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FVH-Fachseminar: Potenziale für Agrarholz, Fördermöglichkeiten und Einsatz im Wärmesektor

Der streifenförmige Anbau von Agrarholz zwischen den einjährigen landwirtschaftlichen Kulturen (Agroforstsystem) sichert darüber hinaus die Ertragskraft der Fläche bei zunehmender Trockenheit.
Der streifenförmige Anbau von Agrarholz zwischen den einjährigen landwirtschaftlichen Kulturen (Agroforstsystem) sichert darüber hinaus die Ertragskraft der Fläche bei zunehmender Trockenheit. (Bild: © Leon Bessert, DEFAF e.V.)

Digitale Veranstaltung, Mittwoch, den 12. Februar 2025

Vorteile von Agrarholz

Der Anbau von Agrarholz bietet zahlreiche Ökosystemleistungen, die Vorteile für die Landwirtschaft und die Umwelt liefern und eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik ermöglicht. Dazu zählen die Reduzierung von Nährstoffausträgen, Kohlenstoffspeicherung im Boden, Steigerung bzw. Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Erosionsschutz, Schutz von Grundwasser vor Einträgen von Schadstoffen und Erhöhung der Struktur- und Lebensraumvielfalt für Fauna. Zudem haben sie durch eine Steigerung der Luftfeuchtigkeit und Senkung der Temperatur positive mikroklimatische Effekte. Der streifenförmige Anbau von Agrarholz zwischen den einjährigen landwirtschaftlichen Kulturen (Agroforstsystem) sichert darüber hinaus die Ertragskraft der Fläche bei zunehmender Trockenheit. Der Wind wird aus der Fläche genommen, die Wasserverdunstung zwischen den Streifen reduziert und der einjährigen Kultur steht mehr Wasser zum Wachstum zur Verfügung.

Ein weiterer Vorteil ist die breite Einsatzfähigkeit des Ernteprodukts. Es kann sowohl stofflich als auch thermisch genutzt werden. Ein Anstieg im Agrarholzanbau führt zu einer erhöhten Verfügbarkeit von fester Biomasse, die auch für die Defossilisierung von Wärmenetzen wichtig ist.

Einsatz im Wärmesektor

Holzenergie spielt in Wärmenetzen eine essenzielle Rolle. Immer mehr Kommunen erarbeiten Wärmepläne und nehmen bestehende Biomasseheizwerke sowie potenzielle Neuanlagen in ihre Planung mit auf, um ihre Wärmebereitstellung zu defossilisieren. Im Jahr 2023 wurden 7,4 TWh Fernwärme aus biogenen Festbrennstoffen erzeugt. Das macht fast ein Drittel der gesamten erneuerbaren Fernwärmeerzeugung aus, die erst bei gut 21 % der gesamten Fernwärmeproduktion liegt.

Für eine erneuerbare Wärmeerzeugung stehen vielfältige Holzsortimente zur Verfügung. Sie reichen vom Waldrestholz, Waldderbholz, Landschaftspflegematerial, Industrierestholz, Altholz bis hin zum Agrarholz. In dem Fachseminar soll dargestellt und diskutiert werden, welche Flächenpotenziale für Agrarholz möglich sind, welche Möglichkeiten für die thermische Nutzung daraus resultieren und wie diese u.a. in Wärmenetzen Anwendung finden können.

Banner für das FVH-Fachseminar zu Agrarholz.

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an Kommunen, Städte, Betreiber von Biomasseheizkraftwerken und Wärmenetzen, Energieversorger, EnergieberaterInnen, Mitarbeiter in Ministerien und Verwaltung sowie Presse und Fachpublikum.

