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Mehr als Photovoltaik: Neue Wege zur autarken Energieversorgung

Mit der Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik lässt sich ein Großteil des Wärmebedarfs erneuerbar abdecken und die Abhängigkeit von Gas oder Öl sinkt somit spürbar.
Mit der Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik lässt sich ein Großteil des Wärmebedarfs erneuerbar abdecken und die Abhängigkeit von Gas oder Öl sinkt somit spürbar. (Bild: © snapshotfreddy/AdobeStock)

Amortisation von Wärmepumpen und Solar

Steigende Energiepreise, unsichere Lieferketten und der Wunsch nach mehr Klimaschutz machen die eigene Energieversorgung zu einem der wichtigsten Zukunftsthemen für Hausbesitzer. Zur energetischen Autarkie gehören längst mehr als nur Photovoltaik. Enpal, Marktführer für Solaranlagen und Wärmepumpen in Deutschland, zeigt, wie sich die etablierten Maßnahmen amortisieren und welche zusätzlichen, noch vergleichsweise neuen Bausteine die Unabhängigkeit vom Energiemarkt sinnvoll erweitern können.

Unabhängige Energieversorgung durch Photovoltaik, Wärmepumpen und Speicher

Eine Solaranlage auf dem eigenen Dach gehört zu den wirkungsvollsten Möglichkeiten, um Strom selbst zu erzeugen. In Kombination mit einem Batteriespeicher steigt der Eigenverbrauch deutlich, sodass Haushalte bereits heute bis zu 85 Prozent ihres Jahresstrombedarfs aus eigener Produktion decken können.

Noch effizienter wird das System, wenn zusätzlich eine Wärmepumpe zum Einsatz kommt. Sie gewinnt Energie aus Luft, Erde oder Wasser und macht sie zum Heizen nutzbar. Zusammen mit Photovoltaik lässt sich ein solcher Großteil des Wärmebedarfs erneuerbar abdecken und die Abhängigkeit von Gas oder Öl sinkt somit spürbar. Der Effekt: Bis zu 75 Prozent weniger Energiekosten.

Rechenbeispiel Amortisation

  • Vergleichs-Investition:
    Photovoltaikanlage (10 kWp + 10 kWh Speicher) für 25.000 Euro, Wärmepumpe für 15.000 Euro (bei 55 Prozent Förderung) – neue Gasheizung 12.000 Euro= 28.000 Euro (⇒ Mehrinvestition für PV+WP)
  • Energiekosten:
    • Mit Gas: rund 3.200 Euro pro Jahr
    • Mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe: rund 1.384 Euro pro Jahr
    • Ersparnis: rund 1.816 Euro bzw. 59 Prozent pro Jahr
  • Amortisation (inkrementell):
    28.000 Euro Mehrinvestition / 1.816 Euro jährliche Ersparnis ≈ 15,4 Jahre
    Danach produziert die PV-Anlage noch mindestens rund 15 Jahre weiter, die Wärmepumpe mindestens 5 Jahre.

Fazit: Auch wenn die Einstiegskosten zunächst hoch erscheinen, lohnt sich die Investition gleich doppelt: finanziell und ökologisch.

Neue Ideen für die Energieautarkie

Während Photovoltaik, Speicher und Wärmepumpen inzwischen fast zum Standardrepertoire der Energiewende gehören, entstehen daneben zunehmend weitere Ansätze, die die Unabhängigkeit vom Energiemarkt noch stärker ausbauen können. Manche dieser Technologien sind bereits verfügbar, werden aber bisher nur von wenigen Haushalten genutzt. Dazu zählen etwa intelligente Energiemanager, neue Vermarktungsmodelle für Strom oder virtuelle Kraftwerke.

Intelligente Energiemanager

Ursprünglich wurden Energiemanagementsysteme (EMS) für Industrie und Gewerbe entwickelt. Inzwischen gibt es sie auch für Privathaushalte, Home Energy Management Systems (HEMS) genannt. Dabei werden alle Komponenten des Energiehaushalts zu einem Gesamtsystem verbunden, das den Energiebedarf kontinuierlich analysiert und intelligent steuert.

Im Alltag bedeutet das zum Beispiel: Die Waschmaschine startet automatisch, wenn die Sonne besonders viel Strom liefert, oder das Elektroauto wird genau dann geladen, wenn überschüssige Energie aus der eigenen Photovoltaikanlage zur Verfügung steht. So können Einsparpotenziale erkannt und Strom dann genutzt werden, wenn er verfügbar ist und am dringendsten gebraucht wird. Das senkt die Abhängigkeit vom Netz und macht die eigene Energieversorgung insgesamt effizienter und zukunftssicherer.

