Rückblick aufs „Klassentreffen der Metering-Branche“
Die metering days vom 28. und 29. Oktober waren auch 2025 wieder ein voller Erfolg. Zudem gab es einige Rekorde zu vermelden: Auf dem Branchentreffen tummelten sich 1200 Besucher, die von 78 Sprecherinnen und Sprecher wissenswerte Vorträge zum Thema Metering erleben durften. Und auch eine dritte Marke wurde geknackt: 85 Aussteller präsentierten dort ihre Produkte und Services. Wir haben uns bei einigen Teilnehmern umgehört, wie sie die zwei Tage in Fulda wahr genommen haben. Und noch ein wichtiger Hinweis: Am 17. + 18. November 2026 finden die metering days 2026 statt.
„Die metering days sind auch in 2025 ihrer Rolle als zentrales Branchenevent absolut gerecht geworden. Was ganz klar geworden ist: Die Branche will den Rollout, auch abseits der bloßen Erreichung von Quoten. Sie braucht nun Stabilität und Planungssicherheit, um den Weg fortzusetzen und die Umsetzung des Steuerrollouts anzugehen. Ich bin im Hinblick auf 2026 sehr optimistisch.“
Ruwen Konzelmann, Geschäftsführer bei Theben Smart Energy GmbH
„Dass über 260 Netzbetreiber beim Smart Meter Rollout in Deutschland bisher kein einziges Gateway im Feld haben, ist das Ergebnis nicht klar definierter Konsequenzen. Das Zusammenspiel von Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) als Gesetzgeber und Bundesnetzagentur als Kontrolleur funktioniert nicht, wenn den Kontrollierten nicht klar ist, was passiert, wenn sie die 20-Prozent-Quote nicht erfüllen, also quasi „bei Rot über die Ampel gehen“.
Flehend als BMWE-Vertreterin die Hände zum Himmel strecken und ausrufen „Reden Sie doch mit uns“, löst keine Probleme. Das Smart Grid in Deutschland bleibt dysfunktional, wenn es einen Flickenteppich beim Rollout gibt. Hier fehlen Spielregeln und Anreize – wie bei kleinen Kindern.
In ähnlicher Form gilt dies auch für das Zusammenspiel von grundzuständigen und wettbewerblichen Messstellenbetreibern. Und zwar in beide Richtungen. Den einen (wMSB) wieder aus der Gleichung streichen zu wollen, um wieder „Ruhe ins Netz“ zu bekommen, dient weder Wettbewerb, Innovation noch der Rollout-Dynamik insgesamt. Helfen würden eindeutige Verantwortlichkeiten und klare Konsequenzen. Bei beidem können Bundeswirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur offensichtlich nachsteuern, nur bitte pragmatisch und lösungsorientiert.“
Dr. Thomas Goette, Geschäftsführer GreenPocket
„Die metering days waren auch in diesem Jahr wieder das Event rund um den Rollout intelligenter Messsysteme. Es ist schön zu beobachten, dass auch immer mehr gänzlich neue Akteure Ihr Interesse auf den deutschen Markt richten, seien es Investoren, Prozessdienstleister oder Lösungsanbieter. Wir wünschen uns nun von politischer Seite eine schnelle Konkretisierung der bisher recht vage beschriebenen Verantwortlichkeiten im Rollout, dann gewinnt der Markt sicher weiter spürbar an Thermik!“
Thorsten Causemann, Bereichsleiter Business Development bei Schleupen
„Der Rollout intelligenter Messsysteme muss endlich vom Kunden her gedacht werden. Solange der Fokus ausschließlich auf den Verteilnetzbetreibern liegt, verschenken wir das größte Potenzial: echte Mehrwerte beim Kunden durch die zügige Digitalisierung in der Niederspannung.“
Wim Drozak, Geschäftsführer metrify
