„Vor allem bei kleineren Anbietern zeigt sich, dass die Zahl der Zählpunkte nicht ausreicht, um wirtschaftlich zu arbeiten“
Die Erhöhung der Preisobergrenzen wird dem Markt gut tun, sagt Dr. Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender der Schleupen SE. Denn die geringe Zahl der heute installierten Smart Meter Gateways sei ein Problem für alle am Markt Beteiligten. Ein Kommentar
Am Anfang steht die Energiequelle
Die Marktbedingungen für Anbieter von Lösungen zur Gateway-Administration sind herausfordernd, denn die Verzögerungen beim Rollout sind enorm. Es gibt immer noch zu wenige verbaute Smart Meter Gateways, jedoch lohnt sich das Geschäftsmodell Gateway-Administration erst ab einer bestimmten Menge. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich gerade der Markt konsolidiert. Der Kuchen ist aufgeteilt und vor allem bei den kleineren Anbietern zeigt sich, dass die Zahl der Zählpunkte nicht ausreicht, um wirtschaftlich zu arbeiten. In einem gewissen Maße war das vorhersehbar. Aber die Rahmenbedingungen verschärfen die Situation noch.
Bewertung EnWG-Novelle
Wir begrüßen vor diesem Hintergrund die EnWG-Novelle. Die Erhöhung der Preisobergrenzen wird dem Markt guttun. Des Weiteren sind wir sehr zufrieden, dass die Grenze für die Einbauverpflichtung bei 6.000 kWh pro Jahr bleibt. Nur wenn Smart Metering ein auskömmliches Geschäftsmodell wird, kann echte Dynamik in den Rollout kommen. Dazu gehört auch, möglichst viele Einbauten gesetzlich zu fordern. Anreize auf der einen Seite und Druck auf der anderen sind das Gebot der Stunde.
Das ermöglicht den größeren Anbietern, sich am Markt zu halten und ihre Lösungen weiterzuentwickeln. Die geringe Zahl der heute installierten Smart Meter Gateways ist ein Problem für alle am Markt Beteiligten. Obendrein ist sie der Flaschenhals der Energiewende. Daran wird sich erst etwas ändern, wenn der intelligente Messstellenbetrieb auskömmlich wird. Wir sollten darauf achten, dass bis dahin nicht zu viele Anbieter aus dem Markt ausgestiegen sind.
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Über den Autor:
Dr. Volker Kruschinski beschäftigte sich bereits im Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik sowie in seiner anschließenden Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Software-Technik an der Ruhruniversität Bochum intensiv mit neuesten Softwareentwicklungstechniken und objektorientierten Softwareentwicklungsmethoden. Seine Promotion erfolgte ebenfalls mit dem Schwerpunkt Software-Technik. Herr Dr. Kruschinski ist seit 1998 in leitender Funktion bei Schleupen tätig. Im Jahr 2006 wurde er zum Vorstand für den Bereich Energie- und Wasserwirtschaft bestellt und Mitte 2014 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.