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Mitglieder von Civitas Connect entwickeln Open Source Datenplattform CIVITAS/CORE weiter

Bei der Open Source Plattform CIVITAS/CORE beginnt eine neue Entwicklungsphase mit dem Ziel, eine zukunftsfähige, interoperable und digitale Infrastruktur für Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen zu schaffen.

Bei der Open Source Plattform CIVITAS/CORE beginnt eine neue Entwicklungsphase mit dem Ziel, eine zukunftsfähige, interoperable und digitale Infrastruktur für Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen zu schaffen. (Foto: © Mufarokah/AdobeStock)

Erfolgreicher Abschluss des offiziellen Vergabeverfahrens läutet Start der neuen Entwicklungsphase ein

Der nächste Meilenstein in der Entwicklung der Open Source Datenplattform CIVITAS/CORE ist erreicht: Das europaweite Vergabeverfahren zur Weiterentwicklung der Plattform in kommunaler Kooperation ist erfolgreich abgeschlossen und alle Zuschläge wurden erteilt. Damit beginnt eine neue Entwicklungsphase mit dem Ziel, eine zukunftsfähige, interoperable und digitale Infrastruktur für Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen zu schaffen. Die erste Veröffentlichung von CIVITAS/CORE Version 2 ist für Dezember 2025 geplant.

Digitale Daseinsvorsorge braucht souveräne Dateninfrastrukturen

Mit zunehmender Digitalisierung wachsen auch die Anforderungen an die Kommunen, Daten effizient, sicher und kontextbezogen zu nutzen. Ob smarte Mobilität, integrierte Wärmeplanung oder Echtzeitdaten aus der kommunalen Infrastruktur: Ein intelligenter Umgang mit Daten ist entscheidend, um Effizienz, Transparenz und Qualität kommunaler Aufgaben und Leistungen zu verbessern. Gleichzeitig zeigt die Praxis, welche Risiken entstehen, wenn Kommunen auf proprietäre Plattformen angewiesen sind. Dazu gehört mangelnde Souveränität, hohe Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern („Lock-in-Effekte“), Kostenfallen und eingeschränkte Steuerungsfähigkeit.

CIVITAS/CORE adressiert diese Herausforderungen mit einem konsequent offenen, modularen und multimandantenfähigen Plattformansatz, der auf Open Source, Schnittstellenstandards und eine einzigartige kommunale Governance-Struktur setzt. Dadurch wird digitale Souveränität gestärkt, Abhängigkeiten von proprietären Lösungen reduziert und langfristige Steuerungsfähigkeit gesichert.

Ein gemeinschaftlich getriebenes Open-Source-Projekt

CIVITAS/CORE wird vollständig unter freier Lizenz entwickelt und veröffentlicht. Die Software kann dadurch hersteller- und betreiberunabhängig eingesetzt werden. Unterstützt wird dies durch umfassende technische Dokumentationen und ein strukturiertes Onboarding neuer Nutzerinnen und Nutzer, um den Einstieg zu erleichtern.

Der CIVITAS/CORE wird vollständig kommunal getragen. Eine stetig wachsende Gemeinschaft von Kommunen und kommunalen Unternehmen unter dem Dach von Civitas Connect e. V. übernimmt die Rolle des zentralen Anforderungsmanagements, der technischen Softwarearchitektur und Entwicklungssteuerung. Durch diesen Ansatz stehen einerseits die kommunalen Perspektiven und Bedarfe im Mittelpunkt der Weiterentwicklung. Und anderseits wird die digitale Souveränität, langfristige Pflege und kontinuierliche Weiterentwicklung strukturell abgesichert.

Vergabe, Finanzierung und Projektstruktur

Im Rahmen dieser Entwicklungsgemeinschaft haben sich im vergangenen Jahr die acht Kommunen Osnabrück, Münster, Paderborn, Mönchengladbach, Kassel, Jena, Bamberg und Haßfurt zusammengetan, um die Weiterentwicklung des CIVITAS/CORE forciert voranzutreiben. Im Rahmen einer Beschaffungsgemeinschaft wurden insgesamt Entwicklungsleistungen im Wert von 3,5 Mio. Euro beauftragt, um mit dem CIVITAS/CORE V2 eine neue Generation von Datenplattformen zu schaffen. Die Softwareentwicklung wurde als Rahmenvertrag über drei Jahre vergeben – aufgeteilt auf mehrere spezialisierte Dienstleister.