„Die Veranstaltung war wieder top! Unsere Produktneuerungen für den Rollout kamen sehr gut an. Für die Zukunft brauchen wir im Rollout jetzt stabile Rahmenbedingungen! Also keine Änderungen, wie viele sie aus dem 10-Punkteplan herauslesen, wie zum Beispiel die Abschaffung des wettbewerblichen Messstellenbetreibers. Und wir müssen beim Steuerungsrollout von der Theorie zur Praxis kommen, indem die Infrastruktur ausgerollt wird.“
Dr. Peter Heuell, Geschäftsführer EMH Metering
„Das „Smart-Mieter“-Konzept der Horizon Energy Deutschland ist im Markt angekommen, das Interesse bei Messstellenbetreibern und Partnern am Meter Asset Providing noch stärker als schon letztes Jahr. Wir fühlen uns durch die Nachfrage der grundzuständigen und wettbewerblichen Messstellenbetreibern nach einem projektorientierten Hardware-Bereitsteller bestätigt. Jeder Euro, der durch Smart-Meter-Miete gespart wird, kann jetzt das Rollout-Tempo deutlich steigern.“
Benjamin Scholz | Director Industry & Markets bei Horizon Energy Deutschland GmbH
„Diese Metering-Days haben eindrucksvoll gezeigt: Smart-Metering und Smart-Grids ermöglichen nun echten Kundennutzen im Bereich der Flexibilitäten – bei gleichzeitiger Reduzierung der Netzausbaukosten. Wir stehen mit der Digitalisierung der Energiewende in Deutschland an der Schwelle einer neuen Energiewelt!“
Steffen Heudtlaß, Geschäftsführer Meterpan
„Die metering days 2025 haben erneut gezeigt, wie viel Dynamik in der Branche steckt: Die technischen Bausteine für den Steuerungsrollout sind vorhanden – jetzt gilt es, diese weiter in Projekten zur wirklichen Steuerung auszubauen und den Nutzen als Smart Grid zu entfalten. Besonders erfreulich war das große Interesse an unseren Lösungen für das netzdienliche Steuern und eine weitere Zertifizierung, die gelebte Interoperabilität mit unserem Robotron CLS-Managementsystem bestätigt. Der Schwung des Branchentreffens sollte nun genutzt werden, um die vorhandenen technischen Möglichkeiten weiter konsequent in die Fläche zu bringen.“
Björn Heinemann, Geschäftsführer bei Robotron Datenbank-Software
„Die diesjährigen metering days in Fulda waren wieder ein sehr informativer, interessanter Branchentreff, der Einblicke in die aktuellen Themen der Akteure in der Energiewirtschaft vermittelt hat. Im direkten Austausch mit unseren Kunden, Partnern und Interessenten, die zu den Anforderungen des Gesetzgebers beim Smart-Meter- und Steuerungs-Rollout geeignete Lösungen suchen, konnten wir bedarfsgerechte Angebote präsentieren.
Das Portfolio der EFR bietet vor allem Smart Meter der Serie SGM, zertifizierte Smart Meter Gateways (SGH-S), Steuerboxen (GCU-S), sowie die EFR Metering as a Service (EFR-MaaS) Lösung, das schlüsselfertige Komplettpaket für § 14a EnWG und § 9 EEG – nahtlos integrierbar, gesetzeskonform und kompatibel mit bestehender Infrastruktur.
Ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter der metering days für die interessanten Tage in Fulda, an alle, die uns vor Ort besucht haben und an unser Team, das mit Fachwissen, Engagement und Freude dabei war. Wir freuen uns auf die metering days 2026 und werden gern wieder als Sponsor der Veranstaltung dabei sein.“
Beppo Knorr, Bereichsleiter Vertrieb bei EFR
„1200 Teilnehmer und 85 Aussteller sprechen für sich, Intelligente Messsystems und deren Ökosystem stehen im Fokus von Energiewende und Resilienz. Ohne Digitalisierung keine effiziente Energiewende und kein Optimum im Energiewirtschaftlichen Dreieck.
