peerMetering skaliert Smart-Metering
Die Energiewende braucht digitale Netze – doch genau hier stoßen Netzbetreiber und Messstellenbetreiber in Immobilien mit mehreren Kunden schnell an wirtschaftliche und technische Grenzen. Das Osnabrücker Unternehmen peerMetering will das ändern: Mit seiner marktreifen Lösung wird der Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) wirtschaftlich tragfähig. Und das auch im Altbau, im Bestand und in komplexen Quartieren.
Wer heute ein intelligentes Messsystem in ein Mehrparteienobjekt bringen will, steht vor einem grundlegenden Problem“, erklärt Jan-Frederic Graen, Mitgründer und Geschäftsführer von peerMetering. „Bislang ist häufig ein eigenes Smart-Meter-Gateway (SMGW) pro Wohneinheit nötig – 1:n Lösungen sind aktuell entweder kabelgebunden oder wMBUS-Lösungen haben bisher eine geringe Reichweite. Technisch können mehrere Gateways verwendet werden – wirtschaftlich ist das aber kaum darstellbar. Genau hier setzen wir mit unserer Lösung an.“
Funk statt Verkabelung – 1:n-Metering mit peerMetering
Der Clou: Ein kompakter Kommunikationsadapter, der bis zu 30 moderne Messeinrichtungen (mME) mit nur einem einzigen SMGW verbindet – kabellos, infrastrukturunabhängig und prozesskompatibel. Die Osnabrücker Lösung besteht aus einer Sende- und einer Empfangseinheit. Erstere wird direkt an den vorhandenen Zähler angeschlossen, liest die Werte aus und überträgt sie per LP-WAN-Funk über Distanzen von bis zu 150 Metern. Die Empfangseinheit sammelt die Daten und leitet sie via Wireless M-Bus sicher an das SMGW weiter. Die Installation dauert nur wenige Minuten und funktioniert auch in Bestandsgebäuden ohne bauliche Maßnahmen. Und zwar selbst über mehrere Etagen und durch Kellerwände.
Erfolgreiche Tests in mehreren Feldversuchen
In den vergangenen Monaten hat das Osnabrücker Start-Up sein Modul in mehreren Feldversuchen erfolgreich getestet. „Unsere Technologie ermöglicht in neuen Maßstäben eine wirtschaftlich skalierbare Lösung für den iMSys-Rollout in real existierenden Wohngebäuden auch über mehrere Etagen hinweg – nicht nur auf dem Papier, sondern im echten Betrieb“, betont Graen. „Wir sind längst aus dem Proof-of-Concept-Stadium heraus. Unsere Lösung läuft bereits heute stabil in mehreren Feldversuchen.“
Weniger Aufwand – mehr Wirkung für Netzbetreiber
Für Netz- und Messstellenbetreiber bedeutet die peerMetering-Lösung eine deutliche Entlastung. Nicht nur ist weniger Installationsaufwand im Vergleich zu immer ein Gateway und zu einer mMe notwendig. Durch die Idee des 1:n-Meeterings können mehr moderne Messeinrichtungen betrieben werden, ohne Geld für weitere Gateways aufzuwenden. „Die Lösung von peerMetering ist ein echter Gamechanger für den Rollout im Bestand – technisch ausgereift, regulatorisch abgesichert und wirtschaftlich sinnvoll“, erklärt Daniel Waschow, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück, dem Hauptgesellschafter des Start-ups.
Darüber hinaus eröffnet die peerMetering-Lösung neue Möglichkeiten für die Nutzung dynamischer Stromtarife: Durch die zuverlässige und zeitnahe Erfassung der Verbrauchsdaten können Kunden flexibel auf Preissignale reagieren und so aktiv von günstigen Tarifzeiten profitieren. Dies fördert nicht nur die Integration erneuerbarer Energien, sondern unterstützt auch die Netzstabilität und die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen.
Brücke zwischen Smart Meter Light und klassischem intelligenten Messsystem
In der Branche wird derzeit intensiv über die richtige Strategie zur Beschleunigung des Smart-Meter-Rollouts diskutiert. Grob gesagt verläuft die Diskussion zwischen „Smart Meter Light“ und klassischem iMSys. Die 1:n-Technologie von peerMetering schlägt hier die Brücke. Sie nutzt die bestehende SMGW-Infrastruktur optimal aus, ohne Sicherheitsrisiken oder Parallelstrukturen zu schaffen. „Dank 1:n-Metering erschließen wir Gebäude, in denen der Smart-Meter-Rollout bislang wirtschaftlich nur schwer abbildbar war – ohne neue Kabel, ohne Kompromisse bei Sicherheit und Gesetzeskonformität“, so Waschow.
Die peerMetering-Lösung ist vollständig kompatibel mit bestehenden Installations- und GWA-Systemen wie z.B. Robotron und wird zu 100 Prozent in Deutschland entwickelt und gefertigt. Der Kommunikationsadapter ist bereits zertifiziert.
Über peerMetering
peerMetering wurde 2024 in Osnabrück gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Messinfrastruktur einfacher, wirtschaftlicher und alltagstauglich zu machen. Mit seinen Kommunikationsadaptern für das 1:n-Metering gehört das Start-up zu den Pionieren der netzverträglichen Digitalisierung.