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CEOs verschiedenster Branchen warnen vor Re-Monopolisierung des Messwesens und fordern klares Bekenntnis zu Wettbewerb

CEOs von Enpal, Techem, LichtBlick, Octopus Energy & Inexogy warnen vor Re-Monopolisierung im Messwesen; über 20 weitere schließen sich an.
Fast 30 Unternehmen warnen vor einer Re-Monopolisierung im Messwesen. (Bild: © Enpal)

Auslöser ist anhaltende politische Debatte um die Rolle des wettbewerblichen Messstellenbetriebs

CEOs der Unternehmen Enpal, Techem, LichtBlick, Octopus Energy und Inexogy warnen gemeinsam vor Re-Monopolisierung im Messwesen; über 20 weitere Unternehmen und Verbände schließen sich dem Appell an. Wettbewerbliche Anbieter sind schon heute zentraler Treiber der Digitalisierung im Energiesektor mit mehr als 15% Marktanteil bei Smart Metern. Schwächung der Marktrolle würde Investitionen und Innovation verlangsamen, Kosten erhöhen und Abhängigkeiten von wenigen Infrastrukturanbietern schaffen.

Re-Monopolisierung gefährdet Fortschritt beim Smart-Meter-Rollout

Die CEOs der Unternehmen Enpal, Techem, LichtBlick, Octopus Energy und Inexogy richten gemeinsam mit über 20 weiteren Unternehmen und Verbänden einen Appell an die Politik: Die drohende Re-Monopolisierung des Messwesens gefährdet den Fortschritt beim Smart-Meter-Rollout und riskiert zentrale Investitionen in die digitale Energieinfrastruktur Deutschlands. Auslöser für den gemeinsamen Schulterschluss der CEOs ist die anhaltende politische Debatte über die zukünftige Rolle des wettbewerblichen Messstellenbetriebs. Auch eine Rückführung dieser Marktrolle ins Monopol der Netzbetreiber scheint möglich.

Die Unternehmen betonen, dass der wettbewerbliche Messstellenbetrieb in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Treiber der Digitalisierung im Energiesektor geworden ist. Denn wettbewerbliche Messstellenbetreiber bringen den Smart Meter Rollout entscheidend voran und senken Kosten für Haushalte und Unternehmen. Bereits heute betreiben wettbewerbliche Messstellenbetreiber mehr als 15 Prozent aller intelligenten Messsysteme, investieren dreistellige Millionenbeträge und haben sich verpflichtet, in den kommenden drei Jahren rund fünf Millionen weitere intelligente Messsysteme zu installieren.

Vorteile wettbewerblicher Messstellenbetrieb

Neben ihren stetig weiter wachsenden Installationsquoten sehen die knapp 30 Unternehmen und Verbände aber auch entscheidende Vorteile in der hohen Digitalkompetenz der wettbewerblichen Anbieter. So wird der Rollout nicht nur allgemein effizienter, sondern es werden auch bundesweit einheitliche digitale Rolloutprozesse geschaffen. Gleichzeitig unterstützen wettbewerbliche Anbieter Stadtwerke und grundzuständige Messstellenbetreiber, die oftmals nicht über ausreichendes Kapital oder Kapazitäten für den Hochlauf verfügen.

Die Unternehmen weisen gemeinsam darauf hin, dass der wettbewerbliche Messstellenbetrieb zum wichtigen Partner für viele Geschäftsmodelle der Energiewende geworden ist. Sie verfügen über die notwendige Flexibilität und das Tempo, um bundesweit mit Herstellern und Anbietern von Wärmepumpen, Photovoltaik-Speicherlösungen, Wallboxen, E-Mobilität und intelligenten Steuerungssystemen sowie Anbietern von Mieterstommodellen kooperieren zu können.