Direktvermarktung von Strom

Überschüssiger Solarstrom muss nicht zwangsläufig nur ins Netz fließen, er kann auch an der Strombörse verkauft werden. Bei intelligenter Steuerung liegen die Einnahmen aus dieser Direktvermarktung sogar deutlich über der festen Einspeisevergütung.

Mit dem Anfang 2025 in Kraft getretenen Solarspitzengesetz wird dieses Modell nun auch für kleinere Photovoltaikanlagen bis 100 Kilowatt-Peak deutlich attraktiver. Für größere EEG-Anlagen ab 100 kWp ist die Direktvermarktung ohnehin schon seit 2016 verpflichtend.

Virtuelle Kraftwerke

Ein virtuelles Kraftwerk bündelt viele dezentrale Anlagen und steuert sie wie eine einzige große Einheit. Photovoltaik, Windkraft, Biogas oder Speicher werden digital vernetzt und gemeinsam am Strommarkt platziert. Gerade weil die Erzeugung aus erneuerbaren Energien stark von Wetter und Tageszeit abhängt, können virtuelle Kraftwerke Schwankungen ausgleichen und so einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Energiewende leisten. Hausbesitzer mit Stromspeichern können so gezielt von Preisschwankungen profitieren und Energie dann verkaufen, wenn sie besonders gefragt ist.

Ergänzende Bausteine für die Zukunft

Neben den bestehenden Maßnahmen entwickeln sich derzeit weitere Ansätze, die Autarkie noch erweitern können. Viele davon befinden sich noch in Pilotphasen oder Nischenmärkten, werden aber in Studien und Umfragen bereits als Zukunftsthemen gesehen. Wie sie sich entwickeln, ist noch offen, aber es lohnt sich, sie im Auge zu behalten.

Wärme aus Abwasser oder Grauwasser

Täglich rauschen in deutschen Haushalten enorme Energiemengen ungenutzt in den Abfluss, etwa beim Duschen, Baden oder Wäschewaschen. Spezielle Wärmetauscher und Grauwasser-Recycling-Systeme könnten diese Wärme zurückgewinnen und erneut für Heizung oder Warmwasserbereitung nutzbar machen.

Dabei gilt Abwasserwärme bereits seit 2018 EU-weit offiziell als erneuerbare Energiequelle. Genutzt wird ihr Potenzial bislang jedoch kaum. Dabei schätzen Experten, dass sich mit ihr rund 27 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland decken ließen.

Peer-to-Peer-Energiehandel, Quartiersnetze und Energiegemeinschaften

Das Energieproblem muss – wie der Klimawandel – gemeinschaftlich gelöst werden. Ein Ansatz dafür ist, Stromüberschüsse nicht ins öffentliche Netz einzuspeisen, sondern sie direkt vor Ort zu teilen. Modelle wie Peer-to-Peer-Energiehandel, Quartiersnetze oder Energiegemeinschaften funktionieren dabei wie ein lokaler Marktplatz für Strom.

Nachbarschaften handeln Energie untereinander, erhöhen so ihre Unabhängigkeit vom Großnetz und profitieren von niedrigeren Kosten. Studien aus Australien und Deutschland zeigen zusätzlich positive Effekte auf die Netzstabilität. Erste Projekte laufen bereits in der Schweiz, Bangladesch und den Niederlanden, während in Deutschland noch die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt werden.

Kleinwindanlagen für Privathaushalte

Während große Windparks längst etabliert sind, gibt es im privaten Bereich bisher nur wenige Lösungen. Kleinwindanlagen können jedoch vor allem in windreichen Regionen eine sinnvolle Ergänzung zur Photovoltaik sein.

Ihren größten Nutzen entfalten sie in Kombination mit anderen autarken Energielösungen, da sie die Versorgungssicherheit zusätzlich erhöhen. Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer-Institut arbeiten seit 2021 an leichten, kleinen Windrädern, die sogar Wasserstoff für den Eigenbedarf erzeugen können. Vor einer Installation ist jedoch entscheidend, eine Windmessung durchzuführen, denn nur an Standorten mit verlässlich guten Windwerten machen die Investition wirklich lohnend.

Fazit

Die klassische Kombination aus Photovoltaik, Speicher und Wärmepumpe bleibt die wichtigste Säule auf dem Weg zur Energieautarkie. Doch zusätzliche, innovative Lösungen, von intelligenten Energiemanagern über virtuelle Kraftwerke bis hin zu Quartiersnetze oder Abwasserwärme, verdeutlichen, wohin sich die Energieversorgung entwickeln kann: dezentral, vernetzt und ressourcenschonend.

Die Rahmenbedingungen ändern sich dabei stetig, wie zuletzt mit dem Solarspitzengesetz oder dem nur bis 2028 verfügbaren Klimageschwindigkeitsbonus. Wer frühzeitig handelt, sichert sich nicht nur Förderungen, sondern erreicht auch deutlich schneller die Amortisation seiner Investition.

 

 

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