KPMG-Studie: Dienstleistungen zu PV-Anlagen, Heimspeichern, Wärmepumpen und Ladesäulen sind gefragt
Die Energiewende hat die Branche aufgewirbelt. Nachhaltigkeit ist neben Konvergenz und digitaler Transformation das Schlüsselthema. Wie geht die Branche mit dem Strukturwandel um? Auf den ersten Blick sehr optimistisch. Doch um zukünftsfähig zu bleiben, gilt es für Energieversorgungsunternehmen künftige Herausforderungen richtig zu priorisieren und diese zu bewältigen.
Der Prosumer im Fokus
Mit voller Kraft voraus: Die Energiebranche blickt sehr optimistisch in die Zukunft. Besonders auf ökologische Veränderungen fühlt sich die Mehrheit (60 %) der Unternehmen gut vorbereitet – nicht zuletzt eine Konsequenz aus der Energiewende und der Einführung des europäischen Emissionshandelssystems. Die Devise lautet: Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Energiesparende und klimafreundliche Technologien werden von Kunden mehr und mehr gefordert – die Elektromobilität ist erst der Anfang. Hinzu kommt das Interesse der Haushalte und Geschäftskunden nach eigener Energieversorgung: Clevere Energieversorger unterstützen ihre Kunden dabei und bieten Alternativen an. Dienstleistungen zu PV-Anlagen, Heimspeichern, Wärmepumpen und Ladesäulen sind gefragt und zudem gehören Demand Response Lösungen, Echtzeit-Energiemanagement und Smart Home zu den Innovationen von morgen. Mehr als vier von fünf Energieversorgungsunternehmen werden zukünftig in diese Technologien investieren.
Die fünf relevantesten Herausforderungen der Zukunft für die Energiebranche
(Ermittelt über die KPMG-Research Cloud)
- Automatisierung: Intelligente Netze, virtuelle Kraftwerke sowie der Einsatz von Robotics und künstlicher Intelligenz werden zur Prozessoptimierung beitragen. Auch die Nutzung der Blockchain-Technologie kann Kommunikations- und Abrechnungsprozesse mit dem Kunden optimieren. Über das Smartphone Strom per Kundenkonto speichern und transportieren?? Schnell, günstig und sicher. Mit Smart Wearables Strom in jeder Lebenslage Strom produzieren? Oder die rote Ampel dazu nutzen, per Induktion das Auto aufzuladen? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Mit Blick auf das Internet der Dinge und der entsprechenden Machine-to-Machine-Kommunikation sind Smart Home und Smart City erst der Anfang einer neuen Energiewelt.
- Abnehmende Innovationszyklen und Time-to-Market: Innovationszyklen werden kürzer, weil die Energieversorgungsunternehmen agil auf neue Veränderungen reagieren, etwa mit hauseigenen Innovationshubs oder mittels Kooperation mit spezialisierten Start-ups.
- Datenexplosion: Datengetriebene Geschäftsmodelle gelten branchenübergreifend als vielversprechende Ideen, um das eigene Kerngeschäft geschickt um eine neue Wertschöpfungskomponente zu erweitern. Der bevorstehende Smart Meter Rollout bietet hierfür eine aussichtsreiche Gelegenheit: In Verbindung mit professionellen Datenanalyse-Tools kann dieser dazu beitragen, dass Energieversorgungsunternehmen die eigenen Kunden noch besser verstehen und Tarife und Dienstleistungen maßgeschneidert anbieten können.
- Disruptive Geschäftsmodelle und Technologien: Kundenbedürfnisse in Echtzeit erkennen zu können, erfordert originelle Business-Konzepte und technologische Innovationen. Bereits 62 %der Befragten Unternehmen sehen sich hier gut aufgestellt. Diese Tendenz zeigt, dass viele herkömmliche Geschäftspraktiken auf dem Prüfstand stehen und die Unternehmen aktiv nach neuen Ideen und Geschäftsmodellen suchen.
- Konvergenz: Die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr werden zunehmend verschmelzen. 38 % der Befragten sehen diese Entwicklung als wichtige Herausforderung der nächsten fünf Jahre.
Fazit: Der Wandel in der Energiewirtschaft ist im vollen Gange. Die großen Akteure positionieren sich neu und schärfen dabei ihre Profile. Der Wettbewerb verändert sich – doch dies stärkt die Zukunftsfähigkeit der ganzen Branche.
Michael Salcher
Head of Energy & Natural Resources
KPMG AG
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