkörpertausch) für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet. Allerdings weisen Wärmepumpen ein beträchtliches Optimierungspotenzial von durchschnittlich etwa 25 % auf – bei einem Drittel der Anlagen noch deutlich mehr.
  • Monitoring und optimierte Betriebsführung können den Endenergieverbrauch von Gebäuden um 10-15 % senken und somit einen wertvollen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Dies führt in der Regel zu einer besseren Emissionsklasse des Gebäudes und damit zu geringeren Kosten sowie zu deutlichen CO2-Einsparungen. Solche Effizienzmaßnahmen könnten in deutschen Mehrfamilienhäusern zu einer jährlichen Reduktion von etwa 4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten führen. Dies schafft starke Anreize für Vermietende, in energiesparende Technologien und Betriebsprozesse zu investieren.
  • Ein besonderer Fokus liegt auf dem neuen CO2-Index von Techem. Dieser bietet eine objektive Bewertung des CO2-Ausstoßes verschiedener Energieträger und ist ein nützliches Instrument, um den Fortschritt bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu messen und zu verfolgen. Für 2022 zeigt der Index, dass die Emissionsziele für 2030 im Techem-Abrechnungsbestand um 60 % überschritten wurden. Hierbei weisen Erdgas, Fernwärme und insbesondere Strom bessere Emissionswerte als Heizöl auf.
„Bessere Nutzung und Betriebsführung erfoderlich“

Verbrauchskennwerte-StudieTechem-CEO Matthias Hartmann (Bild): „Die Debatte über unsere künftige Energieversorgung ist in den Fokus gerückt – getrieben vom Klimawandel und steigenden Energiepreisen. Die Techem-Verbrauchskennwerte-Studie 2022 gibt Einblick in die aktuellen Verbrauchs- und Emissionswerte und zeigt das Potenzial für Effizienzsteigerungen durch Monitoring und Betriebsoptimierung auf. Die zunehmende Verwendung von Wärmepumpen und das damit einhergehende höhere Optimierungspotenzial erfordern eine bessere Nutzung und Betriebsführung. Auch hier wird deutlich, dass die Energieeffizienz weiter verbessert werden muss, um einen noch größeren Beitrag zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung zu leisten.“

Techem CO2-Index überwacht Fortschritte beim Klimaschutz

Verbrauchskennwerte-StudieDr. Arne Kähler (Bild), Head of Techem Research Institute on Sustainability (TRIOS), ergänzt: „Dabei dient der neu entwickelte Techem CO2-Index als wichtiger Indikator. Mit diesem können die Fortschritte bei der Reduzierung der CO2-Emissionen im Wärmebereich für Mehrfamilienhäuser überwacht und bewertet werden. So überschreiten im Jahr 2022 heizölversorgte Gebäude die deutschen Emissionsziele für 2030 um 130 %. Gebäude, die mit elektrisch betrieben Wärmepumpen versorgt werden, liegen bereits jetzt mit einem Index von 90 % unterhalb der Emissionsziele – basierend auf dem deutschen Strommix.“

Über die Verbrauchskennwerte-Studie
Die Verbrauchskennwerte-Studie von Techem dokumentiert den Energie- und Wasserverbrauch sowie die Kosten für Heizung und Warmwasser in deutschen Wohnungen. Die Analyse basiert im Wesentlichen auf Daten des Kalenderjahres 2022, die im Rahmen regelmäßiger Auswertungen von Verbrauchsabrechnungen von 1,4 Mio. Wohnungen in rund 120.000 Mehrfamilienhäusern anonymisiert erhoben und für die Erstellung der Heizkostenabrechnung verwendet wurden. Techem gibt die Energiekennwerte wegen des großen Interesses an der Studie seit der Heizperiode 1998/99 als Broschüre heraus. Die vollständigen Ergebnisse der VKW-Studie finden Interessierte >hier.

Über Techem
Techem ist ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude. Die Leistungen des Unternehmens decken die Themen Energiemanagement und Ressourcenschutz, Wohngesundheit und Prozesseffizienz in Immobilien ab. Das Unternehmen wurde 1952 gegründet, ist heute mit über 4.150 Mitarbeitenden in 18 Ländern aktiv und hat mehr als 12,5 Mio. Wohnungen im Service. Techem bietet Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wärme und Wasser in Immobilien an. Als ein Marktführer in der Funkfernerfassung von Energieverbrauch in Wohnungen treibt Techem die Vernetzung und die digitalen Prozesse in Immobilien weiter voran. Moderne Funkrauchwarnmelder mit Ferninspektion und Leistungen rund um die Verbesserung der Trinkwasserqualität in Immobilien ergänzen das Lösungsportfolio für die Wohnungswirtschaft.
www.techem.de

 

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