Themenbereiche der Vorträge
  • Agora Agrar hat für Deutschland Flächenpotenziale für den Anbau von Agrarholz berechnet und dargelegt, wie diese Flächen einen positiven Beitrag zu Klimaneutralität und Biodiversitätsschutz liefern können.
  • In einem Praxisbericht zum Agrarholzanbau erfahren Sie, welche Baumarten besonders geeignet sind, welche landwirtschaftlichen Flächen heute schon für die Bereitstellung von Agrarholz genutzt werden und wie der Anbau in der Praxis funktioniert.
  • Verschiedene von der Bundesregierung und von der Europäischen Union geschaffene Förderprogramme, die Landwirte dabei unterstützen, den Agrarholzanbau in der Praxis umzusetzen, werden vorgestellt. Dazu zählen das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) oder die Gemeinsame Agrarpolitik-Direktzahlungen-Verordnung (GAPDZV).
  • Bereits heute existieren Beispiele für Kommunen und Städte, die ihre Biomasseheizkraftwerke auch mit Hackschnitzeln aus Agrarholzanbau beliefern. Im Fachseminar wird ein Wärmenetzbetreiber vorstellen, warum sich die Stadt für die Förderung, den Anbau und die Nutzung von Agrarholz eingesetzt hat.
ReferentInnen:
  • Dr. Christine Chemnitz, Direktorin, Agora Agrar
  • Dr. Andreas Täuber, Leiter des Referats 524 – Energie, Bioökonomie, nachwachsende Rohstoffe; Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Dr. Heike Santen, Leiterin Markets/ Energiewirtschaft, Berliner Energie und Wärme AG (BEW)
  • Dr. Jan Grundmann, Geschäftsführer, Energy Crops
​Teilnahmegebühren:

Mitglieder (BBE): 50,-€
Nichtmitglieder: 95,-€
Presse: kostenfrei
Alle Preise zzgl. der gesetzlich geltenden MwSt.

Eine Stornierung der Anmeldung ist kostenpflichtig. Bei Stornierung bis zum 03.02.2025 (nur schriftlich an wunsch@bioenergie.de) wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50,00 € erhoben. Für Stornierungen nach dem 03.02.2025 wird der volle Teilnehmerbeitrag fällig. Im Falle einer Stornierung geben Sie bitte Ihren Namen, Ihre Anschrift und Rechnungsnummer an. Alternativ können Sie ohne zusätzliche Kosten einen Ersatzteilnehmer benennen.

Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie die Zugangsdaten bis Dienstag, den 11.02.2025 zur Online-Veranstaltung über Teams. Ihre Fragen können Sie via Chat- oder Wortmeldung live stellen und mitdiskutieren.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Für Rückfragen zur Organisation oder dem Programm steht Ihnen Steffen Schwardmann (schwardmann@bioenergie.de) gerne zur Verfügung.

 

 

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Über den Fachverband Holzenergie im BEE

Holzenergie ist komplex. Die Anforderungen für die Stromerzeugung und Wärmebereitstellung aus Holz unterscheiden sich ebenso wie die hierfür eingesetzten Technologien, Marktakteure und Interessen. Für die Weiterentwicklung der Märkte ist das Zusammenführen der Marktexperten zu einem starken Netzwerk essentiell, um sich gemeinsam und koordiniert den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu stellen.

Der FVH wurde als Fachabteilung im Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) gegründet, um den einzelnen Sektoren eine gemeinsame Stimme zu geben und die Wahrnehmung der Holzenergie insgesamt entsprechend ihrer Leistungen zu verbessern.

In seinen Arbeitsgruppen beraten die Unternehmen des Holzenergiemarktes Gesetzesentwürfe und energiepolitische Strategien, erheben Daten und erarbeiten praxisnahe Lösungen zu aktuellen Fragestellungen.

Als Teil des BBE erarbeitet der Fachverband Holzenergie dabei ganzheitliche Ansätze in Zusammenarbeit mit den Sparten Biogas und Biokraftstoffen und in enger Abstimmung mit dem Bundesverband Erneuerbare Energien sowie dem Europäischen Biomasseverband Bioenergy Europe.