VOLTARIS Anwendergemeinschaft Messsystem mit über 11.000 installierten Smart Metern
Der Ausbau intelligenter Messsysteme von Netz- und Messstellenbetreibern nimmt deutschlandweit Fahrt auf, das zeigt die Dynamik der Gerätebeschaffung deutlich. In der VOLTARIS Anwendergemeinschaft Messsystem (AWG) sind bereits über 11.000 Smart Meter installiert – ein klarer Beweis dafür, dass die Stadtwerke-Partner auf einem guten Weg sind, das gesetzliche Ziel von 20% Pflichtinstallationen bis zum Jahresende zu erreichen. Doch es geht nicht nur um die Geräte: Das Schalten und Steuern von Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen rückt immer stärker in den Fokus. Bereits drei Steuerboxen sind BSI-zertifiziert und einsatzbereit. Die intelligente Steuerung von Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen hilft nicht nur bei der Netzoptimierung und beim Vermeiden teurer Netzausbauten, sondern ermöglicht es Netzbetreibern und Energieanbietern auch, flexiblere Tarifmodelle einzuführen – für eine smartere Energiewende.
Smart-Grid-fähige Zähler für neue Tarifanwendungsfälle
VOLTARIS setzt bei der Beschaffung ausschließlich auf Smart-Grid-fähige Basiszähler, die große Energiemengen präzise messen. Neue Tarifanwendungsfälle wie TAF 9 (für die Einspeisung von Erzeugungsanlagen) und TAF 10 (für die Übermittlung von Netzzustandsdaten) unterstützen die Netzbeobachtung und das Erkennen kritischer Netzzustände – Funktionen, die über das Smart Meter Gateway bereitgestellt werden.
Um spätere Nachrüstungen zu vermeiden, empfiehlt VOLTARIS den Einsatz von GRID-fähigen Basiszählern, die aus der Ferne mit einem TAF9/10 parametriert werden können.
Netzbetreiber als aktive externe Marktteilnehmer
Mit den neuen Vorgaben des §14a EnWG erweitern sich die Aufgaben für Netz- und Messstellenbetreiber: Sie können künftig steuerbare Geräte hinter dem Smart Meter Gateway betreiben und nehmen somit die Rolle des aktiven externen Marktteilnehmers (aEMT) ein. Dafür ist die Erweiterung der IT-Landschaft um ein aEMT bzw. CLS-Management-System notwendig, das an das Gateway-Administrationssystem anzubinden ist. VOLTARIS hat bereits ein eigenes aEMT-System im Einsatz und kann künftig als Steuerbox-Administrator den kompletten Prozessbetrieb übernehmen.
Die Steuerung wurde bereits erfolgreich in Forschungsprojekten getestet und in einer produktiven PKI-Infrastruktur nachgewiesen. Für die Bereitstellung von Netzzustandsdaten ist VOLTARIS bereits ISMS-zertifiziert. Nun steht auch die Zertifizierung der Steuerfunktionalität auf dem aEMT-System an. Damit ist VOLTARIS einer der wenigen Anbieter in Deutschland, die als zertifizierter aEMT-Dienstleister für Stadtwerke agieren können.
Neue MSB-Lieferkette: Sicherheit und Prozessoptimierung
Ein weiterer Meilenstein ist die Umsetzung der neuen MSB-Lieferkette nach BSI-Vorgaben. VOLTARIS hat ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt, das als Blaupause für die Stadtwerke-Partner dient. Dazu gehören eine speziell konzipierte Schulung mit Abschlusstests auf der VOLTARIS E-Learning-Plattform sowie alle nötigen Unterlagen für eine BSI-konforme Umsetzung. Das VOLTARIS Montage-Team ist bereits im Juli nach dem neuen Konzept geschult worden.
Herausforderungen und die nächsten Schritte
Der Aufbau eines Netzcockpits zur Sichtbarkeit des Niederspannungsnetzes bleibt eine zentrale Herausforderung für die Netzbetreiber. Aktuell sind Pilotsysteme verfügbar, der vollständige Aufbau der Netzcockpit-Systeme wird jedoch noch zwei bis drei Jahre dauern. Netzbetreiber müssen zudem die ERP-Anbindung des CLS-Management-Systems beim ERP-Anbieter beauftragen, Geräte beschaffen, Montagekapazitäten sichern und ihre Mitarbeitenden schulen. Besonders die Integration des Steuerprozesses in die ERP-Systeme wird in den kommenden Monaten eine zentrale Aufgabe sein.
Unterstützung durch Workshops und Austausch
Da die gesetzlichen Vorgaben komplex sind, bietet VOLTARIS gemeinsam mit der HORIZONTE-Group eine exklusive Workshop-Reihe zum Thema „CLS und Smart Grids“ an. Der Auftakt im Juli gab einen Überblick zu den rechtlichen Grundlagen und Marktentwicklungen sowie als Ergebnis konkrete Handlungsempfehlungen mit Priorisierungsvorschlägen für die kommenden zwei Jahre.
Im Oktober folgen vertiefende Workshops zu IT-Landschaft, Systemen und Schnittstellen.
Starkes Netzwerk für den sicheren Rollout
VOLTARIS begleitet die Stadtwerke-Partner mit der AWG während des gesamten Smart Meter-Rollouts. Über 50 EVU und Netzbetreiber sind bereits Teil dieses starken Netzwerks. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Transaktions- und Prozesskosten, Synergieeffekte bei der Gateway-Administration, optimiertes Gerätemanagement und weniger Schnittstellenaufwand.
Regelmäßige Workshops, individuelle Regeltermine und wöchentliche offene Stadtwerke-Runden sorgen für einen lebendigen Austausch und das gemeinsame Vorankommen. Ein Einstieg in die AWG ist für interessierte Stadtwerke jederzeit möglich – vom zügigen, standardisierten Onboarding schnell in die Praxis.




