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Grüner Wasserstoff für die Stahlindustrie – Machbarkeitsstudie auf The smarter E Europe vorgestellt

Grünere Wasserstoff für die Stahlindustrie
Grüner Wasserstoff für die Stahlindustrie: Jorgo Chatzimarkakis (links), CEO Hydrogen Europe, und Markus Elsässer, CEO Solar Promotion GmbH, bei der Vorstellung der Studie. (Bild: Solar Promotion GmbH )

Grüner Wasserstoff für die Stahlindustrie – ein realistisches Szenario

Die politischen Entwicklungen der letzten Monate haben die Notwendigkeit einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung Europas gezeigt. Das Gelingen der Energiewende ist neben dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien an die beschleunigte Einführung einer grünen Wasserstoffwirtschaft geknüpft. Im zweiten Jahr in Folge ist grüner Wasserstoff eines der Fokusthemen auf Europas größter energiewirtschaftlicher Plattform The smarter E Europe. Heute – am ersten von drei Messetagen – wurde eine Studie zur solaren Stahlproduktion vorgestellt: Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, gab den Launch der Studie „Steel from Solar Energy“ mit Unterstützung von The smarter E Europe bekannt. Ziel der Studie ist es, zu zeigen, unter welchen Bedingungen die wirtschaftliche Stahlherstellung aus Eisenerz mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien möglich ist. Grüner Wasserstoff für die Stahlindustrie? Das Szenario erscheint durchaus realisierbar. Die Studie steht online zum > kostenlosen Download zur Verfügung.

Klimaschonend und ohne fossile Rohstoffe produziert, ist grüner Wasserstoff vielseitig einsetzbar und gilt als wichtiger Ansatz im Green Deal der EU, Klimaneutralität zu erreichen. Die Studie „Steel from Solar Energy“ analysiert die Machbarkeit, Randbedingungen und Wirtschaftlichkeit der Dekarbonisierung der Stahlindustrie durch den Einsatz von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff. „Grüner Wasserstoff ist ein essentieller Teil der Lösung für die fossilfreie Energieversorgung Europas, besonders in schwierigen Zeiten. Unsere Studie ‚Steel from Solar Energy‘ trägt dazu bei, zu zeigen, dass die Dekarbonisierung industrieller Prozesse für die Bekämpfung des Klimawandels von größter Bedeutung ist. Europa hat wirklich die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität zu spielen, “ so Jorgo Chatzimarkakis. Konkret liefert die Studie einen Beleg dafür, dass die Stahlherstellung aus Eisenerz mit aus erneuerbaren Energien gewonnenem Wasserstoff möglich ist.

Nachhaltiger Umbau der Stahlindustrie ist zunächst mit hohen Kosten verbunden

Der Prozess der Stahlherstellung ist in Europa für rund 4 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich – ein Einsatz von grünem Wasserstoff kann im Sinne der Klimaneutralität demnach deutliche Unterschiede machen. Die Studie legt auch offen, mit welchen Herausforderungen die Wasserstoffwirtschaft umgehen muss. Ein nachhaltiger Umbau der Stahlindustrie ist zunächst mit hohen Kosten verbunden: Die Umstellung einer durchschnittlichen Anlage, die rund 4 Mio. Tonnen Stahl pro Jahr aus Eisenerz produziert, vom LD-Verfahren (englisch BF-BOF Verfahren) auf wasserstoffbasiertes Direktreduktionsverfahren mit Elektrolichtbogenofen (englisch: H2-DRI-EAF), setzt Elektrolyseure mit einer Leistung von 1,3 Gigawatt (GW) voraus, wenn diese unter Volllast betrieben werden. Daraus resultieren Kosten von etwa 3,3 Mrd. Euro. Wird der Wasserstoff jedoch ausschließlich mit variablem Photovoltaik-Strom erzeugt, müssten dafür knapp 5 GW Elektrolyseur-Leistung im Wert von 7 Mrd. Euro investiert werden. Natürlich lässt sich die Auslastung der Elektrolyseure zum Beispiel durch die Kombination mehrerer erneuerbarer Energiequellen oder 24/7-Grünstromlieferverträge optimieren. In Europa gibt es derzeit 25 BF-BOF-Anlagen mit einer Kapazität von 103 Mio.Tonnen Roheisen pro Jahr.

Grüner Wasserstoff auf The smarter E Europe

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen haben Stahlindustrie und Energieversorger die Zeichen der Zeit erkannt. Etliche Projekte in Europa zeigen den Willen, die nötige Technologie einzuführen und den „Grünen Stahl“ wirtschaftlich zu machen. Zuletzt macht die Studie, die im Rahmen von The smarter E Europe gelauncht wurde, deutlich, dass ein Umdenken in der Stahlindustrie nicht nur sinnvoll, sondern geradezu notwendig ist. Etwa 2,6 Mio. Arbeitsplätze sollen durch den vermehrten Einsatz von grünem Wasserstoff langfristig aufrechterhalten werden.

Das Green Hydrogen Forum & Expo, so betont auch Markus Elsässer, Gründer und Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, Veranstalter von The smarter E Europe, wird auch in Zukunft den Raum bieten, Chancen und Möglichkeiten einer grünen Wasserstoffwirtschaft weiterzudenken: „Mit dem „Green Hydrogen Forum & Expo“ bietet The smarter E Europe einen branchen- und sektorenübergreifenden Treffpunkt für Unternehmen aus aller Welt mit dem Ziel, Wasserstoff, Brennstoffzellen, Elektrolyse und Power-to-Gas beschleunigt in die Märkte zu bringen. Das Thema wird bei uns auch in den nächsten Jahren im Fokus stehen, und wir freuen uns, mit dem europäischen Fachverband Hydrogen Europe und dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband DWV sowie dem Verband der europäischen Gasindustrie Eurogas starke Verbandspartner an unserer Seite zu haben.“

Im Rahmen von The smarter E Europe 2022 findet das „Green Hydrogen Forum & Expo“ in Halle B2 statt: Drei Tage sprechen internationale Experten auf dem Forum zu politischen Rahmenbedingungen, den internationalen Märkten, der benötigten Infrastruktur, Technologie-Innovationen, Kosteneinsparpotentialen und Wasserstoff-Leuchtturmprojekten.

The smarter E Europe findet mit ihren vier Einzelmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) vom 11. bis 13. Mai 2022 auf der Messe München statt.

www.TheSmarterE.de
www.ees-europe.com
www.thesmartere.de/fuer-besucher/gruener-wasserstoff/ausstellungsflaeche

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