peerMetering bringt 1:n Metering in die Praxis
Deutschland hinkt in puncto Digitalisierung seiner Stromnetze im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Länder wie Schweden, Dänemark oder die Niederlande haben bereits eine Durchdringungsrate von mehr als 80 % bei der Einführung intelligenter Messtechnik erreicht. In Deutschland stellt das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) hohe technische Anforderungen an intelligente Messsysteme (iMSys), die mit erheblichen Kosten verbunden sind. Diese Investitionen – besonders für die Installation von Smart-Meter-Gateways – machen die Digitalisierung für viele Netzbetreiber bislang unwirtschaftlich.
Hier setzt die innovative Lösung des Startups aus Osnabrück, peerMetering GmbH, an. Durch das innovative Zusatzmodul der peerMetering, bei dem mehrere Zähler über große Distanzen an ein einziges Smart-Meter-Gateway angebunden werden können (1:n Metering), wird eine praxistaugliche und wirtschaftliche Alternative geboten. Ein bereits erfolgreich in Osnabrück durchgeführtes Pilotprojekt hat gezeigt, dass durch die peerMetering-Lösung die Anzahl der benötigten Gateways und somit die Gesamtkosten für Netzbetreiber deutlich gesenkt werden können – ohne dabei Kompromisse bei der Zuverlässigkeit oder der Systemintegration einzugehen.
Die Herausforderung: Lange Distanzen beim 1:n Metering
Eine zentrale Herausforderung im Markt für digitale Messsysteme liegt in der begrenzten Reichweite der bisher eingesetzten Lösungen für das 1:n Metering per Funk. Oftmals scheitern diese daran, Zählerstände sicher und zuverlässig an das Smart-Meter-Gateway zu übermitteln – insbesondere wenn die Entfernungen größer als 20 Meter sind oder die baulichen Gegebenheiten modernen Standards (z. B. Betondecke) entsprechen. Diese technische Hürde wird besonders bei Projekten in Mehrfamilienhäusern deutlich, in denen mehrere Etagen und bauliche Hindernisse überwunden werden müssen, um die Zählerstände an ein einziges Gateway im Keller zu senden.
Die Lösung: peerMetering bringt 1:n Metering in die Praxis
Mit dem innovativen Zusatzmodul für moderne Messeinrichtungen (mMe) ist es der peerMetering GmbH gelungen, eine wirtschaftliche und gesetzeskonforme Lösung für das 1:n Metering zu entwickeln. Bei dem Pilotprojekt auf dem Campus der Stadtwerke Osnabrück wurden 30 moderne Messeinrichtungen des Herstellers eBZ erfolgreich mit einem einzigen Smart-Meter-Gateway verbunden. Was das Projekt besonders bemerkenswert macht, ist die Reichweite der Signalübertragung: Über eine Distanz von bis zu 200 Metern wurden die Zählerstände zuverlässig übermittelt – und das durch mehrere Gebäude hinweg. Diese Reichweite hebt die peerMetering-Lösung deutlich von den bisherigen Technologien ab. Mehrfamilienhäuser können schnell und kosteneffizient digital angeschlossen werden – auch bei Kunden mit einem Verbrauch von weniger als 6.000 kWh, bei denen der Einbau bisher nicht vorgesehen oder nicht wirtschaftlich war.
Historie und Entwicklung von peerMetering
Die Idee hinter peerMetering entstand aus dem Wunsch heraus, die Digitalisierung der Energienetze in Deutschland mit einer praxisnahen und kosteneffizienten Lösung voranzutreiben. Gegründet von Daniel Mentrup und Jan-Frederic Graen, hat das Startup aus Osnabrück sich von Beginn an mit erfahrenen Partnern vernetzt, um die Entwicklung des Produkts voranzutreiben. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Osnabrück AG und der smartOPTIMO GmbH & Co. KG aus Osnabrück wurde das Konzept des peerMetering-Zusatzmoduls entwickelt und intensiv getestet. Diese Partnerschaften waren entscheidend für den Entwicklungsprozess, da sie wertvolles Feedback aus der Praxis lieferten und sicherstellten, dass die Lösung optimal auf die Anforderungen der Netzbetreiber abgestimmt ist.
Nächste Schritte: Zertifizierungen und zukünftige Entwicklungen
Bis zum ersten Quartal 2025 soll die erfolgreich erprobte Lösung die PTB- und BSI-Zertifizierung durchlaufen, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Diese Zertifizierungen sind ein entscheidender Schritt, um den Anforderungen des Messstellenbetriebsgesetzes gerecht zu werden. Parallel dazu entwickelt das Osnabrücker Startup die Kompatibilität der Lösung mit weiteren modernen Messeinrichtungen (mMEs), um noch flexibler auf die Marktanforderungen reagieren zu können. Zudem ist die Integration einer CLS-Steuermöglichkeit per Funk für Ende 2025 geplant. Diese Weiterentwicklungen sollen nicht nur die Funktionalität der peerMetering-Lösung erweitern, sondern auch den Nutzen für Netzbetreiber und Endkunden steigern.
Fazit: Ein erfolgreicher Schritt in Richtung Energiewende
Mit dem erfolgreichen Pilotprojekt auf dem Campus der Stadtwerke Osnabrück hat peerMetering gezeigt, dass das 1:n Metering nicht nur technisch umsetzbar, sondern auch wirtschaftlich in der Praxis realisierbar ist. Die Lösung bietet Netzbetreibern die Möglichkeit, ihre Stromnetze effizient zu digitalisieren und die gesetzlichen Vorgaben zur Digitalisierung der Energieversorgung zu erfüllen. peerMetering ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer zukunftssicheren und nachhaltigen Energieversorgung – und ein Beispiel dafür, wie innovative Lösungen „Made in Osnabrück“ die Energiewende aktiv unterstützen können.
Treffen Sie peerMetering auf den Metering Days 2024
Wir freuen uns, dieses Jahr mit einem eigenen Stand auf den Metering Days 2024 in Fulda vertreten zu sein! Besuchen Sie uns, um mehr über unsere innovative 1:n Metering-Lösung zu erfahren und sich auszutauschen. Ob Netzbetreiber, Stadtwerke oder Brancheninteressierte – wir freuen uns darauf, Ihre Fragen zu beantworten und gemeinsam über die Zukunft der Netz-Digitalisierung zu sprechen.
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Über peerMetering:
2024 gegründet von Daniel Mentrup und Jan-Frederic Graen, hat peerMetering in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Osnabrück, dem Smart City House und Smart Optimo eine Lösung entwickelt, die die Energiewende vorantreibt. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit war entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung unserer Technologie.
Das peerMetering-Zusatzmodul ermöglicht die drahtlose Übertragung von Zählerständen über große Distanzen an ein Smart-Meter-Gateway. Es ist ideal für den Einsatz in Mehrparteienhäusern und über Grundstücksgrenzen hinweg. Mit Reichweiten von bis zu 400 Metern können bis zu 30 Messstellen effizient an ein einziges Gateway angebunden werden. Unsere Lösung ermöglicht so eine schnelle und wirtschaftliche Digitalisierung von Stromnetzen, was entscheidend für den Fortschritt der Energiewende ist.