„Wir plädieren entschieden für einen regenerativen Antrieb“
Von: Gerhard Großjohann
Auf dem X-Kanal von „Disruptive Wizzard“ war es zuerst zu lesen:
„Aufruf! Der Schlitten des Weihnachtsmannes soll einen neuen, zeitgemäßen Antrieb erhalten. Vorschläge bitte schriftlich im Feed hinterlegen!“
Dass es sich hierbei um einen schlecht getarnten Scherz handeln könnte, wollte wohl niemand wahrhaben. Die Aussicht, für ein weltweit so prominentes Wesen der Technikausrüster, Energielieferant oder Supporter zu werden, schien zu verlockend. Welch einen Image-Gewinn dies bedeuten würde! Mancher hatte die Werbebotschaft wohl schon vor dem geistigen Auge: „Der Schlitten des Weihnachtsmannes powered by …“ Andere wiederum, obwohl nicht betroffen, mussten ihren Senf selbstredend auch wieder mal dazugeben. Hier die Wortmeldungen:
„Wir plädieren entschieden für einen regenerativen Antrieb. Angesichts der globalen Notwendigkeit, die Emissionen im Verkehrssektor zu drosseln, führt kein Weg daran vorbei, auch die Mobilität des Weihnachtsmannes klimaneutral zu machen. Klimaschutz ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Um soziale Härten beim Umstieg zu vermeiden, stellen wir dafür ein zweckgebundenes Sondervermögen zur Verfügung.“
Robert Habeck, Die Grünen
„Durch den Aufbau einer nachhaltigen Batterieindustrie ermöglichen wir den Übergang in eine dekarbonisierte Zukunft. Zu diesem Zweck entwickeln wir einen neuen Ansatz der Batterieherstellung, der auf der Verpflichtung zu fossilfreier Energie, nachhaltiger Rohstoffbeschaffung und Recycling basiert. Damit sind wir auch für den Weihnachtsmann der prädestinierte Partner. Vorbehaltlich der Bereitstellung von 2 Mrd. Euro Investitionsbeteiligung nehmen wir Kooperationsangebote potenzieller Partner für den Aufbau der erforderlichen Infrastruktur gern entgegen.“
Peter Mikael Carlsson, Northvolt AB
„Wir halten es für schädlich, sich voreilig auf eine Technologie festzulegen. Das gilt auch für den Schlittenantrieb beim Weihnachtsmann. Elektrifizierung ist schön und gut, aber nicht immer die beste Lösung. Alternativen wie Wasserstoff und E-Fuels sollten nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Wir plädieren dafür, den Markt entscheiden zu lassen.“
Volker Wissing, parteilos (ehemals FDP)
„Der Weihnachtsmann ist ein Symbol des kommerzialisierten Weihnachtsfestes, das den eigentlichen Sinn von Gemeinschaft und Besinnlichkeit verdrängt. Der Weihnachtsmann kurbelt den Konsum an, was Jahr für Jahr mittelbar auch zu erheblichen Umweltschäden führt. Deshalb plädieren wir dafür, den Schlitten des Weihnachtsmannes als Symbol für zügellosen Kapitalismus ein für alle Mal stillzulegen.“
Jan van Aken, Die Linke
„Wir sehen im Projekt der Antriebsumstellung beim Weihnachtsmann-Schlitten ein Projekt, das maßgeblich zum industriellen Aufschwung Deutschlands und zur Sicherung von Arbeitskräften beitragen kann. Allerdings ist dieses Projekt mit uns nur zu machen, wenn alle sozialen Standards eingehalten werden und eine zehnjährige Jobgarantie vereinbart wird. Wir planen, mit der IG Metall als zuständiger Gewerkschaft entsprechende Gespräche aufzunehmen.“
Olaf Scholz, SPD
„Bei aller grundsätzlichen Sympathie für den Weihnachtsmann dürfen wir zwei Aspekte nicht vergessen: Erstens: Der Weihnachtsmann verteilt weltweit Geschenke – aber woher kommt das Geld dafür? Sind das Steuergelder? Wir verlangen Transparenz! Das gilt auch bei der Finanzierung des neuen Antriebs für den Schlitten des Weihnachtsmannes.“ Zweitens: Der Weihnachtsmann ist Monopolist auf dem Geschenkemarkt. Der freie Wettbewerb leidet darunter, da andere Anbieter kaum noch eine Chance haben. Wir sollten also darüber nachdenken, ob wir dem Weihnachtsmann Technologie zur Verfügung stellen, die seine Wettbewerbskraft einseitig zusätzlich erhöht.“
Friedrich Merz, CDU
„Der Weihnachtsmann macht großartige Arbeit, aber er könnte seinen Job noch viel besser machen. Er braucht einen goldenen Schlitten, viel größere Geschenke und einen monumentalen Ice Tower als Nordpol-Hauptquartier. Make The Weihnachtsmann great again! Ich glaube auch, dass er besser geschützt werden muss. Illegale Einwanderer könnten seine Elfen verdrängen. Eine Mauer um den Nordpol wäre eine fantastische Idee.“
Donald Trump, künftiger US-Präsident
„Der Weihnachtsmann ist eigentlich eine russische Figur, eine westliche Kopie von Väterchen Frost. Heute ist er Teil des westlichen Propagandaplans. Der Weihnachtsmann weiß, wer artig oder unartig war. Vielleicht ist er ein westlicher Spion? Der Weihnachtsmann sollte deshalb russisches Territorium meiden. Wenn sein Schlitten in den russischen Luftraum eindringt, wird dies ernste Konsequenzen haben. Das gleiche gilt für das Territorium unserer Freunde in Nordkorea. Kim Jong-un und ich stehen in dieser Frage unverbrüchlich zusammen. Wenn der Weihnachtsmann sich allerdings auf seine Ursprünge besinnt, dem Weihnachtsfest seine Seele zurückgibt und mit uns kooperiert, stellen wir ihm dauerhaft russisches Erdgas als Antriebsenergie für seinen Schlitten kostenlos zur Verfügung.“
Wladimir Putin, Präsident der russischen Föderation
„Unsere Infrastruktur ist bereit, dem Weihnachtsmann beim Transport von Geschenken in den Nahen Osten zu helfen. Wenn sein Schlitten einen Tankstopp benötigt – wir haben das beste Öl der Welt! Wir könnten dem Weihnachtsmann aber auch helfen, seinen Schlitten auf Solarenergie umzurüsten – ganz wie er möchte. Gern erschaffen wir für ihn auch eine zweite arktische Heimat in der Wüste: ein Winterwunderland – voll klimatisiert und luxuriös.“
Salman ibn Abd al-Aziz, König von Saudi-Arabien
„Die Menschen bauen Raketen, Flugzeuge und Drohnen, aber der Weihnachtsmann schafft es seit Jahrhunderten mit einem einfachen Schlitten und ein paar Rentieren. Vielleicht sollten sie von ihm lernen, wie man Dinge ohne Lärm und Umweltverschmutzung erledigt.“
Der Liebe Gott
Credits: ChatGPT
> Das Geheimnis des Rentierantriebs
Mit energie.blog auf dem Laufenden bleiben: