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Geothermie, thermische Abfallbehandlung, Biomasse, Flusswärmepumpen und industrielle Abwärme: Fernwärmeversorgung in Mannheim wird grün

Fernwärmeversorgung
Für die Industriestadt Mannheim ist ein wachsender Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärmeversorgung ein Schlüsselfaktor bei der Dekarbonisierung. (Bild: Unsplash / Recorder Ma)

Ambitionierte Umgestaltung der Fernwärmeversorgung: AEE zeichnet Mannheim als Energie-Kommune des Monats aus

Mannheim setzt sich für die Dekarbonisierung der Energieversorgung ein und legt dabei einen besonderen Fokus auf die Wärmewende. Im März 2021 wurde die Energierahmenstudie Mannheim vorgestellt, die diesen Pfad bis zum Jahr 2050 darstellt. Aktuell wird der Klimaschutz-Aktionsplan 2030 erarbeitet, der den früheren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in der Fernwärmeversorgung aufzeigen soll. „Am Beispiel Mannheim wird deutlich, wie eine Industriestadt die infrastrukturellen Gegebenheiten für die Erneuerbaren nutzen kann“, so Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE): „Die Bürgerinnen und Bürger geben wiederum wichtige Impulse für das Erarbeiten des Klimaschutz-Aktionsplans 2030.“

Klimaneutralität bis 2030

Um auf dem Weg zur Klimaneutralität alle Mannheimerinnen und Mannheimer mitzunehmen, sind diverse Gruppen aus der Stadt an der Ausarbeitung des Klimaschutz-Aktionsplans 2030 beteiligt. Durch die Zusammenarbeit zwischen einem Lenkungskreis, einem Bürgerrat und themenspezifischen Strategiegruppen soll der Plan bis zum Frühjahr 2022 vorliegen. Die teilnehmenden Personen strukturieren Zielsetzungen und Handlungsfelder, bringen Ideen ein und wandeln diese in konkrete Maßnahmen um. Auch für engagierte Jugendliche sind mit dem Jugendgipfel und Schüler*innenkonferenzen Beteiligungsmöglichkeiten vorgesehen.

Grüne Fernwärme für Mannheim

Als Industriestadt mit dem größten Steinkohlekraftwerk Deutschlands ist ein wachsender Anteil erneuerbarer Fernwärme ein Schlüsselfaktor zum Gelingen der Klimaneutralität. Das Mannheimer Fernwärmenetz ist mit über 600 Kilometern eines des größten Europas und versorgt etwa 60 % der städtischen Haushalte. In der Energierahmenstudie 2021 wurde ein entsprechendes Ausbau-Potenzial für die folgenden erneuerbaren Energieträger festgestellt: Zukünftig soll die Tiefengeothermie eine entscheidende Rolle für die klimafreundliche Fernwärme spielen. Auch auf thermische Abfallbehandlung, Biomasse, Flusswärmepumpen und industrielle Abwärme soll laut der Energierahmenstudie gesetzt werden.

Klimaschutz-Maßnahmen über den Wärmesektor hinaus

Energetische Sanierung hat in Mannheim eine lange Tradition. Das erste Förderprogramm legte die Stadt vor 20 Jahren auf. Auch heute erfreut es sich noch großer Beliebtheit. Ergänzend gibt es ein Förderprogramm für Solarenergie, den Solarbonus sowie ein Begrünungsprogramm für Dächer, Fassaden und zur Entsiegelung. Alle Programme werden von der Klimaschutzagentur Mannheim betreut. Weitere Maßnahmen, die in Klimaschutzszenarien für das Erreichen der Klimaneutralität ausschlaggebend sind, umfassen eine Photovoltaik-Offensive auf Dach- und Freiflächen wie auch die Umsetzung der Verkehrswende – insbesondere die Stärkung des ÖPNV, des Radverkehres und der Elektro-Mobilität.

Das ausführliche Portrait zur Energie-Kommune des Monats finden Sie > hier.

Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE)…
… leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären – vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis hin zur regionalen Wertschöpfung. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend und als eingetragener Verein nicht gewinnorientiert. Die allgemeine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird mittels Jahresbeiträgen von Unternehmen  und einigen Verbänden der Erneuerbaren Energien  finanziert. Darüber hinaus bewirbt sich die AEE regelmäßig um Kommunikationsprojekte von Fördermittelgebern wie Ministerien, der EU sowie Stiftungen.
www.unendlich-viel-energie.de

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