Mit einem besonders kundenorientierten Angebot können wettbewerbliche Messstellenbetreiber Smart Meter auf freiwilliger Basis und auf Kundenwunsch individuell installieren. Das sorgt für einen schnelleren und kundenzentrierteren Rollout und ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern aktiv an der Energiewende teilzunehmen.

Die CEOs warnen daher eindringlich: Eine Re-Monopolisierung – also die Schwächung oder gar Abschaffung des wettbewerblichen Messstellenbetriebs – würde Investitionen ausbremsen, Innovation verlangsamen, Kosten erhöhen und neue Abhängigkeiten von wenigen Infrastrukturanbietern schaffen. Die Unternehmen fordern ein klares politisches Bekenntnis zu Wettbewerb, Innovation und offenen Märkten im Messwesen – im Interesse einer bezahlbaren, verlässlichen und zukunftsfähigen Energieversorgung in Deutschland.

Verlässlichkeit und Planungssicherheit gefordert

„Der Rollout hat endlich an Fahrt gewonnen – jetzt kommt es darauf an, den regulatorischen Rahmen nicht erneut grundlegend zu verändern. Was wir wirklich benötigen, sind Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Wenn sich nun alle Marktakteure auf die Umsetzung konzentrieren und den bestehenden Rahmen konsequent nutzen, kann der Smart-Meter-Rollout erfolgreich und effizient gelingen – ganz ohne zusätzliche Markteingriffe.“

Mario Kohle, CEO Enpal

„Ich empfehle der Politik, aktiv den Austausch mit den Kundinnen und Kunden der wettbewerblichen Messstellenbetreiber zu suchen: Mit Filialisten oder Mobilfunkanbietern, die bundesweit Messstellen betreiben und auf einheitliche Prozesse sowie verlässliche Messwerte angewiesen sind; mit innovativen Energielieferanten oder Solarteuren, die ihre Geschäftsmodelle netzgebietsübergreifend skalieren möchten; und nicht zuletzt mit Prosumer und Flexumer, die seit Jahren vergeblich auf ein intelligentes Messsystem warten und dieses von uns in wenigen Wochen erhalten. Aus all diesen Gesprächen ergibt sich ein eindeutiges Bild: Deutschland braucht echten Wettbewerb, Skalierbarkeit und netzübergreifende Akteure im Messwesen.“

David Zimmer, CEO inexogy smart metering

Marc Wallraff, CEO LichtBlick: „Wir sind gerade auf die Überholspur eingebogen – und treten schon wieder auf die Bremse. Wenn wir den Rollout beschleunigen und die Kosten für Haushalte dauerhaft senken wollen, brauchen wir starke wettbewerbliche Anbieter. Wettbewerb schafft Effizienz, Innovation und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. Eine Schwächung dieser Rolle würde Investitionen bremsen, Kostenrisiken erhöhen und die Digitalisierung unserer Netze sowie deren effiziente Nutzung erheblich verzögern.“

„Liberalisierung des Messmarkts richtig und wichtig“

„Deutschland braucht den wettbewerblichen Messstellenbetrieb dringender denn je. Beim Smart-Meter-Einbau sind wir immer noch das Schlusslicht in Europa. Smart Meter senken die Energiekosten der Haushalte und sind die Grundlage für alle digitalen Geschäftsmodelle rund um Wärmepumpe, E-Auto, Speicher und erneuerbaren Strom. Diese Grundlage schafft nur der Wettbewerb im Messwesen.“

Bastian Gierull, CEO Octopus Energy Germany

„Für das Gelingen der Energiewende war es eine strategisch wichtige und richtige Entscheidung, neben dem Strommarkt auch den Messmarkt zu liberalisieren. Den Wettbewerb, der marktgerechte Preise für die Endkunden, Innovation und Geschwindigkeit beim Rollout bringt, jetzt zu beschneiden, wäre absurd und kontraproduktiv.“

Matthias Hartmann, CEO von Techem Energy Services GmbH

 

 

Enpal GmbH

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