Was habe ich mitgenommen:
- Der Rollout skaliert und für 2026 werden 2 Mio. neue Einbauten erwartet, wobei der Anteil der optionalen Einbauten weiterhin die Pflichteinbauten (6000er, 14a) überflügeln dürften.
 - Auch wenn es keine klare Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums zum wettbewerblichen Messstellenbetreiber gab, so glaubt doch niemand ernsthaft, dass der wettbewerbliche Messstellenbetreiber angeschafft wird. Meine Sicht auf das Reiche Zitat: da ist aus der Interpretation von Worten unbeabsichtigt eine nicht gewollte Frage entstanden, die jetzt beantwortet werden muss.
 - Steuern ist DAS Thema und zig Lösungen von vielen Herstellern waren vor Ort zu sehen. Steuern aus dem Smart-Meter-Gateway mit SMGWplus hat sich als eine Option im Steuerungsrollout fest etabliert. Der fortschreitende Rollout und hohe Verfügbarkeitsanforderungen ebnen Lösungen wir Breitband-Powerline den Weg.
 - Wir brauchen dringend mehr Bereitschaft und Mut zum agilen Vorgehen beim Steuern, statt ständig über halbvolle Gläser zu diskutieren.
 - Steuerlösungen und Prozesse müssen in der Praxis getestet und fortentwickelt werden.
 - Agiles Vorgehen ist Trumpf! Im Vorfeld etwaiger weitere MsbG-Novellen positionieren sich grundzuständige Messstellenbetreiber sehr defensiv und müssen sich die Frage stellen lassen, ob hier nicht mehr Zuversicht und Mut aufgrund der Bedeutung des Themas geboten wäre.“
 
Ingo Schönberg, Vorstandsvorsitzender PPC
„Die Podiumsdiskussion „Steuern im Netz“ auf den metering days hat gezeigt, wie abwartend der Markt aktuell noch ist:
Während einige Netzbetreiber und Dienstleister erst klären wollen, wie alle gesetzlichen Vorgaben und ERP-Schnittstellen final aussehen, plädieren andere – wie wir – dafür, jetzt mit dem Steuerungsrollout zu starten. Warum? Weil ohne Steuerboxen im Feld keine echte Steuerung möglich ist. Und weil bis Ende 2026 rund 90 % aller steuerbaren Erzeuger über 7 kW angebunden sein sollen. Wer jetzt zögert, riskiert, diese Ziele zu verfehlen.
Natürlich gibt es Einwände:
- Fehlende ERP-Schnittstellen,
 - der manuelle Aufwand bei Workarounds,
 - oder die Sorge, Prozesse später anpassen zu müssen.
 
Doch all das darf kein Grund zum Stillstand sein.
Unsere Erfahrung zeigt: Die Prozesse sind heute schon startklar – flexibel genug, um neue Schnittstellen später nahtlos zu integrieren. Für SAP IM4G haben wir bei GWAdriga GmbH & Co. KG die Anbindung bereits gemeinsam mit Westfalen Weser umgesetzt, für SAP S/4HANA folgt sie im 1. Quartal 2026. Denn das Potenzial ist enorm: Wie Sören Patzack (BET Consulting GmbH) betonte, lassen sich über Digitalisierung und Steuerung bis zu 30 % der Netzausbaukosten vermeiden – das entspricht fast 100 Milliarden Euro Einsparvolumen.
Unser Fazit:
👉 Abwarten ist keine Option.
👉 Der Steuerungsrollout muss jetzt starten.
👉 Nur wer heute investiert, kann morgen steuern – im wahrsten Sinne des Wortes.
Also: starten, nicht warten. Für eine funktionierende, digital gesteuerte, bezahlbare Energiewende – im Interesse der Kunden!“
Michał Sobótka, Geschäftsführer GWAdriga
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