„Alte Strukturen kosten Stadtwerke langfristig Zeit, Geld und Qualität“
Beratungen gibt es viele, doch Aeonic Data setzt bewusst andere Schwerpunkte: Datenqualität, Compliance und ein partnerschaftliches Miteinander. Gegründet von Dieter Dusdal und Maximilian König, begleitet das Unternehmen Stadtwerke und Netzbetreiber entlang des gesamten Datenlebenszyklus – von der Erfassung bis zur Archivierung. Im Interview mit energie.blog erklären die beiden Geschäftsführer, wie dieser Ansatz in der Praxis funktioniert und warum Qualität für sie wichtiger ist als Wachstum um jeden Preis.
Unterschied zu anderen SAP-Beratungen
e.b: Herr Dusdal, was war der Auslöser für die Gründung von Aeonic Data?
Dieter Dusdal: Wir haben beide viele Jahre in der Beratung gearbeitet und gesehen, wie stark Zeitdruck die Qualität beeinflusst. Berater waren überlastet, die Entlohnung oft nicht fair. Die Idee war daher, ein Unternehmen aufzubauen, das es anders macht: fair zu den Mitarbeitern, partnerschaftlich mit Kunden und mit echtem Fokus auf Qualität. Denn nur zufriedene Mitarbeiter liefern erstklassige Arbeit – das ist unser Credo bis heute.
e.b: Welche Erfahrungen haben Sie eingebracht – und was unterscheidet Aeonic Data von anderen SAP-Beratungen?
Dieter Dusdal: Max bringt tiefes technisches Know-how aus den Bereichen SAP, IS-U und Datenmigration mit. Mein Schwerpunkt liegt auf Datenschutz, Datenqualität und Schnittstellen zwischen Fachbereich und IT. Gemeinsam haben wir breite Projekterfahrung in der Energiewirtschaft. Der Unterschied liegt vor allem in unserer Herangehensweise: Wir investieren konsequent in unsere Mitarbeiter, mit guten Gehältern, Beteiligung am Unternehmenserfolg und klaren Entwicklungspfaden. Das macht sich direkt in der Qualität der Arbeit bemerkbar.
Messbare Ergebnisse für Kunden
e.b: Qualität vor Wachstum – wie sieht das im Alltag aus?
Dieter Dusdal: Niemand wird bei uns ins kalte Wasser geworfen. Mit der Aeonic Academy, einem wöchentlichen internen Schulungsformat, sorgen wir für Wissenstransfer zu SAP, Energiewirtschaft und Compliance. Dazu kommen externe Weiterbildungen, Mentoring für Junioren und interne Zertifikate, die Qualitätsstandards sichern. Über unser KnowledgeHub stehen allen Kollegen zentrale Unterlagen und Best Practices jederzeit zur Verfügung. Wir wachsen lieber mit Qualität als mit Geschwindigkeit. Und unsere Kunden spüren das.
Wichtig ist auch: Unsere Berater haben überschaubare Projekte und ausreichend Zeit für ihre Aufgaben. So entsteht ein Umfeld ohne übermäßigen Druck, das Kollegialität und Qualität fördert.
e.b: Wie definieren Sie eine gute Unternehmenskultur im Beratungsumfeld?
Dieter Dusdal: Für uns bedeutet Kultur Transparenz, Offenheit und Zusammenhalt. Hierarchien sind flach, Gehälter transparent, Engagement wird über ein Bonusmodell honoriert. Wichtig ist auch: Unsere Berater haben überschaubare Projekte und ausreichend Zeit für ihre Aufgaben. So entsteht ein Umfeld ohne übermäßigen Druck, das Kollegialität und Qualität fördert.
e.b: Wie zeigen sich diese Prinzipien in messbaren Ergebnissen für Kunden?
Max König: Wir definieren zu Beginn klare Projekt- und Qualitätsziele. Neben Termintreue und Budgeteinhaltung messen wir vor allem Datenqualität, Compliance und Nachhaltigkeit der Lösungen. Erfolge zeigen sich darin, dass Systeme nach Projektabschluss schlanker laufen, weniger Wartung brauchen und langfristig stabil sind. Das bedeutet sinkende Betriebskosten und effizientere Prozesse – Ergebnisse, die sich klar belegen lassen.
e.b: Ihr Ansatz umfasst den gesamten Datenlebenszyklus. Was heißt das konkret?
