Eine Million Wärmepumpen: BWP begreift die Zahl als Startsignal für den notwendigen Markthochlauf
In Deutschland wird in diesem Jahr die millionste Wärmepumpe in Betrieb genommen. Ein bedeutender Meilenstein für die Branche einerseits, bei insgesamt 21 Mio. Heizungssystemen relativiert sich die Freude über die stolze Zahl allerdings ein wenig. „Die nächste Million müssten wir, um klimaschutztechnisch in der Spur zu bleiben, bereits in zwei Jahren geschafft haben“, erklärt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V., mit Blick auf die aktuelle AGORA-Studie zur Klimaneutralität.
50 Jahre bis zur ersten Million
Der Weg bis zur millionsten Wärmepumpe in Deutschland ist lang und mitunter steinig: 1968 installiert Klemens Oskar Waterkotte das erste erdgekoppelte System in seinem Garten. Um eine Baugenehmigung zu bekommen, so wird gemunkelt, muss er eine Schornstein-Attrappe errichten. Ein erster „Mini-Boom“ in den 1970ern während der Ölkrise mit einigen Anfängerfehlern, die 1980er Jahre eher mau, dann seit den 1990er Jahren ein vorsichtiges Wachstum, welches erst durch die Energieeinsparverordnung (ENeV) und die Aufnahme der Wärmepumpe in das Marktanreizprogramm richtig Fahrt aufnimmt. Klimaschutzprogramm mit CO2-Preis, erneute Anpassung der Förderrichtlinien sowie ein wachsendes Umweltbewusstsein der Bauherren und Modernisierer sollen den Markt nun ab diesem Jahr nun richtig in Schwung bringen. Die neuen Förderbedingungen seit Beginn dieses Jahres haben bereits 2020 für eine Absatzsteigerung von ca. 30 % gegenüber dem Vorjahr geführt. Das jedenfalls lassen geschätzte Zahlen des BAFA vermuten.
Prominente Videobotschaften und symbolische Meilensteine
Nicht nur die Branche gratuliert sich selbst und dem Verband zur millionsten Wärmepumpe, auch zahlreiche prominente Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft senden Videobotschaften aus aller Welt. Darunter: Prof. Dr. Klaus Töpfer (IASS Potsdam, Umweltminister a.D.), Prof. Dr. Volker Quaschning (HTW Berlin, Scientists for Future), Hermann Albers (Präsident BWE), Thomas Bareiß (MdB, Staatssekretär BMWI), Dr Julia Verlinden (MdB Bündnis90/ Die Grünen), Alfons Schubeck (Sternekoch), das Team des Heat Pump & Thermal Storage Technology Center of Japan und viele mehr. In allen Botschaften klingt neben Anerkennung vor allem der Ansporn mit, weiterzumachen, damit der Markt endlich richtig Fahrt aufnimmt in Richtung Klimaschutzziele 2050. Zu sehen sind die Videoclips am Rande des diesjährigen digitalen FORUMS Wärmepumpe und über die Social-Media-Kanäle des BWP.
Ebenfalls mit dieser Botschaft überreicht der Verband im Namen seiner Mitglieder symbolische Meilensteine zum einen an das Bundeswirtschaftsministerium: Stellvertretend nimmt Staatsekretär Andreas Feicht das in der Werkstatt eines Wärmepumpenherstellers gefertigte Modell entgegen. Ein weiterer Meilenstein geht, stellvertretend für die die gesamte SHK-Fachhandwerkerschaft, an den ZVSHK-Vorstand Technik und Innovation, Andreas Schuh. Die Branche dankt Politik und Handwerk für die erste Million und freut sich auf die gemeinsame Umsetzung einer nachhaltigen Wärmewende.
„One in a Million“: Jubiläumswettbewerb ehrt Vorzeigeobjekte aus einer Million Wärmepumpen
Welche Wärmepumpe in diesem Jahr nun DIE MILLIONSTE ist, lässt sich schwerlich ermitteln. Der BWP hat deshalb ein Gewinnspiel gestartet und aus den Teilnehmern zehn Vorzeigeobjekte ausgewählt, die seit der vergangenen Woche über die Social-Media-Kanäle des Verbandes und beim 18. Forum Wärmepumpe vorgestellt werden. Mehr Infos zu den Gewinnerobjekten und weiteren Vorzeigeobjekten aus einer Million Wärmepumpen finden sich in der Referenzdatenbank des Bundesverbands Wärmepumpe.
Das 18. Forum Wärmepumpe, das heute erstmals in digitaler Form stattfindet, steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Mit dabei u.a.: Rainer Baake, Direktor Stiftung Klimaneutralität, Kerstin Andreae, Bundesgeschäftsführerin BDEW, Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer Deutsche Energieagentur (Dena), Matthias Deutsch, AGORA Energiewende. Das vollständige Programm finden Sie hier.