Der Hauptteil der Entwicklung findet bereits im ersten Jahr statt. Die erste Veröffentlichung der Version 2 ist für Dezember 2025 vorgesehen und soll im Kern bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Bis dahin wird in mehreren Entwicklungsstufen gearbeitet. Ein begleitendes Migrationstool wird den nahtlosen Übergang von der heute schon produktiv nutzbaren Version 1 des CIVITAS/CORE auf Version 2 ermöglichen. Damit ist ein schneller Generationswechsel auch im produktiven Betrieb sichergestellt.

„Die Notwendigkeit und der Bedarf an zentralen Datenplattformen im kommunalen Bereich ist längst klar. Nun gilt es, auf Basis der Erfahrungen der letzten Jahre, einen stabilen Softwarekern zu entwickeln, der den hohen Anforderungen an Verfügbarkeit, Integration, Sicherheit und Bedienbarkeit standhält. Und gleichzeitig Betriebsmodelle aufzeigt, die ein Höchstmaß an Souveränität und Handlungsfähigkeit auf kommunaler Seite sicherstellen. Diese Mammutaufgabe lässt sich nur in Gemeinschaftsarbeit lösen.“

Ralf Leufkes, Geschäftsleiter von Civitas Connect e. V.

Ausblick: Kernfunktionen der Version 2 des CIVITAS/CORE

Die Version 2 von CIVITAS/CORE zeichnet sich durch drei grundlegende Neuerungen aus, die es in diesem Umfang bei Open Source basierten Datenplattformen bislang nicht gibt. Dank einem umfangreichen Rollen und Berechtigungsmanagement wird die Plattform nicht nur multimandantenfähig sein und eine feingranulare Zugriffssteuerung auf Daten ermöglichen. Sondern auch komplexe Data Governance Prozesse unterstützen. Die Multimandantenfähigkeit ermöglicht kooperative Betreibermodelle, wodurch die Betriebskosten gerade für kleinere Kommunen signifikant reduziert werden können.

Als zweite Neuerung wird es eine zentrale und umfangreiche Benutzeroberfläche für die gesamte Plattform geben. Diese wird auch Fachmitarbeitende in die Lage versetzten, eigenständig mit Fachdaten zu arbeiten, diese zu verschneiden und freizugeben.

Als dritte grundlegende Neuerung wird es mithilfe von Softwaretechnologien für Daten- und Datenflussmodellierungen möglich sein, jede Art von Daten zu verwalten und zu verarbeiten. So können Daten unabhängig von ihrer technischen Darstellungsform, ihrer inneren Struktur oder ihrem fachlichen Kontext (IoT- oder Statistik-Daten, Geodaten, etc.) verarbeitet werden. Dabei sind die Möglichkeiten der Verarbeitung umfangreich: Neben der einfachen Beschreibung und Ablage von Daten werden klassische Analyse-Funktionen wie Filter oder Aggregationen möglich sein, sowie die Transformation der Datenstrukturen selbst, und nicht zuletzt auch die Verschneidung von Daten. So können Daten aus beliebigen Quellen angepasst und kombiniert werden, um den Zielanwendungen exakt die benötigten Daten zu liefern. Für die Anbindung von Quell- und Zielsystemen werden vorzugsweise Standardschnittstellen zum Einsatz kommen. Systeme, die keine Standards unterstützen, können durch einen umfangreichen Konnektor-Baukasten aufwandsarm angebunden werden.

Neben diesen drei funktionalen Neuerungen wird auch Qualität und IT-Sicherheit eine besondere Rolle einnehmen, da CIVITAS/CORE teils in KRITIS-Kontexten betrieben wird und dadurch entsprechend hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit und IT-Sicherheit zu erfüllen wird.

 

 

 

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Über Civitas Connect e. V.

Civitas Connect ist eine neutrale und leistungsstarke Kooperationsplattform von Kommunen und kommunalen Unternehmen. Die Vereinsmitglieder, zu denen Städte, Landkreise sowie kommunale Energiedienstleister gehören, möchten zusammen aktiv die Smart City bzw. Smart Region gestalten. Im Fokus stehen der interkommunale Wissensaustausch, die Entwicklung gemeinsamer digitaler Lösungen sowie die strukturierte Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und kommunaler Versorgungswirtschaft.

Weitere Informationen zur Roadmap, zur Community und zur Mitwirkung finden Sie unter: www.civitas-connect.de

 

 

 

 

 

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