Dieter Dusdal: Wir betrachten Daten von der Erfassung über Nutzung und Qualitätssicherung bis zur gesetzeskonformen Archivierung oder Löschung. Erst wenn alle Schritte zusammenspielen, entsteht der volle Wert. Mit unserer Tochter Aeonic Intelligence setzen wir zudem auf Business Intelligence und Analytics, um Daten in wertvolle Erkenntnisse zu verwandeln.
Typische Schwachstellen bei Stadtwerken
Oft werden alte Strukturen und Eigenentwicklungen zu lange mitgeschleppt. Das führt zu komplexen Prozessen, Inkonsistenzen und hohen Kosten.
e.b: Wo sehen Sie typische Schwachstellen bei Stadtwerken?
Dieter Dusdal: Oft werden alte Strukturen und Eigenentwicklungen zu lange mitgeschleppt. Das führt zu komplexen Prozessen, Inkonsistenzen und hohen Kosten. Besonders kritisch ist die Datenaufbewahrung: Häufig werden Informationen länger gespeichert, als erlaubt ist. Und das bedeutet Risiken für Compliance und Reputation.
e.b: Welche Rolle spielt dabei Compliance?
Dieter Dusdal: Eine zentrale. DSGVO-Verstöße können teuer werden, aber saubere Datenschutzprozesse steigern auch die Datenqualität. Unternehmen gewinnen Überblick über ihre Prozesse, entdecken Ineffizienzen und setzen Ressourcen frei. Auch das Hinweisgeberschutzgesetz stärkt die Transparenz und beugt Missbrauch vor. Compliance sorgt also nicht nur für Rechtssicherheit, sondern auch für Effizienz und Vertrauen.
e.b: Was bedeutet Ihr energiewirtschaftliches Know-how für Stadtwerke in der Praxis?
Max König: Wir wissen in Migrationsprojekten genau, welche Daten für welche Prozesse relevant sind, und erkennen Fehler früh. In der Softwareentwicklung liefern wir nicht nur nach Vorgabe, sondern optimieren fachlich und technisch. Im Datenschutz kennen wir branchenspezifische Fragen, etwa beim Umgang mit Smart-Meter-Daten. Diese Kombination hilft Stadtwerken, Risiken zu reduzieren und robuste Prozesse aufzubauen.
e.b: Können Sie ein Beispiel nennen?
Max König: Bei Migrationen vermeiden wir durch die enge Verzahnung von Technik und Fachlichkeit teure Korrekturschleifen. Auch in bestehenden Systemen steigern wir durch Datenbereinigung die Qualität deutlich. Das Ergebnis sind stabilere Prozesse, geringere Kosten und mehr Praxistauglichkeit.
Eigenentwicklungen von Aeonic Data
e.b: Welche Eigenentwicklungen unterstützen Sie dabei?
Max König: Wir haben spezialisierte Tools, die Standardlösungen ergänzen: den Aeonic Data ObjectAnalyzer zur Analyse von Datenbanken, den Aeonic Data JobPlanner für Prozesssteuerung und das SmartMeterRestore-Tool für realistische Testszenarien. Sie schaffen Transparenz, Planungssicherheit und Qualität.
e.b: Welche Themen stehen bei Ihnen künftig im Fokus?
Dieter Dusdal: Cloud, KI, Datenmanagement und Compliance – aber immer im Zusammenspiel. Ein aktueller Schwerpunkt ist unsere KI-Lösung für Sonderfälle in der Marktkommunikation. Sie soll künftig auch die komplexen Klärfälle automatisiert bearbeiten. Parallel arbeiten wir an Konzepten zur Entlastung von S/4HANA-Systemen durch intelligente Archivierung. Über allem steht die Compliance, die für uns unverzichtbar ist.
„Slow is smooth, smooth is fast.“ Wer sich ausreichend Zeit für Analyse und Konzeption nimmt, vermeidet Fehler und spart am Ende Zeit, Geld und Nerven.
e.b: Welchen Rat geben Sie Stadtwerken, die vor großen Transformationsprojekten stehen?
Dieter Dusdal: „Slow is smooth, smooth is fast.“ Wer sich ausreichend Zeit für Analyse und Konzeption nimmt, vermeidet Fehler und spart am Ende Zeit, Geld und Nerven. Sorgfältige Vorbereitung mit den richtigen Ressourcen ist die halbe Miete.